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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Sie das Haar, Schatz?«
    »Ganz natürlich«, sagte Susan und dachte an Ben Mears.
    »So, als wäre ich nicht einmal in der Nähe eines Friseurs gewesen. «
    »Meine Liebe«, sagte Babs seufzend, »das wollen alle.«
    Ihr Atem roch nach Kaugummi mit Früchten, und Babs fragte Susan, ob sie gesehen habe, daß in der alten Wäscherei ein Möbelgeschäft eröffnet werde. Ziemlich teure Sachen, soweit man das sehen könne, aber wäre es nicht hübsch, eine kleine Sturmlampe zu finden, die zu jener in ihrer Wohnung paßte?
    Ach, sie war so froh, daß sie die Farm verlassen hatte und in die Stadt gezogen war, und war das nicht ein angenehmer Sommer gewesen?

    15 Uhr.
    Bonnie Sawyer lag auf dem großen Doppelbett in ihrem Haus in der Deep Cut Road. Es war ein richtiges Haus, kein Trailer-Heim, ein richtiges Haus mit Fundamenten und mit einem Keller. Bonnies Mann Reg verdiente als Automechaniker in Buxton eine ganze Menge Geld.
    Abgesehen von einem durchsichtigen blauen Höschen war Bonnie nackt, und sie schaute ungeduldig auf den Wecker neben dem Bett: fünfzehn Uhr, zwei Minuten. Wo blieb er?
    Als hätte ihre Ungeduld ihn herbefohlen, öffnete sich die Schlafzimmertür, und Corey Bryant lugte herein.
    »Ist die Luft rein?« flüsterte er. Corey war zweiundzwanzig und arbeitete seit zwei Jahren bei einer Telephongesellschaft.
    Dieses Verhältnis mit einer verheirateten Frau - und besonders mit einer Sexbombe wie Bonnie Sawyer, die man 1973 zur Miss Dumberland-County gewählt hatte - machte ihn gierig und nervös.
    Bonnie lächelte ihn mit ihren hübschen Jackettkronen an.
    »Wenn sie nicht rein wäre, hättest du ein Loch im Bauch, durch das man fernsehen könnte«, sagte sie.
    Auf Zehenspitzen betrat er das Zimmer. Bonnie kicherte und öffnete die Arme. »Ich mag dich wirklich, Corey. Du bist lieb.«
    Coreys Blick fiel auf den dunklen Schatten unter dem blauen Höschen, und jetzt fühlte er sich nicht mehr nervös, sondern nur sehr erregt. Er vergaß, auf den Zehenspitzen zu gehen, warf sich auf Bonnie, und als sie sich vereinigten, begann irgendwo im Wald eine Grille zu zirpen.

    16 Uhr.
    Ben Mears lehnte sich zurück. Sein Nachmittagspensum war erledigt. Er hatte auf seinen Spaziergang im Park verzichtet, um abends mit gutem Gewissen zu Susans Eltern gehen zu können.
    Beinahe den ganzen Tag hatte er ohne Unterbrechung an seinem Schreibtisch verbracht.
    Jetzt stand er auf, streckte sich und hörte, wie die Wirbel in seinem Rückgrat knisterten. Sein Oberkörper war schweißbedeckt. Er trat zum Schrank am Bettende, nahm ein frisches Handtuch heraus und wollte ins Badezimmer gehen, um sich zu duschen, bevor die ändern von der Arbeit nach Hause kamen und das Badezimmer belagerten.
    Er warf das Handtuch über die Schulter, wandte sich zur Tür und ging unvermittelt zum Fenster zurück. Etwas nahm seinen Blick gefangen. Nicht die Stadt; die döste in der Nachmittagssonne dahin, und der Himmel hatte jenes besondere Tiefblau, das es nur an schönen Spätsommertagen in New England gibt.
    Er blickte über die zweistöckigen Häuser hinweg, deren flache Betondächer er sehen konnte, und über den Park, wo die Kinder jetzt nach Schulschluß sich ausruhten, kleine Kämpfe austrugen oder auf dem Fahrrad fuhren; über den nordwestli-chen Teil der Stadt, wo die Brock Street hinter dem ersten bewaldeten Hügel verschwand. Sein Blick schweifte weiter zu der Waldlichtung, wo die Brock Street und die Burns Road in einem »T« zusammentrafen, und hinauf zu dem Platz, wo das Marstenhaus stand.
    Von hier aus gesehen, war es eine perfekte Miniatur, ein Puppenhaus. Das gefiel ihm. Solange das Haus solche Dimensionen hatte, konnte man damit fertig werden. Man brauchte nur die Hand zu heben und konnte es hinter der Handfläche verschwinden lassen.
    In der Einfahrt stand ein Wagen.
    Immer noch stand Ben da, mit dem Handtuch über der Schulter, blickte bewegungslos auf das Haus und spürte, wie sich in seinem Magen ein Gefühl der Furcht einnistete, das er nicht zu analysieren vermochte. Man hatte zwei der herabgefallenen Fensterläden wieder eingehängt; das gab dem Haus ein blindes, abweisendes Aussehen, das es vorher nicht gehabt hatte.
    Seine Lippen bewegten sich, als formten sie tonlose Worte, die niemand - auch er selbst nicht - verstehen konnte.

    17 Uhr.
    Matthew Burke verließ, die Aktentasche in der Linken, die Oberschule und ging über den fast leeren Parkplatz, an dessen Ende sein alter Chevy stand. Das Auto hatte noch die Winterreifen

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