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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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su meiner Zeit, meine liebe Nichte«, murmelte das Gespenst mürrisch, doch es löste sich eilig genug auf, vermutlich, um sich dem Jungen an die Fersen zu heften.
    »Es war mir ein Vergnügen, Ihre Bekanntschaft zu machen, Ehemalige Lefoux«, sagte Alexia in die nun leere Luft.
    »Bitte nehmen Sie sie nicht ernst. Meine Tante war schon zu Lebzeiten schwierig. Genial, aber schwierig. Eine Erfinderin wie ich, wissen Sie, aber weniger gesellschaftlich geschult, fürchte ich.«
    Lady Maccon lächelte. »Ich habe schon viele solche Wissenschaftler kennengelernt, und die meisten von ihnen konnten Genialität nicht als Entschuldigung vorweisen. Das soll nicht heißen, dass sie das nicht von sich behauptet hätten, nur dass …« Sie verstummte. Sie redete belangloses Zeug. Alexia wusste nicht genau, warum, aber irgendetwas an der schönen, eigenartig gekleideten Französin machte sie nervös.
    »Nun.« Die Erfinderin trat näher. Sie roch nach Vanille und Maschinenöl. »Jetzt sind wir allein. Es ist mir ein aufrichtiges Vergnügen, Sie kennenzulernen, Lady Maccon. Das letzte Mal, als ich mich in der Gesellschaft eines Außernatürlichen befand, war ich ein kleines Kind. Und natürlich war er nicht annähernd so eindrucksvoll wie Sie.«
    »Nun ja … äh, danke schön.« Alexia war ein klein wenig überrumpelt von dem Kompliment.
    Die Erfinderin nahm sanft ihre Hand. »Keine Ursache.«
    Die Handfläche der Französin war schwielig. Lady Maccon konnte sogar durch die Handschuhe hindurch spüren, wie rau sie war. Bei der Berührung verspürte sie ein gewisses Herzklopfen, das sie bis zu diesem Augenblick nur mit dem anderen Geschlecht und noch spezieller mit ihrem Ehemann in Zusammenhang brachte. Normalerweise war Alexia so schnell durch nichts zu erschrecken. Dadurch schon.
    Sobald es sich geziemte, entzog sie Madame Lefoux die Hand und errötete dabei heftig unter ihrer braunen Haut. Sie ignorierte dieses Phänomen, das sie als rüden Verrat ihres eigenen Körpers betrachtete, und versuchte einen Augenblick lang erfolglos, sich an den Grund zu erinnern, aus dem sie hier miteinander allein waren. Ach ja, weil ihr Ehemann darauf bestanden hatte.
    »Ich glaube, Sie haben möglicherweise etwas für mich«, sagte sie schließlich.
    Madame Lefoux nahm ihren Zylinder ab. »Das habe ich in der Tat. Einen Augenblick, bitte.« Mit einem verschmitzten Lächeln ging sie zu einer Seite des Labors hinüber und wühlte eine Weile lang in einer großen Reisetruhe. Schließlich tauchte sie mit einer langen, schmalen Holzkiste wieder daraus hervor.
    Voller Erwartung hielt Lady Maccon den Atem an.
    Madame Lefoux trug die Kiste zu ihr hinüber und klappte den Deckel auf.
    Im Innern befand sich ein nicht gerade einnehmend aussehender Sonnenschirm von ausgefallener Form und nichtssagendem Stil. Er war von schiefergrauer Farbe, mit Spitzenborte gesäumt und üppiger cremefarbener Rüsche verziert. Der Parasol hatte eine eigentümlich lange Spitze, die mit zwei eiförmigen Metallkugeln, die wie Samenkapseln aussahen, geschmückt war, eine davon nahe der Stoffbespannung und die andere näher an der Spitze. Seine Speichen waren übergroß, was ihn wuchtig und regenschirmähnlich erscheinen ließ, und der Schaft war extrem lang und endete in einem dicken, knubbeligen, reich verzierten Griff. Der sah aus wie etwas, das eine antike ägyptische Säule hätte zieren können, geschnitzte Lotosblüten – oder eine Art Ananas. Die Einzelteile des Sonnenschirms bestanden gänzlich aus Messing, augenscheinlich in verschiedenen Legierungen, was ihm ein breit gefächertes Farbspektrum verlieh.
    »Tja, Conalls Geschmack hat wieder zugeschlagen«, bemerkte Alexia, deren eigenes Stilgefühl, wenn es auch nicht besonders einfallsreich oder elegant war, wenigstens nicht zum Bizarren tendierte.
    Madame Lefoux zeigte wieder ihre Grübchen. »Ich gab mein Bestes hinsichtlich der Trageeigenschaft.«
    Alexia war fasziniert. »Darf ich?«
    Die Erfinderin hielt ihr das Kästchen hin, und Lady Maccon hob die Monstrosität heraus. »Er ist schwerer, als er aussieht.«
    »Das ist einer der Gründe, warum ich ihn so überaus lang gemacht habe. Ich dachte, er könnte zusätzlich auch als Gehstock dienen. Dann müssen Sie ihn nicht immer tragen.«
    Alexia probierte es aus. Die Höhe war dafür ideal. »Ist es denn wahrscheinlich, dass ich ihn überallhin mitnehmen muss?«
    »Ich glaube, Ihr geschätzter Herr Gemahl würde es so bevorzugen.«
    Alexia hatte da so ihre

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