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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Kriminalfilm«, sagte Larry.
    Er schien äußerlich unbewegt, aber im Innern verspürte er Angst aufsteigen. Die Worte »Ich werde Sie ruinieren« waren mit der gleichen Selbstverständlichkeit geäußert worden wie
    »Guten Tag, wie geht es Ihnen?«. Und woher wußte dieser Kerl von Frank Walsh? Nicht einmal seine Frau wußte von Frank Walsh.
    »Verstehen Sie mich, Mr. Crockett?«
    »Ja«, sagte Larry, »ich bin gewohnt, den Mund zu halten.«
    Straker produzierte wieder sein unterkühltes Lächeln. »Ich weiß, deshalb verhandle ich ja mit Ihnen.«
    »Und die dritte Bedingung?«
    »Das Haus bedarf der Renovierung. Mein Partner will diese Arbeiten selbst durchführen. Aber Sie werden sein Agent sein.
    Von Zeit zu Zeit wird man mit Wünschen an Sie herantreten.
    Ich werde Leute brauchen, die einzelne Dinge ins Haus oder ins Geschäft schaffen. Auch darüber werden Sie nicht sprechen. Sie werden alle Transporte und sonstigen Dienstleistungen bezahlen und die Rechnungen aufheben. Man wird Ihnen alle Ausgaben vergüten. Einverstanden?«
    Wie er Straker versichert hatte, war Larry gewöhnt, nicht über seine Geschäfte zu sprechen. Er galt als der beste Pokerspieler in Cumberland. Obwohl er jetzt äußerlich ruhig erschien, war er in Wahrheit aufs höchste erregt. Was dieser verrückte Mensch ihm anbot, war das Geschäft seines Lebens.
    Vielleicht war der Boß dieses Kerls einer jener schrulligen Millionäre, die ...
    »Mr. Crockett, ich warte.«
    »Ich stelle ebenfalls zwei Bedingungen«, sagte Larry.
    »Ach?« Straker zeigte höfliches Interesse.
    Larry hob die blaue Mappe auf. »Erstens müssen diese Papiere geprüft werden.«
    »Natürlich.«
    »Zweitens, wenn Sie dort oben irgend etwas Illegales tun, dann will ich nichts davon wissen. Damit meine ich –«
    Aber er wurde unterbrochen. Straker warf den Kopf zurück und stieß ein seltsam kaltes und gefühlloses Lachen aus.
    »Habe ich etwas Komisches gesagt?« fragte Larry, ohne die Andeutung eines Lächelns.
    »Ach ... oh ... natürlich nicht, Mr. Crockett. Sie müssen mich entschuldigen. Mich amüsierten Ihre Worte aus ganz privaten Gründen. Was wollten Sie sagen?«
    »Diese Renovierungen. Ich werde nichts beschaffen, was mich kompromittieren könnte. Wenn Sie dort oben LSD oder Sprengstoff für eine radikale Bande fabrizieren, dann ist das ihre Sache.«
    »Einverstanden«, sagte Straker. Das Lächeln war verschwunden. »Sind wir handelseinig?«
    Und mit einem merkwürdigen Gefühl des Widerwillens hatte Larry geantwortet: »Vorausgesetzt, daß diese Papiere in Ordnung sind, ja.«
    Die Papiere waren in Ordnung. Straker war wenige Tage später wiedergekommen, und Larry hatte den Vertrag unterschrieben. Er verspürte dabei einen üblen Geschmack im Mund; zum ersten Mal hatte er seinen persönlichen Grundsatz mißachtet: Wo man ißt, dort scheißt man nicht. Als Straker die Urkunden über den Besitz des Marstenhauses und der Wäscherei in seine Aktentasche schob, wußte Larry, daß er sich diesem Mann und dessen Partner, einem Mr. Barlow, ausgeliefert hatte.
    Der August ging vorüber, es wurde Herbst, es wurde Winter, und nichts geschah. Im Frühling hatte Larry beinahe schon die Transaktion vergessen.
    Aber vor einer Woche war dieser Schriftsteller Mears dahergekommen und hatte sich erkundigt, ob er das Marstenhaus mieten könne. Als er hörte, daß es verkauft sei, hatte er Larry so merkwürdig angesehen.
    Und gestern hatte er von Straker ein Schild mit der Weisung zugeschickt bekommen, es im Geschäft aufzuhängen. Auf dem Schild stand nur: »Eröffnung noch diese Woche. Barlow und Straker. Elegante Möbel. Ausgewählte Antiquitäten. Ihr Besuch wird uns freuen.«
    Und jetzt stand ein Auto vor dem Marstenhaus. Larry starrte immer noch hinauf, als ihn jemand am Ärmel zupfte: »Schlafen Sie, Larry?«
    Es war Parkins Gillespie, der an der Ecke stand und sich gerade eine Zigarette anzündete.
    »Nein«, sagte Larry und lachte nervös. »Ich dachte nach.«
    Als sie gemeinsam die Straße überquerten, dachte Lawrence Crockett an alte Geschichten vom Pakt mit dem Teufel.

    13 Uhr.
    Susan Norton betrat den Frisiersalon, lächelte Babs Griffen, der Besitzerin, zu und sagte: »Gott sei Dank, daß Sie für mich Zeit haben.«
    »Um die Wochenmitte ist das kein Problem«, sagte Babs und drehte den Ventilator an. »Schrecklich schwül, nicht? Vermutlich kommt am Nachmittag ein Gewitter.«
    Susan sah zum Himmel auf, der tiefblau war. »Glauben Sie wirklich?«
    »Ja. Wie wollen

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