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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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befand. Sie holte Lord Akeldamas Röhre aus ihrem Sonnenschirm und setzte sie vorsichtig in die Resonatorgabel ein. Dann schob sie das beschriftete Metallblatt in den Rahmen und drückte den Hebel nach unten, der den Ätherokonvektor und den chemischen Auswaschprozess in Gang setzte. Die eingravierten Buchstaben wurden fortgeätzt, und die Wasserstoffiodid-Motoren erwachten zum Leben. Es war einfacher, als sie gedacht hatte. Der oberste Zuständige für den äthografischen Transmitter der Krone hatte behauptet, man benötige eine spezielle Ausbildung und eine Bescheinigung, um den komplizierten Apparat bedienen zu können. Dieser kleine Lügner!
    Die beiden Nadeln jagten über die Platte und schlugen Funken, wenn sie sich berührten. Während der gesamten Übertragung saß Alexia mucksmäuschenstill, und als sie beendet war, nahm sie die Metalltafel aus der Gabel; schließlich wollte sie nicht so unvorsichtig sein, wie es der Spion gewesen war.
    Danach hastete Lady Maccon in die andere Kammer, deren Gerätschaften, wie sich herausstellte, weitaus schwieriger zu bedienen waren. Ganz gleich, an wie vielen Knöpfen oder Rädchen sie drehte, es gelang ihr nicht, die Umgebungsgeräusche weit genug herunterzufiltern, um eine Nachricht empfangen zu können. Zum Glück ließ sich Lord Akeldama Zeit mit der Antwort. Alexia hatte beinahe eine halbe Stunde, um die Empfangskammer ruhig genug zu bekommen. Sie schaffte es nicht annähernd so gut wie der Claviger, doch schließlich war es still genug.
    Langsam erschien Lord Akeldamas Antwort in den schwarzen Magnetpartikeln zwischen den beiden Glasscheiben, ein Buchstabe nach dem anderen. Bemüht, möglichst leise zu atmen, schrieb Alexia die Nachricht auf. Sie war kurz, kryptisch und alles andere als hilfreich.
    »Außernatürliche immer verbrannt«, war alles, was da stand. Dann folgte so etwas wie ein Bild, ein Kreis über einem Kreuz. Eine Art Code? Na, großartig! Zur Hölle mit Lord Akeldama, dass er sich gerade jetzt so kokett geheimnisvoll geben musste!
    Alexia wartete auf mögliche weitere Übertragungen, doch als auch eine halbe Stunde nach Mitternacht keine Nachricht mehr eintraf, schaltete sie den Äthografen ab und räumte verärgert das Feld.
    Das ganze Haus war in Aufruhr. Im großen Salon gegenüber dem Zimmer, in dem sich Tunstell und seine Schützlinge aufhielten, brannte ein munteres Feuer im Kamin, und Dienerinnen und Diener eilten geschäftig umher und schafften Artefakte herbei.
    »Du liebe Güte, da haben Sie in Alexandria aber gehörig eingekauft, nicht wahr?«
    Lady Kingair blickte von dem kleinen mumifizierten Körper auf, den sie gerade vorsichtig auf einem Beistelltischchen abgelegt hatte. Zu Lebzeiten musste es sich um ein Tier gehandelt haben, möglicherweise um eine Katze. »Wir tun, was wir müssen. Die Regimentssolde reichen nicht aus, um Kingairs Unterhalt abzudecken. Warum sollten wir da keine Wertgegenstände sammeln?«
    Lady Maccon sah sich die Artefakte der Reihe nach an, ohne ganz sicher zu sein, wonach sie eigentlich suchte. Da waren kleine, hölzerne Statuen von Menschen, Halsgeschmeide aus Türkis und Lapislazuli, eigenartige Steingefäße mit Deckeln in der Gestalt von Tierköpfen und natürlich auch Amulette. Alle diese Artefakte waren verhältnismäßig klein, mit Ausnahme von zwei Mumien, beide noch ordentlich eingewickelt. Sie waren eindrucksvoller als jene, die sie enthüllt hatten, und lagen in geschwungenen, wunderschön mit bunten Bildern und Hieroglyphen bemalten Sarkophagen. Vorsichtig näherte sich Alexia ihnen, doch sie verspürte keine abstoßende Kraft. Keines der Artefakte, einschließlich der Mumien, schien sich auf irgendeine Art und Weise von jenen zu unterscheiden, die sie in den Hallen der Royal Society oder im Antiquitätenmuseum gesehen hatte.
    Argwöhnisch sah sie Lady Kingair an. »Gibt es keine weiteren?«
    »Nur die Mumie, die wir zu unserer Unterhaltung ausgewickelt haben, und die ist immer noch oben.«
    Lady Maccon runzelte die Stirn. »Kamen sie alle vom selben Händler? Wurden sie alle aus demselben Grab geplündert? Sagte er das?«
    Lady Kingair fühlte sich angegriffen. »Sie sind allesamt legal. Ich habe die entsprechenden Papiere.«
    Alexia sog geräuschvoll die Luft durch die Zähne. »Ich bin sicher, das haben Sie. Aber ich weiß sehr gut, wie das mit dem Antiquitätenhandel in Ägypten heutzutage läuft.« Sidheag sah aus, als wolle sie sich erneut verteidigen, doch Alexia fuhr ungerührt fort. »Sei

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