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Brennende Hunde

Brennende Hunde

Titel: Brennende Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laabs Kowalski
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und eilte zur Stahltür. Er drückte die
Klinke. Die Tür war verschlossen.
    „Kommen Sie“, sagte Dess und drehte herum. „Er muß noch
im Club sein. Rufen Sie Verstärkung herbei.“
     
    ***
     
    Die Zeit erlaubt den Ereignissen, nacheinander
abzulaufen, der Raum ihnen, nebeneinander stattzufinden.
    Während Dess und Corwell in den Club zurückkehrten, hatte
Dr. Chairman den Gang, der zu den Toiletten führte, erreicht. Es war niemand zu
sehen. Sie nahm ihre Dienstwaffe aus dem Schulterhalfter und entsicherte sie.
Langsam schritt sie auf die Toiletteneingänge zu. Wo zum Teufel war Corwell?
Sie hätte ihn jetzt gern an ihrer Seite gehabt.
    Vorsichtig öffnete sie die Tür zur Herrentoilette. Einige
schwarze Freaks standen an den Waschbecken herum, alles wirkte normal.
    „He, falsche Tür!“ sagte einer von ihnen.
    „Einen Mann – Halbglatze, schwarzer Anzug – gesehen?“
    Ein junger Bursche mit Nasenring schüttelte leicht seinen
Kopf. Dr. Chairman schloß die Tür von außen und wandte sich dem Damenklo zu.
    „Heißes Kostüm“, sagte eine junge Frau in Netzstrümpfen
und Latex-Minirock, als Dr. Chairman den Vorraum durchquerte, um einen Blick in
den Raum mit den Toilettenkabinen zu werfen. Die Klospülung rauschte, eine Tür
öffnete sich und eine zweite junge Frau trat heraus. Ihr Blick fiel auf die
Pistole in Dr. Chairmans rechter Hand.
    „Hey, cooler Film“, sagte sie. „Kann man irgendwie
mitspielen?“
    „Schnauze!“ wies Chairman die Kleine zurecht, ging auf
die Knie und spähte unter die Türen. Es war niemand zu sehen. Wohin war der
Mann mit dem Anzug verschwunden?
     
    ***
     
    Alle vier standen sie im Eingangsbereich. Corwell machte
Dess mit Dr. Chairman bekannt.
    „Tut mir leid, er ist mir entkommen“, sagte die
Profilerin.
    „Nicht Ihnen – mir! Ich hätte hier am Eingang stehenbleiben
sollen, anstatt den Notausgang zu überprüfen. Ich hätte wissen müssen, daß der
Totenkopf für ihn kein Hindernis ist.“
    „Ich versteh’ es nicht“, grübelte Chairman. „Ich habe
gesehen, wie er im Gang zu den Toiletten verschwand.“
    „Da befanden Sie sich noch, wie Corwell mir sagte, oben
auf der Empore. Er hielt sich, während Sie die Treppe hinunterstiegen, am
Eingang des Gangs verborgen, um zu sehen, was eigentlich passiert. Als er dann
mich und Corwell in Richtung Notausgang davonrennen sah, wußte er, die Luft am
Eingang ist rein. Als sie den Toilettengang erreichten, war er längst auf und
davon, bedrohte unseren letalen Sportsfreund hier mit der Waffe und spazierte
gemütlich davon.“
    McCullum, der bei ihnen stand, hätte gern eine sarkastische
Bemerkung in Richtung Dess abgelassen, fürchtete jedoch, daß Dr. Chairman, die
seine Akte mit Sicherheit kannte, mit einer entsprechenden Bemerkung
zurückschießen würde. So beschränkte er sich auf ein „Nicht ihr Tag heute,
Dess“, worauf dieser jedoch nicht reagierte.
    „Immerhin wissen wir nun ungefähr, wie der Kerl überhaupt
aussieht“, warf Corwell ein. „Ein Mann, ca. fünfzig, mit einer Halbglatze.“
    Jetzt allerdings hatte McCullum genug. „Na, dann werden wir
ihn ja wohl sehr bald haben“, platzte es aus ihm heraus. „Vorausgesetzt, Sie
verhaften alle Männer um die fünfzig, die eine Halbglatze haben. – Was meinen
Sie, Corwell? Wie viele Kerle mit diesen einzigartigen Merkmalen gibt es in dieser
Stadt? Fünfzigtausend? Hunderttausend? Zweihunderttausend?“
    Corwell wirkte verlegen. Und doch: Man war
weitergekommen. Dr. Chairman hatte den mutmaßlichen Täter gesehen. Das war
besser als nichts und schloß alle, auf die diese Beschreibung nicht paßte,
immerhin aus.
    „Außerdem, Mr. McCullum“, führte Corwell seine Überlegungen
aus, „haben nicht alle Männer in L.A. um die fünfzig und mit Halbglatze ein
Motiv, sich an Ihnen zu rächen. Wir sind also einen kleinen Schritt weitergekommen.“
    Dann erklärte Corwell, er wolle mit einem der anwesenden
Officer, die als Verstärkung eingetroffen waren und in diesem Augenblick die
Personalien der Gäste aufnahmen, wegen des verschlossenen Notausgangs sprechen.
Der Ladenbetreiber dürfe mit einer fetten Anzeige rechnen. Er verabschiedete
sich.
    Auch Dess reichte Dr. Chairman die Hand und sagte
Gutnacht.
    „Zögern Sie nicht, mich in meinem Büro zu besuchen. Ich
habe eine Schwäche für Männer, die kräftig gebaut sind“, ließ sie ihn wissen.
    Dess verneigte sich leicht und antwortete: „Mit Vergnügen.
Es hat mich gefreut, Ihre Bekanntschaft zu

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