Brennende Hunde
Strähnen
in ihrem blonden Haar begegnete ihm.
„Ah!“ rief sie freudig. „Wir warten schon alle. Bitte
folgen Sie mir.“
Am Hauptgang trafen Dess, Corvell, Looney und Dr.
Chairman zusammen.
„Es ist soweit. Geben Sie allen das Zeichen“, sagte Dess
zu einem hochgewachsenen Mann in einem zerknitterten Anzug.
„Welches Zeichen?“ fragte Looney erregt.
„Später, Captain“, erwiderte Dess. „Jetzt muß alles sehr
schnell gehen.“
„Ich verlange, daß ich endlich aufgeklärt werde! Was,
verdammt, geht hier vor?“
„Entschuldigung, Captain“, mischte Dr. Chairman sich ein.
„Darf ich Sie mit meinem Vorgesetzten bekanntmachen? Chief Gerrick – Captain
Looney!“
Skeptisch schüttelte Looney dem Mann in dem verknitterten
Anzug die Hand.
„Also“, sagte der Captain. „Ich höre.“
„Der Sender, mit dem hier alle ausgestattet sind, sendet
nicht nur, er kann auch Signale empfangen. Gerade eben habe ich eins
abgeschickt. Es ist das Zeichen, das Gebäude ruhig und unauffällig zu
verlassen, damit anschließend der Zugriff durchgeführt werden kann.“
„Deshalb durften die Wagen passieren!“ rief Looney.
„Haargenau“, bestätigte Dess.
„Daran, daß kein Signal von ihnen ausging, haben wir
unsere Freunde erkannt. Und sobald alle das Gebäude verlassen haben, sitzen
sie wie Ratten in der Falle“, fügte Dr. Chairman hinzu. „Das Kamerateam und der
ganze Presserummel dienten lediglich dazu, ihnen den Eindruck zu vermitteln, es
würde tatsächlich ein Video mit Monroe gedreht.“
„Das Kamerateam besteht übrigens aus Mitarbeitern der Bundesbehörde“,
fügte Gerrick hinzu.
„Und wozu dann die Maskerade in meinem Büro? Ihre zwei
Jungs und Corwell als Monroe verkleidet?“ wandte sich Looney an Dess.
„Ich wollte lediglich testen, ob sich jemand anderes
glaubhaft als Monroe ausgeben könnte“, erklärte ihm Dess. „Der einzige Weg für
unsere Killer, in das Gebäude zu gelangen, war der, selbst als Monroe zu
erscheinen. Die Killer haben sich also sicherlich dieselbe Frage gestellt.“
„Aber wieso wurde ich nicht über diesen Plan informiert?“
„Weil der L.A.P.D. der Fall entzogen worden ist. – Tut mir
leid, Captain Looney“, sagte Gerrick.
„Darf ich erfahren, seit wann?“
„Oh, schon seit einiger Zeit. Dr. Chairman jedoch war der
Meinung, es wäre Ihnen gegenüber nicht fair. Daher beschloß sie auf eigene
Verantwortung hin, daß Sie involviert bleiben würden. Gegen meinen Willen
übrigens, wie ich anmerken muß. Sie haben Familie, und das Ganze hier ist,
ehrlich gesagt, eine Nummer zu groß für Sie, oder?“
***
Die junge Frau mit den pinkgefärbten Strähnen im Haar führte
den Mann durch mehrere Flure in die Garderobe.
„Bitte sehr, Mr. Monroe. Fühlen Sie sich ganz wie zu
Hause.“
Floyd nickte ihr zu. Es war einfacher, als er zunächst
angenommen hatte. Sobald der echte Monroe hereinkäme, würde er ihn töten. Danach
würde er das Zimmer verlassen und vor den anderen einen Kollaps simulieren, um auf
einer Krankenliege hinausgetragen zu werden.
„Ich bin gleich wieder da“, sagte die junge Frau und
verließ die Garderobe. Schnell und lautlos verriegelte sie von außen die Tür.
„Ich habe ihn!“ verständigte sie über ihr Headphone die
anderen.
„Ich kann nicht glauben, daß es so einfach sein soll“,
ergriff Looney das Wort, als er von der Gefangenennahme erfuhr. „Was ist mit dem
anderen?“
„Auf dieselbe Weise festgesetzt“, antwortete der
Commander. „Elegant, einfach und effektiv. Und vor allem ohne Blutvergießen.
Die Idee dazu stammt von Mr. Dess.“
„Dann wollen wir doch mal nachsehen, wie es unseren
beiden Gefangenen so geht“, ließ sich Dr. Chairman vernehmen.
Gerrick winkte einige schwerbewaffnete Mitglieder eines
Sonderkommandos der Bundesbehörde heran, und der kleine Troß setzte sich in
Bewegung. In der großen Halle teilte er sich. Gerrick, Corwell und Dess hielten
mit einigen Männnern nach rechts, Dr. Chairman und Captain Looney mit den
anderen Männern nach links.
Als der erste Trupp sich der Garderobentür näherte,
trafen sie auf die junge Frau mit den pinkfarbenen Strähnen im Haar.
„Gutgemacht, Sergeant Ipslow!“ sagte der Commander zu ihr.
Die junge Frau nickte und wies mit dem Kopf zum
Garderobeneingang. Gerrick machte ein Zeichen und schickte die Special-Force-Leute
voran. Sie preßten sich dicht an die Wand und brachten ihre Gewehre in
Stellung. Vorsichtig entriegelte einer von
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