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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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du bist eifersüchtig«, spöttelte
Hart.
    »Auf was sollte ich eifersüchtig sein? Ganz gewiss nicht auf dein
ausschweifendes Leben.«
    Für einen Moment blieb es still. Hart
lächelte und vollführte eine ausladende Geste, mit der er zu verstehen gab,
dass er sein Haus und seine teueren Möbel und Kunstobjekte gemeint hatte.
    Bragg lachte, und sein Lachen klang ebenso
kalt und unangenehm wie das von Hart zuvor. »Warum sollte ich auf einen Mann
eifersüchtig sein, der kein Herz hat und kein Rückgrat besitzt? Ich bewundere wohl
deine Intelligenz, Calder, das habe ich schon immer getan. Aber ich kann keinen
Mann bewundern, der für seinen Reichtum und seine gesellschaftliche Stellung
gestohlen und betrogen und Gott weiß wie viele Frauen unglücklich gemacht hat.«
    Und wie sonst hätte ein armer Bastard wie ich
irgendetwas erreichen sollen?«, gab Hart achselzuckend zurück.
    »Mein Vater, Rathe Bragg, hat dir damals das
Geld für einen Neuanfang geben wollen, als du dein Studium in Princeton hingeworfen
hast, das weiß ich ganz genau«, sagte Bragg. Dann fügte er hinzu: »Aber wir
kommen vom Thema ab. Ich bin in einer offiziellen Polizeiangelegenheit hier,
Calder.«
    »Aber dieses Thema ist doch so viel
unterhaltsamer! Haben sie es dir eigentlich schon erzählt?«
    Bragg erstarrte. »Wer soll mir was erzählt
haben?«
    »Hat dein Vater dir schon die Neuigkeit
erzählt?«
    »Was für eine Neuigkeit?«, fragte Bragg
misstrauisch.
    »Offenbar sind sie zu dem Schluss gekommen,
dass ihnen das Leben unten in Texas nicht mehr behagt, seit Lucy und Shoz geheiratet
haben und sesshaft geworden sind.« Lucy war Rathe und Graces ältestes Kind und
Braggs Halbschwester. Sie hatten noch fünf weitere Kinder, allesamt Jungen.
»Der junge Nicholas scheint in deine Fußstapfen treten zu wollen und hat sich
schon jetzt für das nächste Jahr an der Columbia beworben. Rathe und Grace
kehren mit Nicholas, Hugh und Colin nach New York zurück und werden
vorübergehend bei mir wohnen, bis sie ein eigenes Haus beziehen können.« Hart
schenkte Bragg ein breites Lächeln. »Grace hätte es wohl gern, wenn Rathe das
Haus verkauft und ein neues, kleineres, hier oben im Villenviertel an der Fifth
Avenue baut.«
    Wiederum entstand eine kurze, bedrückende Stille. »Ich habe noch
nichts Derartiges gehört«, sagte Bragg schließlich ruhig. »Ich mag es kaum
glauben, dass es der liebe Rathe bisher versäumt hat, seinem eigenen Fleisch
und Blut von seinen Plänen zu erzählen! Aber wir haben natürlich beide gewusst,
dass die Entscheidung der beiden, nach Lucys Hochzeit in Texas zu bleiben,
nicht von Dauer sein würde.«
    »Gewiss«, brachte Bragg hervor.
    Hart lachte. »Ich bin mir sicher, dass du schon bald von ihm hören
wirst. Sie beabsichtigen, in gut einem Monat in die Stadt zu kommen.«
    Ein Lächeln umspielte Braggs Lippen, aber der
Blick, mit dem er seinen Halbbruder musterte, war kühl. »Und wie viele Punkte
bringt dir dieser Coup deiner Ansicht nach nun ein?«
    »Keine Ahnung. Ich habe den genauen
Punktestand auch ehrlich gesagt gar nicht mehr im Kopf.«
    »Erzähl mir nichts, du wusstest doch immer am besten, wie es
zwischen uns steht«, erwiderte Bragg schroff.
    Hart lächelte süffisant und hob sein Glas wie zu einem Toast.
»Bragg fünfhundert, Hart zehn. Ich hole langsam auf. Hipp, hipp, hurra!«
    Bragg ignorierte ihn. »Kommen wir wieder zum eigentlichen Grund
meines Besuches, damit ich verschwinden kann. Ich würde meinen Arbeitstag heute
gern einmal zu einer vernünftigen Stunde beenden – trotz Randalls Tod.«
    »Und ich dachte, du könntest es kaum erwarten, mich zu verlassen,
wo doch deine kleine Kriminalistin da draußen auf dich wartet.« Hart lachte.
    »Ich schlage vor, du sparst dir deine versteckten Andeutungen in
Bezug auf Francesca«, sagte Bragg barsch.
    »Und wenn nicht? Hast du dann etwa vor, mich einzusperren oder mir
eine zu verpassen?«
    »Letzteres erscheint mir immer verlockender, Calder. Francesca
Cahill meint es gut. Sie ist außerdem eine junge Dame – was bedeutet, dass sie
auf eine Weise naiv ist, die deine Vorstellungskraft übersteigt. Lass sie in
Ruhe, und zerstöre nicht ihre Illusionen.«
    »Du bist also ihr Fürsprecher«, kicherte Hart. »Das ist wirklich
fantastisch!«
    »Ich bin niemandes Fürsprecher; ich tue
einfach das, was getan werden muss.« Braggs Augen wirkten jetzt beinahe
schwarz. »Wo warst du gestern Abend zwischen fünf und neun Uhr, Calder?«
    Hart kicherte erneut. »Also

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