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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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Kutsche zu laufen und nach Hause
zu fahren. Aber es war möglicherweise keine gute Idee, sich Bragg zu
widersetzen. Sie eilte aus dem Salon, und als sie über die Schwelle trat, hatte
sie das eigenartige Gefühl, gerade noch einmal ihrem Henker entkommen zu sein.
    In der Eingangshalle starrte ihre Schwester sie anschuldigend an.
»Du untersuchst einen Mord, Fran?«
    Francesca hätte sich gern verteidigt, war aber
immer noch viel zu mitgenommen von dem, was soeben geschehen war. »Das werde
ich mir niemals verzeihen«, flüsterte sie. »Es ist meine Schuld, dass Hart auf
diese Weise vom Tod seines Vaters erfahren musste.«
    »Und es ist
wirklich unverzeihlich«, fuhr Connie sie an. »Auch wenn dieser Mann sich
überaus verwerflich benimmt.«
    Francesca
sah sie an und vernahm im selben Moment laute Stimmen aus dem Salon. Offenbar
stritten die Brüder, und sie hätte nur zu gern gewusst, worum es in dem Streit
ging.
    » Ich würde alles dafür geben, jetzt eine Fliege an der Wand in
diesem Zimmer sein zu können«, flüsterte Francesca ihrer Schwester zu.
    »Nein«, sagte Connie und schüttelte den Kopf.
»Wir warten hier auf den Commissioner und rühren uns nicht von der Stelle.«
    Francesca ignorierte sie. Es war beinahe so,
als hätten ihre Füße ein Eigenleben entwickelt. Sie huschte in das Zimmer neben
dem Salon, das sich als kleiner, aber ebenso prunkvoll ausgestattet entpuppte.
Die riesigen Flügeltüren, die sie in dem großen Salon gesehen hatte, lagen
direkt vor ihr, und sie eilte darauf zu, ohne Connies Protestschrei Beachtung
zu schenken. Francesca drückte ihr Ohr gegen das Holz und lauschte
angestrengt, während Connie, die ihr gefolgt war, wütend auf sie einredete.
    »Ich könnte dich erwürgen! Besitzt du denn überhaupt keinen
Anstand? Das ist doch eine Privatunterhaltung!«, rief Connie.
    »Schschsch«,
zischte Francesca.
    Connie zögerte einen Moment lang und fragte
dann leise: »Was geht denn da vor sich?«
    Francesca fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Hart bestreitet,
Randall umgebracht zu haben.«
    Connie schnappte nach Luft und presste ihr
Ohr ebenfalls an die Tür.
    »Ich habe ihn nicht getötet – falls du deshalb hier sein solltest«,
erklärte Hart mit gleichgültiger Stimme. Er wandte sich erneut dem Servierwagen
zu. »Etwas zu trinken gefällig?«
    »Habe ich denn behauptet, dass du Randall umgebracht hast?«,
fragte Bragg kühl.
    Hart ließ sich Zeit damit, Bragg einen Drink
einzuschütten, den dieser gar nicht gewünscht hatte, trat
dann auf ihn zu und reichte ihm das Glas. Sein Lächeln glich einer Grimasse.
»Ich kenne dich nur allzu gut, hast du das etwa schon vergessen? Immerhin sind
wir Brüder.«
    Bragg stellte den Drink unberührt ab. »Du
kennst mich ganz und gar nicht, Calder, und du solltest dir trotz der Tatsache,
dass wir Halbbrüder sind, nichts vormachen.«
    Hart lachte. »Und ob ich dich
kenne! Rick, der Kreuzritter, der Verfechter von Recht und Freiheit und vom
Streben nach dem eigenen Glück als ein von Gott gegebenes Recht für alle.«
    »Dieses Recht ist in der
Verfassung verankert.«
    »Dabei könnte man meinen, du hättest es
erfunden.«
    »Verspürst du nicht wenigstens eine Spur von Reue angesichts
deiner Selbstsüchtigkeit?«
    »Und hast du es niemals bedauert, ein Sklave moralischer
Rechtschaffenheit zu sein?«
    »Natürlich habe ich das«, sagte Bragg.
    »Und ehrlich zu sein, geradezu abstoßend ehrlich? Wie kann ich da
jemals mithalten?«, spottete Hart.
    »Du bist doch derjenige, der daraus einen
Wettbewerb gemacht hat«, gab Bragg gelassen zurück.
    »Es ist also wie immer meine Schuld.« Hart
seufzte melodramatisch. »Findest du es nicht eigenartig, dass du heute zum
ersten Mal einen Fuß in mein Haus gesetzt hast? Wie wäre es übrigens mit einer
kleinen Führung?«
    »Man kann es wohl kaum als eigenartig
bezeichnen, da ich gerade erst zum Polizei-Commissioner von New York City ernannt
worden bin und noch nicht lange in der Stadt weile. Und außerdem weißt du sehr
wohl, dass wir nicht in denselben Kreisen verkehren. Und was die Führung
angeht: Wenn ich das Bedürfnis haben sollte, dein Haus zu sehen, dann höchstens
aus beruflichen Gründen – und du kannst dir sicher sein, dass du es dann als Erster
erfahren wirst.«
    Ach du meine Güte, das hatte ich ja beinahe vergessen! Meine Welt
ist zu verdorben für dich.«
    »So ist es«, stimmte ihm Bragg zu. »Aber auch nur, weil du so
verdammt bemüht bist, dich schamlos zu benehmen.«
    »Ich glaube,

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