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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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der Reling zur anderen flitzte und verzückt gurrend die Aussicht bewunderte, hätte angesichts einer derart bissigen Aussage wahrscheinlich entsetzt nach Luft geschnappt.
    Felicity wollte die Bemerkung gerade mit gleicher Münze heimzahlen, als Tunstell erschien und ihre Aufmerksamkeit voll und ganz auf sich zog. Felicity hatte entdeckt, dass sich Ivy und Tunstell zueinander hingezogen fühlten, und war darum fest entschlossen, Tunstells Zuneigung für sich zu gewinnen, wenn auch aus keinem anderen Grund, als um Ivy zu zeigen, dass sie es konnte.
    »Oh, Mr. Tunstell, wie reizend, dass Sie sich zu uns gesellen!« Felicity klimperte heftig mit den Wimpern.
    Tunstell errötete leicht und nickte den Damen zu. »Miss Loontwill. Lady Maccon.« Eine Pause. »Und wie fühlen Sie sich heute, Lady Maccon?«
    »Die Luftkrankheit ließ während des Mittagessens nach.«
    »Wie ungeheuer praktisch«, bemerkte Felicity. »Dabei wäre zu hoffen gewesen, sie hätte ein kleines bisschen länger angehalten, bedenkt man deine Neigung zur Stämmigkeit und deine offenkundige Liebe zum Essen.«
    Doch Lady Maccon ließ sich nicht provozieren. »Ich finde das Mittagessen hier eher unterdurchschnittlich.« Alle Speisen an Bord schienen eher auf fade und gedämpfte Art zubereitet zu werden. Sogar das viel gepriesene kalte Buffet zum High Tea am frühen Abend war eine Enttäuschung gewesen.
    Geschickt stieß Felicity ihre Handschuhe von dem kleinen Tischchen neben dem Deckstuhl, in dem sie sich räkelte.
    »Oh, wie ungeschickt von mir! Mr. Tunstell, würde es Ihnen etwas ausmachen?«
    Der Claviger trat vor und bückte sich, um die Handschuhe für sie aufzuheben.
    Schnell veränderte Felicity ihre Haltung, sodass sich Tunstell über ihre Beine beugen musste, das Gesicht praktisch in den Röcken ihres grünen Kleides vergraben. Es war eine ziemlich intime Stellung, und natürlich kam Ivy just in diesem Augenblick vergnügt um die Ecke geschlendert.
    »Oh!«, sagte Ivy, ein wenig in ihrem Vergnügen gebremst.
    Tunstell richtete sich auf und reichte Felicity die Handschuhe. Felicity nahm sie entgegen und ließ dabei die Finger langsam über seine Hand streichen.
    Ivys Gesichtsausdruck glich auf bemerkenswerte Weise dem eines bissigen Pudels.
    Lady Maccon wunderte sich, dass sich ihre Schwester mit einem derartigen Verhalten bisher noch nicht in Schwierigkeiten gebracht hatte. Seit wann war Felicity zu so einer ausgekochten kleinen Schäkerin geworden?
    Tunstell begrüßte Ivy mit einer Verbeugung. »Miss Hisselpenny. Wie geht es Ihnen?«
    »Mr. Tunstell, bitte lassen Sie sich von meiner Anwesenheit nicht stören!«
    Lady Maccon erhob sich und band sich demonstrativ die Ohrklappen ihres Flughutes fest. Also wirklich, es war einfach zu schrecklich: Felicity übermäßig kühn, Ivy mit einem anderen verlobt – und dazwischen der arme Tunstell, der in seiner Verwirrung beide mit großen Hundeaugen anhimmelte.
    Tunstell machte gerade Anstalten, sich über Miss Hisselpennys Hand zu beugen, als das Luftschiff in Turbulenzen geriet und ruckartig nach unten sackte, was Ivy und Tunstell gegeneinandertaumeln ließ. Tunstell ergriff ihren Arm und half ihr, auf den Beinen zu bleiben, während Ivy, die Augen niedergeschlagen, errötete wie eine überreife Erdbeere.
    Alexia entschied, dass sie dringend einen Spaziergang auf dem Vorderdeck benötigte.
    Es war das windigste Deck, das das Luftschiff zu bieten hatte, und deshalb für gewöhnlich menschenleer. Sowohl die Ladys als auch die Gentlemen mieden es, da einem dort das Haar aufs Fürchterlichste durcheinandergewirbelt wurde, doch Alexia machte sich derlei Gedanken nicht, obwohl sie wusste, dass sie sich damit eine Standpauke von Angelique einhandelte. Sie setzte die Fliegerbrille auf, schnappte sich ihren Sonnenschirm und marschierte los.
    Wie sich allerdings herausstellte, war das Vorderdeck nicht menschenleer.
    Madame Lefoux, so makellos und unangemessen gekleidet wie immer, stand neben Angelique an der Reling und blickte auf den Flickenteppich der britischen Landschaft hinunter, der sich unter ihnen wie eine Art schlecht entworfener und asymmetrischer Quilt ausbreitete. Die beiden flüsterten erregt miteinander.
    Lady Maccon verfluchte den Wind bei Flugreisen, denn er trug die Worte der beiden Französinnen davon, bevor sie Alexia erreichten, dabei hätte sie nur allzu gern gewusst, worüber sich die beiden unterhielten. Sie dachte an ihre Aktentasche. Hatte Floote irgendwelche mechanischen

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