Brennen Muss Salem
er das Außenfenster, den weichen Rasen und das Fehlen jedes Anzeichens einer Leiter oder von Fußspuren erwähnte, applaudierte Matt.
»Bravo! Ein echter Detektiv!«
Matt sah Susan an. »Und Sie, Miss Norton, die so gut gegliederte Aufsätze geschrieben hat, was ist Ihre Meinung?«
Sie schaute auf ihre Hände herab, die eine Falte ihres Kleides hielten, dann wieder zu ihm hin. »Gestern hat Ben mir einen Vortrag über die linguistische Bedeutung des Satzes ›Ich kann nicht‹ gehalten, also werde ich diesen Satz vermeiden. Aber es fällt mir schwer, zu glauben, daß in Salem's Lot Vampire ihr Unwesen treiben, Mr. Burke.«
»Wenn man es so einrichten kann, daß die Diskretion gewahrt bleibt, bin ich bereit, mich einem Lügentest zu unterziehen«, sagte Matt leise.
Ihre Wangen röteten sich. »Nein - bitte mißverstehen Sie mich nicht. Ich bin überzeugt, daß in der Stadt irgend etwas vorgeht. Etwas ... Schreckliches. Aber ... das ...«
Er legte seine Hand auf die ihre. »Das verstehe ich sehr gut, Susan. Willst du mir trotzdem einen Gefallen tun?«
»Wenn ich kann.«
»Wir - alle drei - wollen einmal davon ausgehen, daß diese Sache real sei. Bleiben wir bei dieser Annahme, bis – und nur bis – sie widerlegt werden kann. Das ist eine wissenschaftliche Methode. Ben und ich haben bereits Möglichkeiten besprochen, wie man die Hypothese überprüfen kann. Niemand hofft mehr als ich, daß wir sie widerlegen können.«
»Aber Sie glauben nicht daran?«
»Nein«, sagte er leise. »Nach einem langen Selbstgesprach steht mein Entschluß fest: Ich glaube, was ich gesehen habe.«
»Wir wollen die Frage von Glauben oder Unglauben einmal beiseite lassen«, schlug Ben vor, »im Augenblick ist sie irrelevant.«
»Einverstanden«, sagte Matt. »Wie lauten Ihre Vorschläge für unseren Plan?«
»Nun«, sagte Ben, »ich würde Sie gern zum Leiter der Forschungsabteilung machen. Mit Ihrem Wissen sind Sie dazu außerordentlich gut geeignet. Und überdies sind Sie hier festgenagelt.«
Matts Augen sprühten, wie sie über Codys Tücke, ihm seine Pfeife zu verbieten, gesprüht hatten. »Sobald die Bibliothek offen ist, werde ich Loretta Starcher anrufen. Sie wird Bücher in einem Schubkarren herbringen müssen.«
»Heute ist Sonntag«, erinnerte Susan. »Die Bibliothek ist geschlossen.«
»Für mich wird man sie öffnen«, sagte Matt zuversichtlich.
»Verschaffen Sie sich alles, was mit dem Thema irgendwie zu an hat«, sagte Ben. »Psychologische ebenso wie medizinische und mystische Literatur. Einfach alles.«
»Ich werde mir über alles Notizen machen.« Er sah die beiden an. »Zum erstenmal, seit ich hier aufwachte, fühle ich mich wieder wie ein Mann. Was werdet ihr tun?«
»Zuerst Doktor Cody. Er hat sowohl Ryerson wie Floyd Tibbits untersucht. Vielleicht können wir ihn überreden, Danny Glick zu exhumieren.«
»Würde er so etwas tun?« Susan wandte sich an Matt.
Matt sog an seinem Strohhalm, bevor er antwortete. »Der Jimmy Cody, der bei mir in der Klasse war, wäre sofort dazu bereit. Er war ein aufgeschlossener Junge. Was das Medizinstudium aus ihm gemacht hat, weiß ich nicht.«
»Das alles erscheint mir zu kompliziert«, wandte Susan ein.
››Besonders, zu Doktor Cody zu gehen und eine totale Ablehnung zu riskieren. Warum gehen Ben und ich nicht einfach zum Marstenhaus ? Das hatten wir ja schon vor einer Woche geplant. «
»Ich werde dir sagen, warum nicht«, erwiderte Ben. »Weil wir davon ausgehen, daß das alles Realität ist.«
»Ich dachte, Vampire schlafen untertags?«
»Was immer Straker sein mag, ein Vampir ist er nicht«, sagte Ben, »es sei denn, die alten Legenden sind völlig falsch. Straker hat sich sehr oft bei Tag sehen lassen. Im besten Fall würden wir als Eindringlinge abgewiesen werden. Im schlimmsten Falle könnte er uns gewaltsam bis zum Einbruch der Dunkelheit festhalten; sozusagen als kleinen Imbiß für Dracula!«
»Für Barlow?« fragte Susan.
Ben zuckte die Achseln. »Warum nicht? Die Geschichte mit der Einkaufsreise nach New York klingt zu gut, um wahr zu sein.«
Der Ausdruck ihrer Augen blieb skeptisch, aber sie schwieg.
»Und was wollt ihr tun, wenn Cody euch auslacht?« fragte Matt. »Immer vorausgesetzt, daß er nicht sofort eine Zwangsjacke bestellt.«
»Dann gehen wir in der Dämmerung zum Friedhof«, sagte Ben. »Um Dannys Grab zu beobachten.«
Matt richtete sich ein wenig auf. »Versprechen Sie mir, vorsichtig zu sein. Ben, bitte versprechen Sie es
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