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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ernst um sich. »Ich vermute, man wird niemals eine Spur von Ralphie Glick finden. Er war sozusagen Barlows Eintrittskarte. Straker raubte Ralphie und brachte ihn als Opfer dar.«
    »Hurensohn«, sagte Jimmy von weit her.
    »Und Danny Glick?« fragte Ben.
    »Ihn durfte Straker ausbluten«, sagte Matt. »Ein Geschenk seines Herrn. Das erste Blut für den treuen Diener. Später hat Barlow dieses Geschäft selbst besorgt. Straker leistete seinem Herrn jedoch noch einen weiteren Dienst, bevor Barlow ankam. Weiß einer von euch, was?«
    Einen Augenblick lang herrschte Stille, dann sagte Mark ganz deutlich: »Der Hund, der auf dem Friedhofsgitter gefunden wurde.«
    »Was?« sagte Jimmy. »Warum? Warum tat er das?«
    »Die weißen Augen«, sagte Mark und blickte Matt fragend an, der einigermaßen erstaunt nickte.
    »Die ganze letzte Nacht habe ich über diesen Büchern gebrütet, ohne zu wissen, daß wir in unserer Mitte einen Fachmann haben.« Der Junge wurde rot. »Was Mark sagt, ist völlig richtig. Laut den verschiedensten Büchern über Brauchtum und übersinnliche Erscheinungen ist es eine der Möglichkeiten, einen Vampir zu verjagen, ›weiße Engelsaugen‹ über die echten Augen eines Hundes zu malen. Wins Hund war ganz schwarz, mit Ausnahme von zwei weißen Flecken – Win nannte sie seine Scheinwerfer – über den Augen. Win ließ den Hund in der Nacht frei herumlaufen. Straker muß den Hund entdeckt und getötet haben; dann spießte er ihn auf das Friedhofsgitter.«
    »Und wie steht es mit Barlow?« fragte Jimmy. »Wie kam er in unsere Stadt?«
    Matt zuckte die Achseln. »Ich habe keine Ahnung. Vermutlich ist er alt, sehr alt, so sagen die Legenden. Er mag Dutzende oder Tausende Male seinen Namen gewechselt haben. Er mag in jedem Land der Welt geboren worden sein, obwohl ich annehme, daß er aus Rumänien oder Ungarn stammt. Eigentlich ist es unwichtig, wie er in diese Stadt kam ... ich wäre allerdings nicht überrascht, wenn Larry Crockett seine Hände mit im Spiel gehabt hätte. Jedenfalls ist Barlow jetzt hier. Das ist das winzig wirklich Wichtige. Ihr habt nun Folgendes zu tun: Nehmt einen Pfahl mit, wenn ihr geht. Und einen Revolver, falls Straker noch am Leben sein sollte. Den Revolver von McCaslin zum Beispiel. Der Pfahl muß in das Herz des Vampirs eindringen, sonst kann er wieder auferstehen. Das könnten Sie kontrollieren, Jimmy. Wenn ihr ihn gepfählt habt, müßt ihr ihm den Kopf abschlagen, den Mund mit Knoblauch vollstopfen und das Gesicht im Sarg nach unten kehren. In den meisten Vampirerzählungen zerfällt der gepfählte Vampir sofort zu Staub. Vielleicht stimmt das in Wahrheit nicht so ganz. Wenn es nicht der Fall ist, müßt ihr den Sarg in fließendes Wasser werfen. Ich würde den Royal River vorschlagen. Noch Fragen?«
    Es gab keine.
    »Gut. Jeder von euch muß ein wenig Weihwasser und eine unkonsekrierte Hostie bei sich haben. Und jeder muß bei Pater Callahan die Beichte ablegen, bevor er geht.«
    »Ich glaube, keiner von uns ist katholisch«, sagte Ben.
    »Ich schon«, meinte Jimmy, »aber nicht praktizierend.«
    »Dessenungeachtet werdet ihr alle beichten und dabei vor allem: bereuen. Dann seid ihr rein, von Christi Blut reingewaschen.«
    »Einverstanden«, sagte Ben.
    »Ben, haben Sie mit Susan geschlafen? Verzeihen Sie, aber -«
    »Ja«, sagte er.
    »Dann müssen Sie den Pfahl zuerst in Barlows, dann in Susans Herz stoßen. Sie sind der einzige in dieser Gruppe, der persönlich verletzt wurde. Sie werden sozusagen als Susans Mann agieren. Und Sie dürfen nicht schwach werden. Denn Sie müssen Susan erlösen.«
    »Gut«, wiederholte Ben.
    »Und vor allem« – Matts Blick schweifte über die Gruppe – »dürft ihr nicht in Barlows Augen schauen! Wenn ihr es tut, seid ihr verloren. Denkt an Floyd Tibbits. Daher ist es gefährlich, einen Revolver zu haben. Jimmy, Sie nehmen den Revolver und bleiben ein wenig zurück. Wenn Sie Barlow oder Susan untersuchen müssen, geben Sie Mark den Revolver.«
    »Verstanden«, sagte Jimmy.
    »Vergeßt nicht, Knoblauch zu kaufen. Und, wenn möglich, Rosen. Ist das kleine Blumengeschäft in Cumberland noch offen, Jimmy?«
    »Ich glaube schon.«
    »Für jeden eine weiße Rose. Bindet die Rose um den Hals oder steckt sie ins Haar. Und nochmals - seht nicht in Barlows Augen! Ich könnte euch noch stundenlang erzählen, aber es ist besser, wenn ihr geht. Es ist bereits zehn Uhr, und Pater Callahan mag sich anders besinnen. Alle meine Wünsche und Gebete

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