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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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betragen. Danny hatte lediglich 45 Prozent. «
    »Donnerwetter«, sagte Ben.
    »Man gab Danny B12-Injektionen und Kalbsleber, und sein Zustand besserte sich zusehends. Man wollte ihn am nächsten Tag entlassen. Und plötzlich fiel er tot um.«
    »Mabel Werts sollten Sie davon lieber nichts erzählen«, sagte Ben. »Sonst wird sie im Park Indianer mit vergifteten Pfeilen aufstöbern.«
    »Ich habe zu keinem Menschen darüber gesprochen, außer zu Ihnen. Und ich werde auch zu niemandem davon sprechen.
    Übrigens, Ben, ich würde an Ihrer Stelle auch nicht viel über das Thema Ihres Buches sprechen. Wenn Loretta Starcher Sie danach fragt, sagen Sie ihr, Sie schrieben über Architektur.«
    »Das hat mir bereits jemand anderer geraten.«
    »Offenbar Susan Norton.«
    Ben sah auf die Uhr und stand auf. »Apropos Susan -«
    »Der balzende Auerhahn«, sagte Matt. »Übrigens muß ich in der Schule nachsehen. Wir ändern den dritten Akt einer Schul-aufführung, einer Komödie von großer sozialer Bedeutung. Sie heißt ›Charleys Probleme «
    »Was ist sein Problem?«
    »Mitesser«, sagte Matt und grinste.
    Matt zog einen verwaschenen Schulkittel an, und gemeinsam gingen sie zur Tür. Ben fand, daß Matt eher einem alternden Sporttrainer glich als einem Englischlehrer - wenn man von seinem Gesicht absah, das intelligent und zugleich verträumt war, irgendwie auch unschuldig.
    »Hören Sie zu«, sagte Matt, als sie ins Freie traten, »was haben Sie am Freitag abend vor?«
    »Ich weiß noch nicht«, sagte Ben. »Vielleicht gehen Susan und ich ins Kino. Das ist so ungefähr das einzige Vergnügen, das die Stadt bietet.«
    »Mir fällt etwas anderes ein«, sagte Matt. »Vielleicht könnten wir ein Dreier-Komitee bilden, zum Marstenhaus fahren und den neuen Hausherrn begrüßen. Im Namen der Stadt, natürlich.«
    »Natürlich«, sagte Ben. »Das wäre ja nur recht und billig, nicht wahr?«
    »Ja, ein ländlicher Willkommensgruß«, stimmte Matt zu.
    »Ich werde es Susan heute abend vorschlagen. Sicherlich ist sie damit einverstanden.«
    »Gut.«
    Matt hob die Hand und winkte, während Bens Citroen langsam davonfuhr. Ben hupte zweimal zum Gruß, dann verschwanden die Hecklichter seines Autos hinter dem Hügel.
    Eine ganze Weile stand Matt vor seinem Haus, die Hände in der Jackentasche, den Blick zum Haus auf dem Hügel gewandt.
    Am Donnerstag gab es keine Theaterprobe, und Matt fuhr gegen neun Uhr zu Dell's auf zwei, drei Bier. Da dieser verdammte Jimmy Cody sich weigerte, ihm Schlafmittel zu verschreiben, mußte er sich selbst etwas verschreiben.
    Wenn keine Musik spielte, war es bei Dell's eher leer. Matt sah nur drei Personen, die er kannte: in einer Ecke Weasel Craig mit einem Bier vor sich; Floyd Tibbits mit bewölkter Stirn (er hatte mit Susan Norton während dieser Woche dreimal gesprochen, zweimal telefonisch und einmal persönlich, doch keines dieser Gespräche war nach seinem Wunsch verlaufen); und Mike Ryerson, der allein in einer Loge saß.
    Matt ging zur Theke, wo Dell Gläser polierte und gleichzeitig einem Fernsehkrimi zusah.
    »Hallo, Matt, wie geht's?«
    »Ganz gut. Ein stiller Abend.«
    Dell zuckte die Achseln. »Ja. Im Drive-in zeigen sie zwei Western-Filme. Damit kann ich nicht konkurrieren. Glas oder Krug?«
    »Krug.«
    Dell schenkte ein, schnitt den Schaum ab und fügte einen kleinen Schluck hinzu. Matt zahlte, und nach kurzem Zögern setzte er sich zu Mike. Mike hatte, wie die meisten jungen Leute in Salem's Lot, Matts Englischunterricht besucht und Matt hatte Freude an ihm gehabt. Mit einer durchschnittlichen Bega-bung hatte Mike überdurchschnittliche Arbeit geleistet, weil er fleißig war und immer wieder fragte, wenn er etwas nicht begriff. Überdies besaß er Humor und eine sympathische indivi-duelle Note, die ihn zu einem Klassenliebling machten.
    »Hallo, Mike«, sagte Matt. »Kann ich mich zu dir setzen?«
    Mike Ryerson sah auf, und Matt verspürte einen Schock, als hätte er einen elektrischen Schlag erhalten. Matts erster Gedanke war: Rauschgift. Schwere Drogen.
    »Natürlich, Mr. Burke. Setzen Sie sich.« Mikes Stimme klang apathisch. Seine Haut war kalkig weiß, unter den Augen lagen tiefe Schatten. Die Augen selbst waren übergroß und fiebrig. Im Halbdunkel des Lokals bewegten sich Mikes Hände langsam wie Gespenster über den Tisch. Vor ihm stand ein unberührtes Glas Bier.
    »Wie geht es dir, Mike?« Matt schenkte sich ein Glas Bier ein und beherrschte seine Hände, die zittern wollten.
    Sein

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