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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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Einwände. Das Ding tendierte auf der Messskala für Sonnenschirme sehr in Richtung »hässlich«. All das Messing und Grau, ganz zu schweigen von den Zierelementen, würde zu den meisten ihrer liebsten Tageskleider ganz grässlich aussehen.
    »Außerdem musste er natürlich robust genug sein, um als Verteidigungswaffe dienen zu können.«
    »Eine vernünftige Maßnahme, wenn man meine Vorlieben bedenkt.« Lady Maccon hatte schon mehr als einen Sonnenschirm zerstört, indem sie ihn auf dem Schädel von jemandem zum Einsatz brachte.
    »Würden Sie gern seine Arthroskopie sehen?« Madame Lefoux strahlte förmlich, als sie dieses Angebot machte.
    »Er hat Arthroskopie? Ist das gesund?«
    »Aber natürlich! Glauben Sie, ich würde einen Gegenstand ohne triftigen Grund so hässlich gestalten?«
    Alexia reichte ihr das schwere Accessoire zurück. »Auf jeden Fall.«
    Madame Lefoux nahm den Schirm am Griff, sodass Alexia weiter die Spitze in der Hand halten konnte. Bei näherer Betrachtung erkannte sie, dass an einer Seite der Spitze ein winziges hydraulisches Scharnier angebracht war.
    »Wenn Sie hier drücken«, Madame Lefoux deutete auf eine der Lotosblüten am Schaft unmittelbar über dem großen Griff, »öffnet sich die Spitze und verschießt einen Pfeil, der mit einem lähmenden Gift versehen ist. Und wenn Sie den Griff so drehen …«
    Alexia schnappte nach Luft, als direkt über der Stelle, an der sie die Spitze umfasst hielt, zwei gefährlich spitze, lange Stacheln hervorschossen, einer aus Silber und einer aus Holz.
    »Ihre Krawattennadeln waren mir bereits aufgefallen«, meinte Lady Maccon.
    Madame Lefoux kicherte und strich mit ihrer freien Hand darüber. »Oh, sie sind mehr als nur einfache Krawattennadeln.«
    »Daran habe ich nicht den geringsten Zweifel. Kann der Sonnenschirm sonst noch etwas?«
    Madame Lefoux blinzelte ihr zu. »Ach, das ist erst der Anfang. Sehen Sie, Lady Maccon, in diesem Metier bin ich eine Künstlerin.«
    Alexia leckte sich die Unterlippe. »Allmählich begreife ich das. Und dabei dachte ich zunächst, nur Ihre Hüte wären außergewöhnlich!«
    Die Französin errötete leicht, was sogar in dem orangefarbenen Licht zu erkennen war. »Drücken Sie diese Lotosblüte hier, und zwar so.«
    Jedes Geräusch im Labor verstummte. All das Stampfen, Klappern und Zischen der Dampfwolken, das als Lautuntermalung in den Hintergrund gerückt war, machte sich mit einem Mal durch seine Abwesenheit bemerkbar.
    »Was …?« Alexia blickte um sich. Alles war still.
    Und dann, Augenblicke später, setzten die Maschinen wieder ein.
    »Was ist passiert?«, fragte sie und starrte ehrfürchtig den Sonnenschirm an.
    »Dieses Gerät hier«, die Erfinderin deutete auf das eiförmige Ansatzstück nahe der Stoffbespannung des Schirms, »hat ein magnetisches Störfeld ausgesendet. Es wirkt auf jedes Metall aus der Eisen-, Nickel- oder Kobaltfamilie, einschließlich Stahl. Wenn Sie aus irgendeinem Grund eine Dampfmaschine anhalten müssen, können Sie das auf diese Weise tun, allerdings nur für einen kurzen Zeitraum.«
    »Bemerkenswert!«
    Wieder errötete die Französin. »Das Störfeld ist nicht meine Erfindung, aber ich habe es erheblich kleiner als den Originalentwurf von Babbage gemacht.« Sie fuhr fort: »Die Rüschen enthalten mehrere verborgene Taschen und sind bauschig genug, um darin kleine Gegenstände zu verstecken.« Sie griff in die üppigen Rüschen und zog eine kleine Phiole hervor.
    »Gift?«, fragte Alexia, den Kopf leicht zur Seite neigend.
    »Natürlich nicht! Etwas viel Wichtigeres: Parfüm. Wir können Sie ja wohl kaum unparfümiert in den Kampf ziehen lassen, oder?«
    »Oh.« Alexia nickte ernst. Madame Lefoux war eben doch Französin. »Natürlich nicht.«
    Madame Lefoux spannte den Schirm auf und enthüllte dabei, dass der Parasol eine altmodische Pagodenform hatte. »Wenn Sie ihn wenden«, sie drehte ihn um, sodass der Schirm in die falsche Richtung zeigte, »dann drücken und drehen Sie hier.« Sie deutete auf eine kleine Erhebung unmittelbar über dem Magnetstörfeld-Schalter, in die ein winziges Drehrädchen eingelassen war. »Ich habe es so entworfen, dass es etwas schwerer zu bedienen ist, damit es nicht versehentlich ausgelöst wird. Die Kappen an den Speichenspitzen öffnen sich und verströmen einen feinen Nebel. Bei einem Klicken geben drei davon eine Mixtur aus lapis lunearis und Wasser ab. Bei zweimaligem Klicken versprühen die anderen drei Speichen in Schwefelsäure

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