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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Geschäfte machen. Aber Larry hatte es mit dem Verkauf nicht eilig. Schließlich verdiente er genug.
    Vielleicht sogar mehr als genug. Manchmal fragte er sich, ob er sich nicht in zu viele dunkle Geschäfte eingelassen hatte.
    Straker hatte versprochen, daß er sich melden werde. Seitdem waren vierzehn Monate vergangen. Was würde geschehen, wenn . ..?
    In diesem Augenblick klingelte das Telefon.
    »Mr. Crockett«, sagte die bekannte akzentfreie Stimme.
    »Spricht dort Straker?«
    »Jawohl.«
    »Soeben habe ich an Sie gedacht. Gedankenübertragung.«
    »Wie amüsant, Mr. Crockett. Ich brauche Sie, bitte.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Sie werden einen Lastwagen auftreiben. Einen großen. Vielleicht von einer Möbelspedition. Der Wagen muß heute um Punkt sieben Uhr am Hafen stehen. Beim Zollhaus. Zwei Leute sollten genügen.«
    »In Ordnung.« Larry zog einen Notizblock zu sich heran und schrieb: »H. Peters, R. Snow. Spätestens achtzehn Uhr.«
    »Es ist etwa ein Dutzend Kisten wegzuschaffen. Alle Kisten bis auf eine gehören ins Geschäft. Diese eine enthält ein überaus wertvolles Hepplewhite-Buffet. Ihre Leute werden sie an der Größe erkennen. Sie soll ins Haus geschafft werden. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Ihre Leute sollen die Anrichte in den Keller stellen. Ihre Leute können durch den Eingang unterhalb des Küchenfensters ins Haus kommen. Verstanden?«
    »Ja. Also die Anrichte –«
    »Und noch etwas, bitte. Besorgen Sie fünf starke Yale-Schlösser. Ich nehme an, Sie kennen Yale-Schlösser?«
    »Natürlich. Was -«
    »Ihre Leute werden, wenn sie das Geschäft verlassen, den hinteren Eingang verschließen. Sie werden die Schlüssel zu den fünf Schlössern auf den Tisch im Keller legen. Wenn Ihre Leute das Haus verlassen, werden sie sämtliche Türen und den Schuppen mit Schlössern versehen. Verstanden?«
    »Ja.«
    »Danke, Mr. Crockett. Bitte, befolgen Sie alle Anweisungen genau. Guten Tag.«
    »Augenblick, bitte-«
    Die Leitung war tot.
    Es war zwei Minuten nach neunzehn Uhr, als der große Lastwagen vor dem Lagerhaus im Hafen von Portland anhielt.
    »Zum Teufel, es ist kein Mensch da«, sagte Royal Snow, nahm den letzten Schluck aus einer Flasche Pepsi und warf die Flasche auf den Boden des Autos. »Man wird uns für Einbrecher halten und verhaften.«
    »Doch, dort ist jemand«, sagte Hank Peters, »ein Polizist.«
    Es war kein Polizist, er war ein Nachtwächter. Er richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf die beiden. »Ist einer von euch Lawrence Crewcut?«
    »Crockett«, verbesserte Royal. »Er hat uns geschickt; wir wollen ein paar Kisten abholen.«
    »Gut«, sagte der Nachtwächter. »Kommt mit ins Büro, ihr müßt eine Rechnung unterschreiben.«
    Royal Snow folgte dem Mann in das kleine Büro, wo eine Kaffeemaschine gluckste. Der Nachtwächter kramte in Papieren, übergab Royal eine Rechnung und sagte: »Bitte, unterschreib hier.«
    Royal unterschrieb.
    »Paßt auf, wenn ihr ins Lager geht. Macht Licht. Es gibt dort Ratten.«
    »Ich hab' noch keine Ratte gesehen, die davor nicht reißaus genommen hätte«, sagte Royal und schwang seinen Fuß mit dem schweren Arbeitsstiefel in die Höhe.
    »Es sind Hafenratten«, erwiderte der Nachtwächter unbeeindruckt. »Die haben schon größere Männer als dich in die Flucht geschlagen.«
    Royal ging zur Tür des Lagerhauses, und der Nachtwächter blickte ihm nach. »Paß auf«, sagte Royal zu Peters. »Der Alte sagt, es gibt da eine Menge Ratten.«
    Royal fand den Lichtschalter und drehte ihn an. Es lag etwas in der Luft - ein Geruch nach Salz, verrottetem Holz und Nässe -, das keine Fröhlichkeit aufkommen ließ. Das, und der Gedanke an Ratten.
    Die Kisten standen in der Mitte des Raumes.
    »Nun, das sieht ja nicht allzu schlimm aus«, sagte Royal. Er studierte die Kopie der Rechnung und verglich sie mit den Kisten. »Ja, alles in Ordnung.«
    »Es gibt Ratten«, sagte Hank. »Hörst du sie?«
    »Ja, widerliche Biester. Ich hasse sie.«
    Einen Augenblick lang schwiegen beide und lauschten dem Quietschen und dem Getrappel, das aus dem Dunkel zu ihnen drang.
    »Also los«, sagte Royal. »Hieven wir das große Baby da zuerst hinauf, damit es uns nicht im Weg ist, wenn wir zum Geschäft kommen.«
    »Okay.«
    Sie gingen zu der größten Kiste, und Royal zog sein Taschenmesser hervor. Mit einer raschen Bewegung löste er das braune Kuvert, das an einer Seite angeklebt war.
    »He, glaubst du, wir sollten -?«
    »Wir müssen doch sicher sein, daß wir das Richtige

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