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Brennende Hunde

Brennende Hunde

Titel: Brennende Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laabs Kowalski
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ihn.
    „Totgemacht – seltsamer Ausdruck“, sagte Dess und gab dem
Captain das anonyme Schreiben zurück. „Sonst noch irgendwas?“
    „Ja. Meine Abneigung gegen Gummitwist nimmt pathologische
Ausmaße an.“
    „Was ist mit diesem Goodlight? Schon überprüft?“
    „Klar. War mal Bassist bei einer zweitklassigen Band
namens The Bad Jokes. Scheint so, als würde er auf Rileys Gehaltsliste stehen.
Jedenfalls legen das Rileys Kontoauszüge nahe. Und jetzt raten Sie mal.“
    „Goodlight ist plötzlich verschwunden.“
    „Bingo!“ rief Looney. „Wie vom Erdboden verschluckt.“
    „Möglich, irgendwer ist nur ganz einfach sauer auf ihn
und versucht, ihm etwas anzuhängen.“
    „Möglich. Aber das Gegenteil auch. Wieso wäre er sonst
untergetaucht? – Sind Sie mit diesem Mr. Love weitergekommen?“
    „Nada. Wie ich schon dem Lieutenant erklärte: Niemand
weiß, wie er aussieht, niemand kennt seine Identität.“
    „Fühlen Sie sich eigentlich manchmal auch so müde wie
ich?“ fragte der Captain.
    Dess nickte. Doch Müdigkeit war kein Ausdruck für das,
was er empfand. Er fühlte sich regelrecht kläglich. Doch das ließ er den Captain
nicht wissen. Die Dinge nahmen nicht den gewünschten Verlauf, aber das war
vielleicht auch nicht so vorgesehen. Das Leben vollzog sich nach anderen
Regeln, denen zufolge nicht das Gewünschte, sondern das Abnorme geschah.
    Dess rutschte vom Hocker.
    „War nett, Sie zu sehen, Captain. Ich meld’ mich bei
Ihnen.“
    „Ich verlass’ mich drauf, Dess.“
    Der Detektiv verließ das Sadie’s und beschloß, nach Hause
zu fahren. Er wollte mit McCullum telefonieren und nachhören, wie es ihm, so
ganz allein in der Hütte, erging.
     
    ***
     
    Jennifer Easton kniete neben dem Verletzten und fühlte
seinen Puls. Der Mann hatte ziemlich viel Blut verloren und mußte dringend von
hier fortgebracht werden. Jennifer griff nach ihrem Mobiltelefon und setzte
sich mit Josh, ihrem Kommilitonen, in Verbindung. Beide waren sie an diesem Tag
hinaus in die Wüste gefahren, um Klapperschlangen zu zählen, eine Aufgabe, die
sie und Josh im Rahmen eines Seminars am zoologischen Institut übernommen
hatten. Der Mann vor ihr auf dem Boden hatte jedenfalls riesiges Glück.
Normalerweise verirrte sich keine Menschenseele in dieses Gebiet. Selbst die
Klappenschlangen, so besagten die Zahlen der letzten Jahre, zogen sich immer mehr
aus dieser Gegend zurück, ihre Population schrumpfte. Wieso, das gehörte zu
dem, was man am zoologischen Institut der University of South California
herausfinden wollte.
    Jennifer beschrieb Josh die genaue Position und wies ihn
an, er möge sich beeilen. Dann zog sie ihren Gürtel aus der verwaschenen Jeans
und legte dem Verletzten einen neuen Druckverband an. Sie hatte ihn
augenblicklich erkannt. Es war Slick Riley, der Rockstar, nachdem überall
gefahndet wurde. Er wurde mit dem Mord an Jodie McCullum in Verbindung gebracht.
Wie aber war er hierher in die Wüste gelangt?
    Etwa eine Viertelstunde verging, dann erschien Josh mit
dem Pick-Up. Jennifer sprang auf und machte ihm Zeichen. Er steuerte den Wagen
dicht an Riley heran und stieg aus.
    „Na, wenn der nicht ein Riesenglück gehabt hat“, urteilte
Josh. „Wenn man bedenkt, daß wir die Zählung eigentlich erst morgen durchführen
wollten …“
    Josh öffnete die Pritschenklappe. Dann hoben sie den
Verletzten mit aller gebotenen Vorsicht in die Höhe und hievten ihn auf die
offene Ladefläche hinauf.
    „He, Moment mal! Den kenne ich doch!“ sagte Josh
plötzlich. „Das ist dieser Sänger, den sie überall suchen.“
    „Slick Riley“, präzisierte Jennifer.
    „Eine Klapperschlange mehr, die wir heute entdeckt
haben.“
    Jennifer stieg zu dem Verletzten auf die Ladefläche und
bettete seinen Kopf auf einen Rucksack. Josh stieg in die Fahrerkabine und fuhr
vorsichtig los. Vierzig Minuten Fahrt, und dieser Riley läge in einem sauberen
Krankenhausbett. Der Rest wäre eine Angelegenheit der Los Angeles City Police.
     
    ***
     
    Dess parkte den Spider in der schmalen Auffahrt neben
seinem Haus. In beiden Richtungen der Straße erstreckten sich in scheinbar
endloser Reihe ähnliche Häuser. Ein Vorort, in dem fast ausschließlich Familien
ansässig waren. Alles war sauber, friedlich und Durch-schnitt. Zwei Häuser
weiter spielten zwei Teenager Basketball, schienen aber nicht wirklich bei der
Sache zu sein. Als Dess ausstieg, nickten sie ihm kurz zu. Der Blondere von
beiden hatte einmal Witze über Dess’

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