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Brennen Muss Salem

Brennen Muss Salem

Titel: Brennen Muss Salem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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kann man eine Aussage verteidigen, die kein vernünftiger Mensch akzeptieren will?
    Was ich gehört habe, habe ich gehört. Ich habe nicht geschlafen.
    Und etwas beschäftigt mich ... beschäftigt mich sehr. Nach den Hinweisen in der alten Literatur kann ein Vampir nicht einfach ins Haus kommen und jemandes Blut saugen. Nein. Er muß eingeladen werden. Mike Ryerson lud gestern nacht Danny Glick ein. Und ich selbst habe Mike eingeladen !«
    »Matt, hat Ben Ihnen von seinem neuen Buch erzählt?«
    Er spielte mit seiner Pfeife, zündete sie jedoch nicht an. »Nur, daß es irgendwie mit dem Marstenhaus zu tun hat.«
    »Hat er Ihnen von dem traumatischen Erlebnis erzählt, das er als Junge im Marstenhaus hatte?«
    Er sah auf. »Im Haus? Nein.«
    »Er ging als Mutprobe hinein, weil er einem Klub beitreten wollte und man von ihm verlangte, er solle etwas aus dem Haus holen. Das tat er auch, doch bevor er das Haus verließ, ging er in den zweiten Stock, in das Zimmer, wo Hubie Marsten sich erhängt hatte. Als Ben die Tür öffnete, sah er Hubie von einem Balken baumeln. Hubie öffnete die Augen. Ben rannte. Dieses Erlebnis wird er seit vierundzwanzig Jahren nicht los. Er kam nach Salem's Lot zurück, um es sich von der Seele zu schreiben.«
    »Mein Gott«, sagte Matt.
    »Ben hat ... eine Theorie über das Marstenhaus. Zum Teil stammt sie aus seiner eigenen Erfahrung und zum Teil aus Nachforschungen, die er über Hubie Marsten angestellt hat -«
    »Hubies Hang zur Teufelsverehrung?«
    Sie fuhr auf: »Woher wissen Sie das?«
    Er lächelte ein wenig ingrimmig. »In einer Stadt gibt es nicht nur Geschwätz, es gibt auch Geheimnisse. Das heimliche Gerede in Salem's Lot hat mit Hubie Marsten zu tun. Nur etwa ein Dutzend ältere Leute - Mabel Werts gehört zu ihnen - sprechen darüber. Das ist lange her, Susan. Aber dennoch gibt es Geschichten, über die nicht so schnell das Gras wächst. Und es ist merkwürdig, sogar Mabel würde mit niemandem, außer mit ihrem engsten Kreis, über Hubie Marsten reden. Natürlich spricht jeder von seinem Tod. Und von dem Mord. Doch wenn man nach den zehn Jahren fragt, die er mit seiner Frau dort oben in dem Haus verbracht hat, dann erhält man keine Antwort - ganz so, als sei dieses Thema tabu. Es wurde sogar gemunkelt, daß Hubert Marsten seinen infernalischen Göttern kleine Kinder geopfert habe. Ich bin erstaunt, daß Ben soviel in Erfahrung bringen konnte. Die Verschwiegenheit, die diesen Aspekt des Marstenhauses betrifft, gleicht beinahe einem Stammestabu. «
    »Was er weiß, hat er nicht in Salem's Lot in Erfahrung gebracht. «
    »Das ist eine Erklärung. Seine Theorie dürfte ein alter parapsychologischer Scherz sein - daß nämlich Menschen Böses produzieren wie sie Rotz oder Exkremente produzieren, daß dieses Böse nicht verschwindet. Und daß das Marstenhaus einer Trockenbatterie des Bösen gleicht.«
    »Ja, genauso hat er es ausgedrückt.« Susan sah Matt erstaunt an.
    Er grinste. »Nun, wir haben anscheinend die gleichen Bücher gelesen. Und was meinst du, Susan? Gibt es in deiner Philosophie mehr als nur Himmel und Erde?«
    »Nein«, erwiderte sie mit ruhiger Bestimmtheit. »Häuser sind nichts als Häuser. Und das Böse stirbt, wenn die böse Tat begangen ist.«
    »Du meinst also, daß ich den labilen Ben auf einen Pfad der Geisteskrankheit führen könnte, den ich selbst schon beschritten habe?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich glaube nicht, daß Sie krank sind.
    Aber, Mr. Burke, stellen Sie sich doch einmal vor –«
    »Sei still.«
    Er lehnte sich vor. Sie schwieg und lauschte. Nichts ... außer vielleicht einem knarrenden Balken. Sie schaute ihn fragend an, und er schüttelte den Kopf. »Was meintest du?«
    »Nur, daß es für ihn, infolge einer Reihe von Umständen, kein sehr günstiger Zeitpunkt ist, die Dämonen seiner Jugend loszuwerden. Seit das Marstenhaus wieder bewohnt ist und das Geschäft eröffnet wurde, hat es eine Menge Geschwätz gegeben ... übrigens, auch über Ben selbst. Ich glaube, Ben sollte von hier fortgehen, und ich glaube, auch Ihnen würden Ferien guttun, Mr. Burke.«
    Bens Bitte fiel ihr ein, Matt nach dem katholischen Geistlichen zu fragen. Sie entschied, nichts davon zu erwähnen. Es würde nur Öl in das Feuer schütten, das nach ihrer Ansicht bereits hell genug brannte. Sollte Ben sie danach fragen, so würde sie sagen, sie habe darauf vergessen.
    »Ich weiß, wie verrückt das alles klingen muß«, sagte Matt.
    »Auch mir, der ich hörte, wie das

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