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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deadly 02 - Haus de Schande
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ihre Mutter an. »Mama ... es ist noch zu früh«, erwiderte
sie.
    In diesem Augenblick wurde Francesca zum
ersten Mal bewusst, wie groß der Schmerz war, den ihre Schwester empfand.
»Spielt denn ein weiterer Tag wirklich eine so große Rolle?«, schaltete sie
sich ein. »Hier geht es ihr und den Mädchen doch gut.«
    »Jeder Tag zählt, Francesca!«, rief Julia.
»Connie, du musst heute Abend noch nach Hause zurückkehren. Ganz besonders, wo
Neil glaubt, dass du ihn für immer verlassen haben könntest.«
    »Er weiß, dass ich das nie tun würde«, sagte
Connie.
    »Aber du hast einen Koffer gepackt  und ihm
keine einzige Zeile hinterlassen«, gab Julia zu bedenken. »Wenn du nach Hause
zurückkehrst, sage ihm, dass du eine Nachricht hinterlassen hattest. Dass du
nur ein paar Tage mit den Mädchen wegfahren wolltest. Sag, dass das
Dienstmädchen die Nachricht verbummelt haben muss und dass alles nichts weiter als
ein großes Missverständnis gewesen ist.«
    Francesca starrte ihre Mutter entgeistert an. Sie konnte Neils
Ehebruch doch nicht einfach unter den Teppich kehren wollen! Connie nickte.
    Schließlich hielt Francesca es nicht mehr länger aus. »Mama, ich
finde, das ist der falsche Weg. Connie sollte mit Neil über alles sprechen. Sie
müssen sich darüber unterhalten, um sicherzustellen, dass so etwas nicht wieder
geschieht! «
    »Francesca, du bist zwanzig Jahre alt und
steckst deine Nase den größten Teil der Zeit in irgendwelche Bücher. Ich weiß
sehr wohl, wie diese unfeine Geschichte gehandhabt werden sollte, und damit ist
diese Diskussion beendet. Connie?«
    Connie nahm einen tiefen Atemzug und nickte.
»Ich glaube, du hast Recht, Mama«, sagte sie.
    Francesca war so frustriert, dass sie sich am liebsten die Haare
gerauft hätte.
    »Nun, das wäre also geregelt«, sagte Julia,
und ihre Stimme klang schon wieder ein wenig heiterer. »Francesca, lass uns gehen.«
    Francesca wäre am liebsten noch bei Connie
geblieben, aber das hätte ihr Julia wohl kaum erlaubt. Doch bevor sie aufstand,
umarmte sie ihre Schwester noch einmal ganz fest. »Wenn du reden möchtest, ruf
mich an, Con. Oder komm einfach vorbei.«
    Connie sah sie an. »Danke, Fran.«
    »Und es tut mir wirklich Leid. Sollte ich mit meinen offenen
Worten etwas falsch gemacht haben, so bedauere ich das wirklich sehr.«
    »Nein, nein, was du getan hast, war schon richtig.« Connie brachte
ein Lächeln zustande und stand ebenfalls auf. Sie begleitete Francesca und ihre
Mutter bis zur Tür, verließ den Salon aber nicht.
    Als sie am Eingang standen und auf ihre
Mäntel warteten, wandte sich Julia Francesca zu. »Schätzchen, ich weiß, wie
sehr du deine Schwester liebst. Und dein Wunsch, anderen zu helfen, ist ein
überaus liebenswerter Zug – meistens wenigstens. Aber manchmal hat es einen
gegenteiligen Effekt. Ich weiß, dass du es immer gut meinst, aber ich wünschte,
du wärest weniger impulsiv.«
    Francesca war erleichtert. Das Schlimmste
schien überstanden zu sein, und sie war sich fast sicher, dass ihr Julia nun
nicht mehr gehörig die Meinung sagen würde. »Ich hatte ja eigentlich gar
nichts sagen wollen. Aber dann hat mich Connie gefragt, ob ich etwas wüsste,
und da konnte ich doch nicht lügen! «
    »Niemand hat verlangt, dass du lügst, Francesca.« Julia seufzte.
»Manchmal ziehen es die Menschen nur vor, so zu tun, als sei alles in Ordnung.
Nach meiner Erfahrung ist das sogar meistens der Fall. Ich glaube, dass Neil
Connie sehr gern hat, und er vergöttert die beiden Mädchen. Was auch immer ihn
veranlasst haben mag, Connie untreu zu werden – ich bin mir sicher, dass es
vergangen wäre. Daher hätte ich es lieber gesehen, wenn du zu mir gekommen
wärest, anstatt zu deiner Schwester zu gehen. Ich weiß nicht, ob überhaupt die
Notwendigkeit bestand, dass sie davon erfährt.« Sie musterte Francesca mit
einem tadelnden Blick. »Du hättest dich herausreden und vermeiden können, die
Wahrheit zu sagen.«
    Bragg hatte ihr das Gleiche gesagt, allerdings aus einem anderen
Grund. Er hatte sich Sorgen um Connies Gemütszustand gemacht, und nachdem
Francesca ihre Schwester gesehen hatte, teilte sie diese Sorgen.
    »Vielleicht hast du Recht. Aber ich bin mir
trotzdem nicht sicher, ob Connie wirklich nach Hause zurückkehren sollte. Sie
benimmt sich so eigenartig!«
    »Natürlich muss sie nach Hause zurückkehren«,
erwiderte Julia mit fester Stimme. Sie ergriff Francescas Hand und lächelte,
aber es war ein trauriges Lächeln. »Ich hege

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