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Brennende Hunde

Brennende Hunde

Titel: Brennende Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laabs Kowalski
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in L.A.
ein Video drehte. Aber er hatte bereits einen Plan.
     
    ***
     
    „Das Ganze wird enden wie in der Hollywood Bowl – in
einer Katastrophe!“ schrie Looney. Zudem, so die Überlegungen des Captains, war
der Aufwand beträchtlich. Ein Videodreh, noch dazu im Beverly Hills Center, war
ganz und gar nicht nach seinem Geschmack.
    „Unsere Killer werden der Versuchung kaum widerstehen“,
erläuterte Dess seine Idee. „Selbst wenn Sie wissen, daß wir dort auf sie warten
– die Aussicht darauf, uns überlegen sein, läßt ihnen keine andere Wahl.“
    „Was sagt Monroe dazu?“ wollte Looney wissen.
    Dess, der ihm gegenüber saß und soeben die Federung des
Bürostuhls, auf dem er saß, ruinierte, gab Dr. Chairman ein Zeichen. Sie
schritt zur Tür und öffnete sie. Monroe trat ein, im vollen Bühnenornat, das
Gesicht wie immer zu einer furchteinflößenden Ruine geschminkt.
    „Wieso bin ich nicht informiert worden, daß er bereits
wieder in L.A. ist“, fragte Looney.
    Dess nickte Dr. Chairman abermals zu. Sie trat in den
Korridor vor Looneys Büro und kehrte mit einem weiteren Mann in das Zimmer
zurück. Auch diesmal war es Monroe, das Gesicht wild geschminkt und bekleidet
mit seinem Bühnenoutfit. Eine exakte Kopie des anderen, der zuvor
hereingekommen war.
    „Noch ein Manson Monroe?“ bemerkte Looney verblüfft.
    Dr. Chairman winkte, und ein dritter Monroe trat ins
Büro. Alle drei Männer sahen haargenau gleich aus.
    „Und welcher ist nun der echte?“ fragte der Captain.
    „Keiner“, antwortete Dr. Chairman.
    „Der hier ist Eddy, den sie schon kennen. – Und der hier
…“, Dess wies auf den mittleren Mann, „... ist Deadhead, den sie ebenfalls
kennen. Und der dritte von ihnen ist …“
    „… Buck nehme ich an“, ergänzte Looney, der allmählich
begriff.
    „Irrtum, Captain. Sie kommen nie drauf“, entgegente Dess.
„Buck ist viel zu groß, um als Monroe durchzugehen. Also mußte ich nach jemand
anderem Ausschau halten.“
    „Na, Captain, erkennen Sie mich?“ sagte der Mann.
    Looney kniff die Augen zusammen. „Corwell, sind Sie das
etwa?“ fragte er verblüfft.
    „Ja, Sir. Wie finden Sie mich. Sehe ich echt aus?“
    „Wenn Sie mich fragen“, ließ sich der Captain vernehmen,
„sehne ich mich nach den alten Zeiten zurück. „Es gab die Irren, die böse
waren, und es gab die Normalen, die den guten Part spielten. Jetzt gibt es auf
beiden Seiten nur noch Irre. Und was folgern wir daraus? Daß es Zeit ist, daß
mal wieder ein großer Meteorit die Erde trifft und dem ganzen Mist ein Ende
setzt.“
     
    ***
     
    Es war schwer, den Medienrummel in Grenzen zu halten. Schon
am Abend vor den Dreharbeiten zu Monroes neuem Videoclip fuhren die
Übertragungswagen der großen TV-Sender vor und drängten auf den großen
Parkplatz vor dem Beverly Hills Center am Wilshire Boulevard. Dess und Dr.
Chairman hatten ein verwegenes System ausgeknobelt, wie man die am Dreh Beteiligten
sowie die Journalisten kontrollieren konnte. Jeder von ihnen war mit einem
Sender ausgestattet, der an einem Kontrollmonitor ein Lichtsignal aufleuchten
ließ, sobald eine Person das abgesperrte Gelände betrat. Sollte jemand diesen
Ring durchschreiten, ohne daß ein Lichtsignal aufflammte, konnte dies nur
jemand sein, der keine Zugangsberechtigung besaß.
    Die eigentlichen Dreharbeiten sollten im Innern des
Gebäude-komplexes stattfinden, in einer der großen Hallen des Centers. Die
Statisten für das Video rekrutierten sich ausnahmslos aus Mitarbeitern des
L.A.P.D. Captain Looney hatte dafür gesorgt, daß es genug Freiwillige gab. Er
hatte Urlaubssperren verhängt und einzelnen Officern mit Strafversetzung
gedroht. In den eigentlichen Plan aber hatten weder Dr. Chairman noch Dess ihn
eingeweiht. Beide saßen sie an diesem Abend vor dem Dreh im Sadie’s und gingen
noch einmal alle Einzelheiten durch.
    „Und du bist sicher, daß es funktioniert?“ fragte Lilith
und drückte weiterhin das Gesicht des Mannes, der ihr einen Gutschein-Coupon
für eine Schnupperstunde bei den Weight Watchers hatte überreichen wollen, in
die Erdnussschale, die sich auf der Theke befand.
    „Unsere Killer wissen, daß es nicht leicht sein wird, auf
das Gelände zu kommen. Folglich müssen sie sich etwas einfallen lassen. Und
vorausgesetzt, sie kommen nicht auf die Idee, das ganze verdammte Center in die
Luft zu jagen, werden sie genau das tun, was wir von ihnen erwarten.“
    „Wo wird Riley sein?“
    „Wenn alles so läuft, wie ich denke,

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