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Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless

Titel: Brennende Finsternis - Carriger, G: Brennende Finsternis - Changeless Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gail Carriger
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inne und wedelte kurz mit der Hand herum, wie nur die Franzosen wedeln konnten. »Nur dass isch sie kannte, bevor isch eine Drohne wurde, in Paris.«
    »Und?«
    »Und wir gingen nischt gerade im Guten auseinander. Eine Angelegen’eit – wie sagt man? – persönlischer Natur.«
    »Dann werde ich nicht weiter nachbohren«, versprach Alexia, obwohl sie nichts sehnlicher getan hätte als genau das.
    »Sie ’at nischts über misch su Ihnen gesagt, Mylady?«, fragte die Zofe. Sie fuhr sich mit der Hand an den Hals und strich über den hohen Kragen.
    »Nichts von Belang«, antwortete Lady Maccon.
    Angelique wirkte nicht überzeugt. »Sie vertrauen mir nischt, ist es so, Mylady?«
    Überrascht blickte Alexia auf und begegnete Angeliques Blick im Spiegel. »Du warst Drohne eines Schwärmers und hast auch dem Westminster-Haus gedient. Vertrauen ist ein starkes Wort, Angelique. Ich vertraue darauf, dass du mein Haar nach der neuesten Mode frisierst und dass dein Geschmack mein eigenes Desinteresse in dieser Hinsicht ausgleicht. Aber mehr als das kannst du nicht von mir verlangen.«
    Angelique nickte. »Isch verste’e. Also hat Genevieve mehr nischt gesagt?«
    »Genevieve?«
    »Madame Lefoux.«
    »Nein. Gibt es denn da mehr?«
    Angelique senkte den Blick und schüttelte den Kopf.
    »Willst du mir nicht mehr darüber erzählen, in welcher Beziehung ihr früher zueinander gestanden habt?«
    Angelique blieb stumm, doch ihr Gesichtsausdruck machte deutlich, dass sie diese Frage für äußerst persönlich hielt.
    Lady Maccon entließ ihre Zofe und suchte ihr kleines Ledernotizbuch, um ihre Gedanken besser ordnen zu können und sie niederzulegen. Sie verdächtigte Madame Lefoux, eine Spionin zu sein, und sie meinte, das besser schriftlich festzuhalten, ebenso wie die Gründe für diese Annahme. Sinn und Zweck des Notizbuches war es unter anderem, entsprechende Hinweise zu hinterlassen, falls ihr etwas zustoßen sollte. Sie hatte mit dieser Gepflogenheit begonnen, als sie den Posten der Muhjah übernommen hatte, obwohl sie das Notizbuch für persönliche Einträge und nicht für die Niederschrift von Staatsgeheimnissen nutzte. Die Tagebücher ihres Vaters hatten sich für sie schon bei mehr als einer Gelegenheit als hilfreich erwiesen. Sie wäre gern davon ausgegangen, dass ihr eigenes einmal für zukünftige Generationen von ebensolchem Nutzen sein würde. Obwohl vermutlich nicht ganz in der gleichen Weise wie die von Alessandro Tarabotti. Sie legte nicht gerade diese Art von Information nieder.
    Der Füllfederhalter lag dort, wo sie ihn hingelegt hatte, auf dem Nachtkästchen, doch das Notizbuch war verschwunden. Sie sah überall nach – unter dem Bett, hinter den Möbeln –, konnte es jedoch nirgends finden. Mit einem merkwürdigen Gefühl in der Magengegend machte sie sich daran, nach ihrer Aktentasche zu suchen, da klopfte es an der Tür, und bevor ihr noch eine Ausrede einfallen wollte, mit der sie sich den Besucher vom Leibe hätte halten können, platzte Ivy ins Zimmer. Sie sah erhitzt und nervös aus. Ihr Hut des Tages war eine schwarze Wolke aus über die frisierte Lockenpracht drapierter Spitze, unter der die Ohrenklappen nur deshalb sichtbar waren, weil Ivy aufgeregt daran herumzupfte.
    Alexia hielt in ihrer Suche inne. »Ivy, was ist passiert? Du siehst aus wie ein geistesgestörter Terrier mit einem Ohrmilben-Problem!«
    Theatralisch warf sich Miss Hisselpenny bäuchlings auf Alexias schmales Bett, eindeutig in emotionaler Verzweiflung, und jammerte etwas in die Kissen. Ihre Stimme klang verdächtig hoch.
    »Ivy, was ist denn mit deiner Stimme los? Warst du oben auf dem Quiek-Deck?« Da das Luftschiff seinen Auftrieb der Beigabe von Helium verdankte, war das eine legitime Mutmaßung bei jeder Art von sprachlicher Abnormalität.
    »Nein«, quiekte Ivy. »Na ja, vielleicht eine kleine Weile.«
    Lady Maccon musste sich das Lachen verkneifen. Also wirklich! »Mit wem warst du dort oben?«, fragte sie spitzbübisch, obwohl sie eine ziemlich sichere Vermutung hegte.
    »Mit niemandem«, quieke Ivy. »Nun, ehrlich gesagt … Was ich sagen will, ist … Möglicherweise war ich dort oben mit … äh … Mr. Tunstell.«
    Lady Maccon kicherte. »Ich wette, er klang dort oben auch so lustig wie du.«
    »Es gab ein kleines Leck, als wir dort waren. Aber es bestand dringende Notwendigkeit für einen kleinen Augenblick der Ungestörtheit.«
    »Wie romantisch.«
    »Wirklich, Alexia, das ist nicht der richtige Zeitpunkt für

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