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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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ausgelassen zu, als sie die Treppe hinuntertanzte. »So ist es richtig! Ich werde dir alles haarklein erzählen, wenn ich zurückkomme.«
    Nun, vielleicht fast alles.
    Phoebe hielt in ihrem Sturmlauf die Treppe hinunter inne. Der Herr, der in der Eingangshalle stand, war groß,
gut aussehend und kam ihr merkwürdig bekannt vor, auch wenn sie sich sicher war, dass sie ihn niemals zuvor gesehen hatte. Außerdem stand er ihr im Weg.
    »Entschuldigung«, sagte sie, als sie an ihm vorbei in Richtung Salon ging.
    Er drehte sich um und sah ihr nach, als sie davoneilte. Sie konnte seinen Blick auf ihrem Rücken spüren, während sie in den Salon stürzte, um Marbrook zu treffen.
    Aber im Salon war niemand. Hatte Tessas eher verstockter Butler ihn etwa ins Gesellschaftszimmer geführt?
    Aber auch dort war er nicht.
    Der Mann in der Eingangshalle beobachtete sie immer noch. Neugieriger Kerl! Verstört von Marbrooks enttäuschender Unauffindbarkeit und dem anhaltenden Interesse dieses merkwürdigen Eindringlings, drehte sich Phoebe schließlich mit in die Hüften gestemmten Fäusten zu dem Mann um.
    »Stimmt irgendetwas nicht mit meinem Kleid?«, fuhr sie ihn an.
    Er blinzelte. »Ich... bitte?«
    Sie drehte sich um, wirbelte mit ihren Röcken, damit er sie sich genau ansehen konnte. »Seid Ihr sicher? Keine Rußspuren oder unglückliche Hinterlassenschaften vom Pony des Milchmanns?«
    Er richtete sich auf und runzelte die Stirn. »Seid Ihr vielleicht ein bisschen wirr?«
    Sie verschränkte die Arme und runzelte ebenfalls die Stirn. »Nun, ich habe geglaubt, dass irgendetwas nicht stimmen kann, wenn Ihr mich so anstarrt.« Tessa würde sterben, wenn sie sie hören könnte, aber was kümmerte es sie? Sie war mit Marbrook verlobt, und er würde wahrscheinlich nur darüber lachen, wenn er es erführe.
    Ich glaube, ich liebe dich, Marbrook.

    Dieser Mann da – weshalb kam er ihr nur so bekannt vor? Er hatte einen säuerlichen Zug um die Lippen, der sie an den Vikar erinnerte, wenn dieser an den Vorfall dachte. Obwohl der Mann also sehr gut aussah, mochte Phoebe ihn nicht besonders.
    »Miss Millbury«, fing er an.
    Sie schluckte, denn er hatte auch die tadelnde Stimme des Vikars angenommen.
    Aber was kümmerte sie der Tadel eines Fremden? Sie reckte das Kinn und dankte dem Schicksal, dass es ihr Marbrook beschert hatte. Es war nur zu dumm, dass sie darauf warten mussten, dass ihr Aufgebot bestellt war, denn sie würde ihn vom Fleck weg heiraten, wenn sie könnte. »Ja?«
    Beim Tonfall ihrer Stimme kniff er die Augen zusammen. »Miss Millbury, vielleicht sollte ich Euch davon in Kenntnis setzen, dass ich ein solches Benehmen bei... bei niemandem dulde.«
    Phoebe nickte. »Das erklärt Eure mürrische Miene. Was erklärt Euer ungehobeltes Benehmen im Haus meiner Tante?«
    Er blinzelte, machte den Mund auf, als wollte er etwas sagen, und schloss ihn wieder.
    Phoebe schüttelte ihre Ungeduld ab und versuchte, an ihm vorbeizugehen. Wenn Marbrook nicht hier war, würde sie Sophie als Strafe für diesen Streich Heuschrecken ins Bett stecken!
    Eine große Hand umschloss ihren Ellenbogen. Entsetzen ob eines solch ungehörigen Verhaltens fuhr durch ihren Körper. »Sir! Lasst mich auf der Stelle los, oder ich sehe mich gezwungen, Euer Benehmen meinem Verlobten zu melden.«
    Er schaute auf sie herab, und seine Stirn glättete sich, als hätte er in diesem Moment etwas verstanden. »Ah.« Er ließ
sie los, wenn auch nicht, ohne sie noch kurz so zu berühren, dass sie den Eindruck gewann, als mochte er sie.
    Er trat zurück, und ein leichtes, ziemlich unheimliches Lächeln umspielte seine Lippen. »Miss Millbury, da scheint mir ein Missverständnis vorzuliegen.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »So wie ich es sehe, hat mein Verlobter jedes Recht der Welt, Euch seinen Handschuh ins Gesicht zu schlagen.«
    Das Lächeln erstarb nicht. Er verbeugte sich knapp. »Miss Millbury, Lord Calder Marbrook, Marquis von Brookhaven, sehr zu Diensten.«
    Falsch. Ganz, ganz falsch.
    »Ah -« Sie räusperte sich, zwang sich zu einem normalen Tonfall. Etwas Böses nagte an ihrem Magen und schickte Schreckenspfeile durch ihren Körper. Sie hatte etwas Falsches getan, und sie befürchtete zu wissen, was es war.
    Der Mann verneigte sich, dann hob er den Blick und sah in Phoebes schreckgeweitete Augen. »Meine Liebe, ich bin Euer Verlobter.«

Siebtes Kapitel
    D er Marquis von Brookhaven starrte sie lange an, dann blinzelte er. »Pardon. Was habt Ihr gesagt?«
    Phoebe

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