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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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mit solchen Diffusierungen und Verleumdungen um sich werfen.«
    »Wenigstens habe ich eine eigene Meinung«, konterte Felicity schnippisch.
    Ach herrje , dachte Alexia, jetzt geht das wieder los! Sie fragte sich, was eine »Diffusierung« sein mochte.
    »Oh«, keuchte Miss Hisselpenny. »Ich habe ganz gewiss eine Meinung über Mr. Tunstell. Er ist in jeder Hinsicht ein tüchtiger und liebenswürdiger Gentleman.«
    Felicity musterte Ivy mit einem abschätzenden Blick. »Dann muss ich wohl annehmen, Miss Hisselpenny, dass Sie mit dem fraglichen Gentleman übermäßig vertraut sind.«
    Ivy wurde so rot wie ihr Hut.
    Alexia räusperte sich. Zwar war es unklug von Ivy gewesen, gegenüber jemandem wie Felicity derart offen ihre Gefühle zu zeigen, doch Felicity benahm sich wie eine Harpyie. Wenn das eine Kostprobe ihres Verhaltens in letzter Zeit darstellte, war es kein Wunder, dass Mrs. Loontwill sie aus dem Haus haben wollte.
    »Hört auf damit, alle beide!«
    Miss Hisselpenny bedachte ihre Freundin mit einem flehenden Blick aus großen Kulleraugen. »Alexia, bist du sicher, dass du keine Möglichkeit siehst, dass ich dich ebenfalls begleiten könnte? Ich bin noch nie in einem Luftschiff gereist und würde so gern einmal Schottland sehen!«
    In Wahrheit hatte Ivy schreckliche Angst vorm Fliegen und noch nie irgendein Interesse an der Geografie außerhalb Londons gezeigt. Sogar innerhalb Londons konzentrierte sich ihr geografisches Interesse hauptsächlich auf die Bond Street und Oxford Circus, aus offensichtlich materialistischen Gründen. Alexia Maccon hätte eine Närrin sein müssen, um nicht zu erkennen, dass Ivys Interesse Tunstells Anwesenheit galt.
    »Nur, wenn du mir versicherst, dass dich deine Mutter und dein Verlobter entbehren können.« Lady Maccon betonte den Verlobten, in der Hoffnung, es könnte Ivy an ihre eingegangene Verpflichtung erinnern, sodass sie Vernunft annahm.
    Miss Hisselpennys Augen leuchteten. »Oh, ich danke dir, Alexia!«
    Und da ging sie hin, die Vernunft. Felicity sah aus, als habe man sie gerade gezwungen, einen lebenden Aal zu schlucken.
    Lady Maccon seufzte. Nun ja, da sie schon gezwungen war, Felicity mitzunehmen, konnte es durch Miss Hisselpennys Anwesenheit auch nicht schlimmer werden. »Ach herrje«, stieß sie hervor. »Organisiere ich denn plötzlich ein geschlossenes Luftschiff-Kränzchen für Damen?«
    Felicity bedachte sie mit unergründlichem Blick, und Ivy strahlte.
    »Ich werde gleich zurück in die Stadt fahren, um Mamas Erlaubnis einzuholen und zu packen. Um wie viel Uhr fliegen wir?«
    Lady Maccon sagte es ihr, und schon war Ivy fort und aus der Vordertür, ohne Alexia gesagt zu haben, warum sie überhaupt den Ausflug nach Woolsey Castle unternommen hatte.
    »Es schaudert mich bei dem Gedanken, was diese Frau wohl als Kopfbedeckung für den Flug wählen wird«, sagte Felicity.

6

Das Luftschiff-Kränzchen für Damen
    A lexia sah schon die Artikel in den Gesellschaftsspalten der Zeitungen:
    Lady Maccon bestieg das Giffard-Langstrecken-Luftschiff, Standardpassagierklasse, begleitet von einer ungewöhnlich großen Entourage. Über die Landungsbrücke folgten ihr ihre Schwester Felicity Loontwill, gekleidet in ein rosafarbenes Reisekleid mit weiß gerüschten Ärmeln, und Miss Ivy Hisselpenny, die ein gelbes Reisekleid trug und einen dazu passenden Hut mit breitem Schleier, wie er gern von Abenteurern in insektenverseuchten Urwäldern benutzt wird. Ansonsten aber stellten die beiden jungen Damen vollkommen angemessene Reisebegleiterinnen dar und waren mit modernsten Luftreisebrillen und Ohrschützern ausgestattet sowie einigen anderen modernen technischen Accessoires, dafür konzipiert, eine Luftschiffreise so angenehm wie möglich zu machen.
    Lady Maccon wurde außerdem von ihrer französischen Zofe und einem Gentleman als Eskorte begleitet. Letzterer, ein rotblonder Bursche, hat bereits bei mehr als einer Gelegenheit die Bühne betreten. Eigenartig erschien auch, dass Lady Maccon von ihrem persönlichen Sekretär, einem ehemaligen Butler, verabschiedet wurde, doch die Anwesenheit ihrer Mutter machte diesen Fauxpas wieder wett. Lady Maccon ist eine der herausragendsten Persönlichkeiten Londons, gilt aber auch als sehr exzentrisch, sodass über solche Dinge hinweggesehen werden muss.
    Die Lady selbst trug ein Flugkleid nach neuestem Schnitt, mit festgeschnallten Rockhaltegurten und aus bleibeschwertem Saum, mit einer Tournüre aus sich abwechselnden schwarzen und

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