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Brennende Hunde

Brennende Hunde

Titel: Brennende Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laabs Kowalski
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machen.“
    Dann verließ er mit McCullum das Eeze.
    Als sie sich dem Alpha Spider näherten, hellte sich Dess’
Miene mit einemmal auf. „Ah, sehr gut, Mr. McCullum. Schauen Sie, die Reifen
meines Wagens sind platt.“
    „Ich kann Ihre Begeisterung darüber nicht nachvollziehen“,
sagte McCullum.
    Dess kniete nieder und überprüfte die Reifen. Die
Einstiche waren deutlich zu sehen.
    „Er überwacht Sie tatsächlich noch immer, Mr. McCullum,
und wußte, mit welchem Wagen wir kamen. Das bedeutet, er ist uns von Ihrem Haus
bis hierher gefolgt.“
    „Ich verlange Polizeischutz. Vor und in meinem Haus!“
stieß McCullum hervor. Sein Atem ging schneller.
    „Ich habe eine andere Idee.“
    „Was haben Sie vor?“
    „Warten Sie’s ab. Wir werden unseren Freund aus der
Reserve locken. Ich weiß endlich, wie.“
     
    ***
     
    Captain Frank Looney sah unglücklich aus, so als wäre
sein Leben seit dem Tag seiner Geburt nichts als eine einzige Katastrophe
gewesen. Als er erfuhr, daß der Mann mit der Glatze aus dem Eeze entkommen war,
explodierte er wie ein Sprengsatz in der Newport-City-Passage. Nicht nur der
Polizeichef und der Bürgermeister, auch die Presse saß ihm im Nacken. Doch die
Ermittlungen kamen nicht weiter. Es gab einen Haufen Leichen, denen sich auch noch
ein gewisser Neal Whitley beigesellt hatte, dazu einen ominösen Mr. Love, über
den man genausoviel wußte wie über das Liebesleben des Papstes in Rom, und
einen verschwundenen Popstar, der aber möglicherweise auch schon nicht mehr zu
den Lebenden zählte. Looney sehnte sich nach den ruhigen Tagen zurück, als er es
nur mit Bandenkriegen zwischen Latinos und Schwarzen zu tun gehabt hatte. Im
Vergleich zu dem, womit er sich neuerdings herumschlagen mußte, waren die Bandenkämpfe
geradezu entspannend gewesen. Auch Dr. Chairman hatte sich bis jetzt nicht als
wirkliche Hilfe erwiesen, und Looney ging davon aus, daß man ihm den Fall
demnächst entziehen werde, falls er nicht endlich Erfolge vorweisen konnte. Okay,
man wußte, daß der Mann mit der Halbglatze höchstwahrscheinlich ein religiös
motivierter Eiferer war. Aber die gab es zu Tausenden in dieser Stadt. Es gab
seltsame Sekten, deren Mitglieder auf den jüngsten Tag oder auf die Ankunft von
Aliens warteten, und es gab Juden, Orthodoxe, Buddhisten, Quäker, Mormonen,
Sieben-Tags-Adventisten, Hutterer, Kopten und wahrscheinlich auch solche, die
an Micky Maus glaubten. Fast jeder Einwohner L.A.s hatte seinen eigenen
schwachsinnigen Gott, Messias oder Dalai Lama. Das alles war ihm suspekt. Looney
glaubte an das Gesetz; das war seine Religion. Aber sie half ihm nicht weiter,
sondern machte sein Leben zur Hölle. Darüber hinaus hatte er eine zänkische
Ehefrau, einen störrischen Sohn, Hämorrhoiden, groß wie Tennisbälle,
Magengeschwüre und Probleme mit der Verdauung. Und alles, was Dr. Chairman ihm
zu sagen hatte, war: „Er ist eine Art selbsternannter Rächer, der sich auf
einem Kreuzzug befindet. Er hält Rockmusik für eine Sünde. Vermutlich sieht er
in McCullum einen Handlanger des Bösen, weil er der Chef von World Records
ist.“
    Unkonkretes Geschwätz, mit dem Looney nichts anfangen konnte.
Auch die Nachforschungen in Bezug auf diesen Killer namens Mr. Love kamen
keinen Zentimeter voran. Keiner seiner Undercover-Cops hatte Looney etwas über
ihn zu sagen vermocht. Niemand schien ihn zu kennen. Und auch die Gothic-Lady,
die McCullum aus dem Sadie’s gelockt hatte, schien irreal wie eine Nutte zu
sein, die ihre Kunden gratis ranläßt – eine Art Märchengestalt. Der ganze Fall
war das Mieseste, mit dem Looney es je zu tun gehabt hatte, die Besuche von
Familienfesten einmal ausgenommen.
    Looneys Laune war also schlecht, als Malvick in sein Büro
trat, um sich mit ihm wegen des Manson-Monroes-Konzerts zu besprechen, das am
heutigen Abend stattfinden sollte. Der Lieutenant schlug seinem Vorgesetzten
vor, Beamte in zivil dorthin zu entsenden, die sowohl vor der Bühne als auch im
Backstage-Bereich ihre Augen aufhalten sollten, eine aufwendige Angelegenheit,
für die Looney eine Erlaubnis einholen mußte. Andererseits war er nicht scharf
drauf, einen weiteren toten Rockstar auf seiner bereits überlangen Liste zu
finden. Dem Captain blieb nicht anderes übrig, als dem Vorschlag Malvicks
zuzustimmen. Trotzdem sagte er:
    „Glauben Sie wirklich, daß er nach der gestrigen Sache im
Eeze zuschlagen wird?“
    „Dess ist sich sicher. Er nimmt die Drohung sehr ernst.
Entweder unser Mann mit

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