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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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hatte den Artikel gelesen und ahnte, was geschehen war.
Sie starb beinahe vor Neugierde und wollte unbedingt in Erfahrung bringen, was
sich tatsächlich zugetragen hatte. Für einen Moment lenkte sie das von ihrem
eigenen Schicksal ab. »Ja, ich habe den Artikel gesehen«, erwiderte sie. »Ich
kenne den Reporter und bin mir sicher, dass er die Wahrheit recht verzerrt
darstellt.«
    »Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Commissioner Bragg
jemanden schlägt. Er ist ein solcher Gentleman – oder zumindest habe ich ihn
bis heute immer dafür gehalten.«
    »Er ist auch ein Gentleman«, sagte Francesca
mit fester Stimme. Und in ihren Augen war er es tatsächlich, obgleich er in
einem Mietshaus auf der Lower East Side aufgewachsen war und einer Gang
angehört hatte. Wenige Wochen zuvor hatte Francesca Bragg in einem brutalen
Kampf gegen einen Schurken namens Gordino erlebt. Sie wusste, dass Bragg
bisweilen die Beherrschung verlieren konnte, aber das änderte für sie nichts an
der Tatsache, dass er ein Ehrenmann war. Dennoch fürchtete Francesca, dass der
Artikel ein Körnchen Wahrheit enthielt, und sie hoffte inständig, dass Bragg
durch den Vorfall nicht seine Stellung verlieren würde.
    »In dem Artikel klang durch, dass ihn der Mann, den er angegriffen
hat, möglicherweise verklagen wird.«
    »Ich weiß, ich habe es gelesen. Sollten wir
nicht langsam bestellen?«, fragte Francesca. Sie machte sich große Sorgen um
Bragg. Vielleicht würde sie nach dem Essen kurz zum Polizeipräsidium fahren,
um herauszufinden, wie es nun mit dem Randall-Fall weiterging – und um zu
erfahren, was wirklich zwischen Bragg und diesem widerlichen Arthur Kurland
vorgefallen war. »Ich wünsche den Damen einen guten Tag.« Die vertraute Stimme
ließ Francesca zusammenzucken, und sie blickte auf. Calder Hart stand in einen
eleganten grauen Straßenanzug gekleidet neben ihrem Tisch und lächelte sie an.
    »Mr Hart!«, rief Connie und strahlte, als
freue sie sich ungemein, ihn zu sehen. »Was für eine unerwartete Überraschung!«
    Sein Blick wanderte langsam über sie hinweg, als genieße er ihren
Anblick. »Und ich hoffe, es ist eine ebenso angenehme Überraschung für Sie, wie
sie es für mich ist, Lady Montrose«, sagte er. »Sie sind zweifellos die
schönste Frau in diesem Speisesaal.«
    Connie errötete. »Wie könnte es kein Vergnügen sein, Sie zu
sehen?«, murmelte sie.
    Francesca blickte sprachlos von Hart zu ihrer Schwester und fragte
sich, was in aller Welt da vor sich ging.
    »Ich fürchte allerdings, Sie schmeicheln mir allzu sehr«, fügte
Connie hinzu.
    »Ich kenne mich nicht nur mit Kunst aus, sondern auch mit
Schönheit«, bemerkte Hart und wandte sich dann Francesca zu. »Wie geht es Ihnen
heute, Francesca?«
    Sie spürte, dass sie ebenfalls errötete, als sie ihn ansah. »Sehr
gut, vielen Dank.«
    »Sie machen einen erschöpften Eindruck«,
bemerkte er freundlich.
    Hatte sie etwa nicht die gleichen Schmeicheleien wie ihre
Schwester verdient? »Nun, ich bin in der Tat ein wenig müde«, erwiderte sie.
    »Wie ich höre, nimmt Sie das Detektivspielen immer noch sehr in
Anspruch«, sagte er, und seine Augenbrauen wanderten in die Höhe.
    »Sie wissen davon?«
    »Rick hat mich gestern Abend angerufen. Wenn
ich ihn recht verstanden habe, haben Sie meine böse Halbschwester und ihren
nicht minder verwerflichen Bruder eigenhändig gestellt. Mit einer Bratpfanne«,
fügte er augenzwinkernd hinzu.
    Bevor Francesca darauf antworten konnte, rief Connie anklagend:
»Francesca! Ich dachte, Bragg sei mit dir zusammen dort gewesen! «
    Sie warf ihrer Schwester einen zaghaften Blick zu. »Na ja, Bragg
ist ja eine Minute nach mir eingetroffen, wirklich nur eine Minute!«
    »Du kannst doch nicht einfach allein
losziehen, um irgendwelche Mörder zur Strecke zu bringen«, sagte Connie mit
fester Stimme.
    »Da stimme ich Ihrer Schwester voll und ganz zu«, bekräftigte Hart
mit funkelnden Augen. Er griff in die Innentasche seines Jacketts und reichte
Francesca einen Umschlag.
    »Was ist das?«, fragte sie verwirrt.
    »Ein Scheck.« Er lächelte. »Ich möchte der Damengesellschaft zur
Abschaffung der Mietshäuser beitreten und Mitglied des Beirats werden.«
    Voller Verblüffung öffnete
Francesca den Umschlag, warf einen Blick auf den Scheck und erstarrte – die
Summe betrug 5000 Dollar. »Hart! Ich danke Ihnen!«, rief sie fassungslos.
    »Gern geschehen«, erwiderte er,
doch er wendete seinen Blick nicht von
Connies Dekolleté ab. Obwohl

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