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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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nicht wahr, Angelique?«
    »Was für eine Verschwendung für Ihre letzte Frage, Mylady. Wir werden alle, was man uns su sein lehrt. Sie sind nischt so ’art, wie Sie gern wären. Was wird Ihr Ehemann wohl dasu sagen, wenn er es ’erausfindet?«
    »Wenn er was herausfindet?«
    »Oh, das wissen Sie wirklisch nischt? Ich dachte, Sie würden nur schauspielern.« Der Geist lachte, ein echtes, harsches Lachen, dass der Verwirrung und dem zukünftigen Elend einer anderen Person galt.
    »Was? Was weiß ich nicht?«
    »O nein, isch ’abe meinen Teil der Abmachung erfüllt. Sehn Fragen, aufrischtisch beantwortet.«
    Alexia seufzte. Das stimmte. Sie streckte die Hand aus, wenn auch widerstrebend, um ihren allerersten Exorzismus durchzuführen. Merkwürdig, dass die Regierung schon ihr ganzes Leben lang über ihren Zustand der Außernatürlichkeit Bescheid wusste, sie in den BUR -Akten höchster Geheimhaltung und Bedeutung als einzige Außernatürliche in ganz London geführt wurde, und man sich dennoch nie der effektivsten Eigenschaft ihrer Art bedient hatte – der eines Exorzisten. Merkwürdig auch, dass sie diese Fähigkeit auf Wunsch eines Geistes zum ersten Mal ausüben sollte. Und am allermerkwürdigsten, dass es so schrecklich leicht sein sollte.
    Sie legte einfach nur die Hand auf Angeliques zerschmetterten Leib, und alle überschüssige Seele wurde ausgelöscht. Die geisterhafte Gestalt verschwand einfach, absolute und vollständig. Ohne einen lebendigen Körper konnte die Seele niemals zurückkehren, wie sie es bei Werwölfen und Vampiren tat.
    Arme Angelique, sie hätte unsterblich werden können, hätte sie ein paar ihrer Entscheidungen anders gefällt.
    Als Lady Maccon wieder in die Burg zurückgekehrt und die Treppe hoch ins Mumienzimmer gegangen war, bot sich ihr dort eine äußerst merkwürdige Szene. Tunstell war wach, hatte den Oberarm mit einem von Ivy stammenden rot karierten Taschentuch verbunden und war eifrig damit beschäftigt, sich als heilsame Ergänzung eine gehörige Menge ausgezeichneten Brandy zu verabreichen. Miss Hisselpenny kniete neben ihm und umsorgte ihn wenig hilfreich. Auch sie hatte ihre Sinne wiedererlangt, zumindest ihre wachen Sinne, wenn schon nicht Sinn und Verstand.
    »O Mr. Tunstell, wie außerordentlich tapfer es von Ihnen war, mir derart zu Hilfe zu eilen! So heldenhaft!«, sagte sie gerade. »Man stelle sich nur vor, es wäre bekannt geworden, dass mich eine Zofe niedergestochen hätte, eine französische noch obendrein! Wenn sie mich umgebracht hätte … Also wirklich, ich wäre gestorben vor Scham! Wie kann ich Ihnen nur jemals genug dafür danken?«
    Madame Lefoux stand neben Lord Maccon und wirkte gefasst, wenn auch ihr Gesicht um Augen und Mund ein wenig angespannt war, die Grübchen einstweilen sicher verwahrt. Alexia konnte diesen Ausdruck nicht deuten. Sie war von der Aufrichtigkeit der Erfinderin noch nicht überzeugt. Madame Lefoux hatte bei der ganzen Geschichte von Anfang an ihre eigenen Interessen verfolgt und alles andere als eine weiße Weste. Von der verdächtigen Oktopus-Tätowierung ganz zu schweigen. Nicht zuletzt hatte Alexias Erfahrung mit den teuflischen Wissenschaftlern des Hypocras Clubs sie gelehrt, Oktopussen zu misstrauen.
    Sie trat auf die Französin zu. »Angelique hat gesagt, was sie zu noch sagen hatte. Es ist Zeit für Sie, Madame Lefoux, das ebenfalls zu tun. Was wollten Sie wirklich – einfach nur Angelique oder noch etwas anderes? Wer hat versucht, mich an Bord des Luftschiffes zu vergiften?« Sie richtete ihren Blick wieder auf Tunstell und besah sich kritisch seine Wunde. »Wurde er mit Essig behandelt?«
    »Noch?« Madame Lefoux rang offensichtlich mit nur einem einzigen der vielen Worte, die Lady Maccon von sich gegeben hatte. »Sagten Sie, ›was sie noch zu sagen hatte‹? Dann ist sie also … tot?«
    »Angelique?«
    Nervös an ihrer Unterlippe kauend nickte die Französin.
    »Ziemlich.«
    Madame Lefoux tat etwas für sie höchst Merkwürdiges. Sie riss die grünen Augen weit auf, wie vor Überraschung. Und dann, als das nicht zu helfen schien, wandte sie das von dunklem Haar umrahmte Gesicht ab und begann zu weinen.
    Lady Maccon beneidete sie um die Fähigkeit, so souverän zu weinen. Bei ihr selbst war das eine nasse, fleckige Angelegenheit, doch Madame Lefoux schien in der Lage, diesen emotionalen Zustand mit nur wenig Aufwand auszuleben: ohne Schluchzen, ohne Schniefen, nur stumme dicke Tränen, die ihr über die Wangen

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