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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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von Tränen. »Deck sie zu, bitte! Deck sie bitte zu.«
    »Ja, gewiß«, versprach Ben.
    »Es ist besser so«, sagte Mark. »Mein Vater ... er wäre ein sehr erfolgreicher Vampir geworden. Mit der Zeit vielleicht so gut wie Barlow. Was immer mein Vater versuchte, machte er gut. Vielleicht zu gut.«
    »Versuch, nicht zuviel nachzudenken«, sagte Ben und haßte die Lahmheit seiner Worte. Mark nickte Ben zu und lächelte schwach.
    »Der Holzstoß ist hinter dem Haus«, sagte er. »Wenn du die Drehbank im Keller benutzt, geht es schneller.«
    »Gut«, sagte Ben. »Und sei vernünftig, Mark.«
    Aber der Junge schaute weg und wischte die Tränen aus den Augen.
    »Callahan ist nicht hier«, sagte Jimmy. Sie hatten das ganze Haus durchsucht.
    Ben zwang sich, zu sagen: »Barlow muß ihn erwischt haben.«
    Ben betrachtete das zerbrochene Kreuz in seiner Hand. Gestern hing es um Callahans Hals. Es war die einzige Spur, die sie gefunden hatten; es lag neben den Leichen der Petries.
    »Komm«, sagte Jimmy. »Wir müssen sie zudecken. Ich habe es versprochen.«
    Sie nahmen den Überwurf von der Couch im Wohnzimmer und deckten die beiden zu. Ben versuchte, weder zu schauen noch zu denken, aber es war unmöglich. Als sie fertig waren, fiel eine Hand - an den lackierten Nägeln erkannte Ben, daß es June Petries Hand war - unter der fröhlich gemusterten Decke hervor, und er schob sie mit dem Fuß zurück. Sein Magen wollte revoltieren. Die Umrisse der Körper unter der Decke waren erkennbar, und Ben dachte an die Soldaten in Vietnam, die ihre schreckliche Last in schwarzen Gummisäcken getragen hatten, die eine absurde Ähnlichkeit mit Golftaschen hatten.
    Jeder beladen mit einem Armvoll Eschenhölzer, gingen sie in den Keller.
    Der Keller war Henry Petries Reich gewesen und er spiegelte perfekt Henrys Persönlichkeit wider: drei Neonröhren hingen ordentlich in einer Reihe über der Hobelmaschine, einer Säge, einer Drehbank und einer Schleifmaschine. Ben sah, daß Henry an einem Vogelhaus gebastelt hatte, wahrscheinlich, um es vor dem Frühjahr im Hinterhof aufzuhängen. Der Plan, nach dem er gearbeitet hatte, lag fein säuberlich ausgebreitet und war an jeder Ecke mit Gewichten beschwert. Henry hatte eine sehr genaue, wenn auch nicht sehr einfallsreiche Arbeit geliefert, und nun sollte sie nie mehr fertig werden. Der Boden war sauber gekehrt, aber ein angenehmer Geruch nach Sägespänen hing in der Luft.
    »Das wird nicht gehen«, sagte Jimmy unvermittelt.
    »Ich weiß es«, sagte Ben.
    »Der Holzstoß«, stöhnte Jimmy und ließ das Holz mit einem gewaltigen Krachen aus seinen Armen fallen. Er lachte hysterisch.
    »Jimmy –«
    Sein Lachen machte Bens Versuch, leise zu sprechen, zunichte. »Wir werden hinausgehen und dieser Landplage mit einem Stapel Holz aus Henry Petries Vermächtnis ein Ende bereiten. Wie wär's denn mit etlichen Stuhlbeinen oder Baseballschlägern?«
    »Jimmy, was können wir denn sonst tun?«
    Jimmy sah Ben an und erlangte mit sichtbarer Anstrengung die Kontrolle über sich selbst wieder. »Zum Beispiel eine Schatzsuche«, sagte er. »Gehen wir fünfzig Meter in den nördlichen Teil von Griffens Heideland hinein und schauen wir unter dem großen Felsen nach. Wir können die Stadt ja verlassen. Wir können es.«
    »Willst du aufgeben?« fragte Ben.
    »Nein, aber es geht nicht nur um heute, Ben. Es wird Wochen dauern, bevor wir sie alle haben, wenn es überhaupt gelingt.
    Kannst du das aushaken? Kannst du das, was du Susan getan hast, tausendmal wiederholen? Sie schreiend aus ihren Schränken und Löchern ziehen, nur um einen Pfahl durch ihre Brust zu rammen? Kannst du das bis November durchhalten, ohne den Verstand zu verlieren?«
    Ben dachte nach und prallte gegen eine Wand völligen Nichtbegreifens.
    »Ich weiß es nicht«, sagte er.
    »Und wie ist das mit dem Jungen? Glaubst du, er hält das aus? Er wird reif fürs Narrenhaus werden. Und Matt wird sterben. Das kann ich dir garantieren. Und was tun wir, wenn die Polizei sich dafür zu interessieren beginnt, was in Salem's Lot geschieht? Was sagen wir ihnen? Entschuldigen Sie, ich muß noch rasch diesen Blutsauger pfählen -!‹ Was meinst du, Ben?«
    »Woher soll ich das wissen, verdammt noch mal. Hat einer von uns denn Gelegenheit gehabt, ruhig zu überlegen?«
    Gleichzeitig bemerkten sie, daß sie einander gegenüberstanden und einander anschrien. »He«, sagte Jimmy. »He.« Ben senkte den Blick. »Entschuldige.«
    »Nein, es war meine Schuld. Wir

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