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Brennende Herzen, brennende Kuesse

Brennende Herzen, brennende Kuesse

Titel: Brennende Herzen, brennende Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raeanne Thayne
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ist halt meine Schwester.“ Alex zuckte wieder mit den Schultern und wirkte plötzlich viel älter als sechs. „Ich muss auf sie und Mom aufpassen, jetzt, wo unser Papa weg ist.“
    Taft hätte den Jungen am liebsten in die Arme genommen. Er spürte einen Kloß im Hals. Der Tod seiner Eltern damals hatte ihn schwer erschüttert, und er war bereits vierundzwanzig gewesen. Alex hingegen war noch ein kleines Kind. Er war wirklich tapfer. „Das machst du bestimmt ganz toll.“
    Der Junge senkte verlegen den Blick. „Aber nicht, als ich gezündelt habe, oder?“
    „Hatten wir uns nicht darauf geeinigt, dass das nur ein Unfall war? Es ist vorbei und wird nie wieder passieren. Glaub mir, Junge, es hat keinen Zweck, sich wegen früherer Fehler Vorwürfe zu machen. Leb einfach weiter und versuche, es nächstes Mal besser zu machen.“
    Alex sah ihn verwirrt an. Aber warum sollte er auch nachvollziehen können, was Taft meinte? Lebensphilosophie und Sechsjährige passten einfach noch nicht zusammen.
    „Willst du mal die Schleifmaschine ausprobieren?“, fragte Taft.
    Alex’ dunkle Augen leuchteten auf. „Darf ich wirklich?“, fragte er eifrig.
    „Klar, warum nicht? Jeder Junge sollte lernen, wie eine Schleifmaschine funktioniert.“
    Bevor Taft mit seiner Lektion begann, ging er zu Maya, die ein Stück weiter auf dem Fußboden saß und die Finger durch das dort liegende Sägemehl gleiten ließ. Er hatte es noch nicht weggefegt. Ihre Mutter würde bestimmt nicht begeistert sein, aber er würde die Kleine einfach abklopfen, sobald sie fertig waren. Er lüftete einen ihrer Ohrenschützer. „Maya, wir stellen jetzt die Schleifmaschine an, okay?“
    „Laut.“
    „Nicht, wenn du die hier aufgesetzt hast, versprochen.“
    Sie sah ihn zweifelnd an, nickte dann jedoch vertrauensvoll und wandte sich wieder dem Sägemehl zu. Gerührt betrachtete Taft ihren Kopf, der zwischen den großen Ohrenschützern winzig klein aussah. Hoffentlich würde er ihr Vertrauen nicht enttäuschen.
    Als er die Maschine anstellte, blickte Maya überrascht hoch und zog prüfend einen der Ohrenschützer weg, bevor sie sich wieder dem Sägemehl zuwandte. Eine Minute später wiederholte sie das Ganze noch einmal. Und staunte.
    Lachend drehte Taft sich zu Alex um, der es offensichtlich kaum erwarten konnte, anzufangen. „Okay, das Wichtigste ist, sich keinen Finger abzuschleifen. Ich glaube nämlich nicht, dass deiner Mom das gefallen würde.“
    „Würde es nicht“, versicherte Alex ihm ernst.
    Taft unterdrückte ein Lächeln. „Wir müssen also sehr vorsichtig sein. Okay. Man schaltet die Schleifmaschine immer erst ein, bevor man schleift, damit man keine Kerben ins Holz macht. Da ist der Schalter. Leg deine Hand auf meine, damit wir die Maschine gemeinsam einschalten können. Ja, genau so.“
    Sie bearbeiteten ein Stück Holz, bis Taft zufrieden damit war. Eigentlich schliff er lieber auf die altmodische Art – per Hand nämlich –, aber Schleifmaschinen waren sehr praktisch, wenn es sich um größere Stücke handelte.
    Als sie fertig waren, stellte er die Maschine vorsichtig aus und legte sie beiseite. „Okay, jetzt kommt der zweitwichtigste Schritt. Wir müssen das Sägemehl wegpusten. Etwa so.“
    Er machte vor, wie es ging, und reichte das Brett an den Jungen weiter.
    Alex blähte die Wangen auf und blies, als sei er der böse Wolf, der hinter den kleinen Schweinchen her war.
    „Toll“, sagte Taft. „Fühl mal, wie glatt das Holz jetzt ist.“
    Der Junge ließ einen Zeigefinger über das Brett gleiten. „Wow! War ich das?“
    „Klar. Gute Arbeit. Von jetzt an wird dich dieses Zimmer immer daran erinnern, wie du mir geholfen hast, den Fensterrahmen zu machen.“
    „Cool! Warum muss man das Holz schleifen?“
    „Wenn es glatt ist, sieht es erstens schöner aus, und zweitens halten Farben oder Lacke dann besser.“
    „Wie funktioniert das Schleifdings eigentlich?“
    „Das Band hier besteht aus Schleifpapier. Darauf sind Sandkörner, siehst du? Weil es so rau ist, glättet es unebene Stellen im Holz.“
    „Kann man damit auch andere Sachen schleifen als Holz?“
    Taft lachte. „Vielleicht schon, aber es ist für Holz gedacht. Andere Materialien würde es zerstören. Die meisten Werkzeuge erfüllen einen bestimmten Zweck, und wenn man sie für etwas anderes benutzt, kann es Probleme geben.“
    „Jetzt ich!“ Die laute kindliche Stimme hielt Alex ab, noch mehr Fragen zu stellen. Wegen der Ohrenschützer fiel es Maya

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