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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Brüste schlagen, und sein Magen drehte sich langsam zur Seite, wie ein Flugzeug, das über den Flügel rollt.
    »Ja«, sagte er und befeuchtete seine Lippen. »Er ist sehr häßlich. «
    Sie fuhren zum Supermarkt, und Ben und Jimmy kauften den gesamten vorhandenen Knoblauch auf - zwölf Schachteln der weißlichgrauen Zwiebeln. Das Mädchen an der Kasse hob die Brauen und bemerkte: »Froh bin ich, daß ich heute abend nicht mit euch ausgehen muß!«
    »Ich frage mich, warum Knoblauch jenen etwas anhaben soll«, sagte Ben. »Ein alter Fluch, aber was soll's -?«
    »Vielleicht eine Allergie", meinte; Jimmy.
    »Allergie?«
    »Ja, vermutlich hat Dr. Cody recht«, sagte Callahan. »Vielleicht ist es tatsächlich eine Allergie ... falls es überhaupt wirkt.
    Noch haben wir ja keinen Beweis dafür.«
    »Für einen Geistlichen ist das ein seltsamer Gedankengang«, sagte Mark.
    »Warum? Wenn ich die Existenz von Vampiren annehmen soll (und das muß ich anscheinend im Augenblick), muß ich Vampire dann auch als Kreaturen außerhalb der Naturgesetze sehen? Bis zu einem gewissen Grad, ja. Die Legende sagt, daß Vampire in einem Spiegel nicht sichtbar sind, daß sie sich in Fledermäuse, Wölfe oder Vögel verwandeln können, daß sie ihren Körper zusammenziehen und durch die kleinsten Ritzen schlüpfen. Aber die Legende sagt auch, daß Vampire sehen und hören und sprechen ... und ganz gewiß auch schmecken können. Vielleicht kennen sie auch Unbehagen, Schmerz -«
    »Und Liebe?« fragte Ben, starr geradeaus schauend.
    »Nein«, antwortete Jimmy. »Ich nehme an, Liebe ist jenseits von ihnen.« Er fuhr auf den kleinen Parkplatz neben einem Blumengeschäft.
    Eine Glocke über der Tür bimmelte, als sie eintraten.
    »Hallo.« Ein stattlicher Mann mit einer großen Schürze kam auf sie zu.
    Ben hatte gerade begonnen, zu erklären, was sie wollten, als der Mann den Kopf schüttelte und ihn unterbrach.
    »Sie kommen leider zu spät. Am vergangenen Freitag kam ein Kunde und kaufte alle Rosen, die ich hatte – rote, weiße, gelbe.
    Vor Mittwoch bekomme ich keine neuen. Wenn sie welche bestellen wollen -«
    »Wie sah der Mann aus?«
    »Sehr beeindruckend«, sagte der Verkäufer. »Groß und kahlköpfig. Stechende Augen. Rauchte ausländische Zigaretten.
    Schleppte alle Blumen zu einem sehr alten Auto, ich glaube, es war ein Dodge -«
    »Packard«, sagte Ben. »Ein schwarzer Packard.«
    »Dann kennen Sie ihn also?«
    »Sozusagen.«
    Wieder im Auto, besprachen sie die Angelegenheit.
    »Es gibt ein Geschäft in Falmouth -« begann Pater Callahan zögernd.
    »Nein!« rief Ben. »Nein!« Seine beinahe hysterische Ablehnung ließ alle aufblicken. »Und wenn wir nach Falmouth kommen und feststellen, daß Straker auch dort gewesen ist? Er hat uns erwartet. Er führt uns an der Nase herum!«
    »Ben, seien Sie vernünftig! Glauben Sie nicht, wir sollten -«
    »Erinnert ihr euch nicht, was Matt sagte? ›Ihr dürft nicht glauben, daß er, weil er das Tageslicht scheut, euch nicht trotzdem schaden kann.‹ Sieh auf die Uhr, Jimmy.«
    »Zwei Uhr fünfzehn«, sagte Jimmy langsam und blickte zum Himmel, als mißtraue er dem Zifferblatt.
    »Er ist uns zuvorgekommen«, sagte Ben. »Er war uns schon immer einige Schritte voraus. Dachten wir denn - konnten wir überhaupt daran denken, daß er von uns keine Notiz nehmen würde? Daß er niemals die Möglichkeit eines Widerstandes, der ihn aufdecken wollte, einkalkuliert hat? Wir müssen jetzt gehen, bevor wir den Rest des Tages damit vergeuden, uns zu unterhalten, wieviel Engel auf einem Stecknadelkopf tanzen können.«
    »Ich glaube, Ben hat recht«, sagte Callahan ruhig. »Wir sollten aufhören, zu reden, und sollten losfahren.«
    Cody näherte sich dem Marstenhaus von der Brooks Road her, und Pater Callahan, der es jetzt unter einem neuen Winkel sah, dachte: Ja, es überschattet die Stadt tatsächlich wie ein bedrohliches Götzenbild. Merkwürdig, daß ich das bisher nicht bemerkt habe. Man mußte sich so richtig erhaben fühlen, hier oben auf dem Hügel, über der Kreuzung von Jointer Avenue und Brock Street. Von hier hatte man eine Aussicht in einem Winkel von beinahe 360 Grad über die ganze Stadt. Es war ein gewaltiger und unheimlicher Ort, und mit seinen geschlossenen Fensterläden vermittelte er ein unbehagliches Gefühl der Verlorenheit. Das Haus glich einem sarkophagähnlichen Monolithen, einer Inkarnation der Finsternis. Und es war ein Ort, an dem Mord und Selbstmord stattfanden, das heißt, es

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