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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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es, wie es sei – ihre Herkunft?«
    »Alle von unterschiedlichen Orten«, antwortete Lady Kingair stirnrunzelnd.
    Lady Maccon seufzte. »Ich möchte mir die andere Mumie noch einmal ansehen, aber zuerst …« Schon bei der bloßen Vorstellung wurde ihr flau im Magen. Es fühlte sich so furchtbar unangenehm an, im selben Raum mit diesem Ding zu sein. Sie wandte sich zu den restlichen Mitgliedern des Kingair-Rudels um, die im Zimmer herumlungerten und unsicher und verlegen wirkten, große Männer in Röcken mit unrasierten Gesichtern und verlorenen Mienen. Einen Augenblick lang taten sie Alexia leid. Dann dachte sie wieder an ihren Ehemann, der bewusstlos im anderen Zimmer lag. »Niemand von Ihnen hat privat irgendetwas gekauft, von dem Sie mir nichts erzählt haben? Denn es wird Ihnen gehörig schlecht ergehen, falls es so sein sollte«, sie richtete den Blick auf Dubh, »und ich das später herausfinde.«
    Niemand trat vor.
    Also wandte sich Lady Maccon wieder an Sidheag. »Nun gut, dann werde ich mir noch einmal diese Mumie ansehen. Wenn Sie so freundlich wären?«
    Lady Kingair führte sie die Treppe hinauf, doch oben angelangt, folgte Alexia ihr nicht ins entsprechende Zimmer. Stattdessen blieb sie an der Tür stehen und starrte das Ding eindringlich an. Es stieß sie derart ab, dass sie gegen den merkwürdigen Drang, sich umzudrehen und davonzulaufen, ankämpfen musste. Doch sie widerstand dem Impuls und besah sich die welke, dunkelbraune, beinahe schwarze Haut, die verschrumpelt und eingefallen um die alten Knochen lag. Der Mund stand leicht offen und zeigte die unteren Zähne, grau und abgenutzt. Sie konnte sogar die Augenlider erkennen, die halb über den leeren Augenhöhlen geschlossen waren. Die Arme waren über der Brust gekreuzt, so als versuchte die Mumie, ihre Seele im Körper festzuhalten.
    Ihre Seele.
    »Natürlich!«, keuchte Alexia. »Wie konnte ich nur so blind sein?«
    Lady Kingair musterte sie erstaunt.
    »Ich dachte die ganze Zeit, dass es sich um eine antike Waffe handeln muss, und Conall glaubte, dass es eine Art Seuche wäre, die sich Ihr Rudel in Ägypten einfing und mit nach Hause brachte. Aber es ist einfach nur diese Mumie!«
    »Was? Wie könnte eine Mumie so etwas verursachen?«
    Sich dem abstoßenden Gefühl widersetzend, schritt Lady Maccon ins Zimmer, hob eine der weggeworfenen Bandagen der Mumie auf und deutete auf das Symbol, das darauf abgebildet war. Ein Anch, in der Mitte unterbrochen. Ein Kreis über einem Kreuz, wie in Lord Akeldamas äthografischer Nachricht, nur in Fragmenten.
    »Das hier ist weder ein Symbol für den Tod noch für das Leben nach dem Tod. Das ist der Name …«, sie verstummte kurz, »… oder vielleicht die Bezeichnung der Person, die die Mumie zu Lebzeiten einst gewesen ist. Verstehen Sie denn nicht? Das Anch, das ägyptische Kreuz, ist das Symbol für das ewige Leben, und hier wird es zerbrochen dargestellt. Nur ein einziges Geschöpf kann das ewige Leben beenden.«
    Aufkeuchend fuhr sich Sidheag mit der Hand an die Lippen, ließ sie dann langsam sinken und deutete auf Lady Maccon. »Ein Fluchbrecher. Sie.«
    Alexia zeigte ein knappes schmales Lächeln. Dann sah sie traurig auf das tote Ding hinab. »Ein lange verstorbener Vorfahre möglicherweise.« Gegen ihren Willen wich sie erneut langsam davor zurück. Schon allein die Luft um das Geschöpf herum trieb sie fort.
    Sie sah Lady Kingair an und fragte, obwohl sie die Antwort bereits kannte: »Spüren Sie es auch?«
    »Was soll ich spüren, Lady Maccon?«
    »Das dachte ich mir. Nur ich kann es wahrnehmen.« Erneut runzelte Alexia die Stirn, während ihr Verstand auf Hochtouren lief. »Lady Kingair, was wissen Sie über Außernatürliche?«
    »Nur das Grundlegendste. Ich würd mehr darüber wissen, wenn ich ein Werwolf wär, denn dann wären mir von den Heulern die Geschichten erzählt worden, die zu hören es mir als Mensch nich’ gestattet ist.«
    Alexia ignorierte die Verbitterung in der Stimme der älteren Frau. »Wer ist der älteste des Kingair-Rudels?« Noch nie hatte sie Professor Lyall stärker vermisst als in dieser Situation. Er hätte die Lösung gewusst. Natürlich hätte er das. Er war vermutlich derjenige, der es Lord Akeldama gesagt hatte.
    »Lachlan«, antwortete Lady Kingair unverzüglich.
    »Ich muss sofort mit ihm sprechen.« Alexia wirbelte herum und prallte dabei beinahe mit ihrer Zofe zusammen, die hinter ihr im Korridor stand.
    »Madame.« Angeliques Augen waren weit aufgerissen

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