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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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Mann, der mythische Minotaurus. Es gab keinen Grund, warum er sie an Brookhaven erinnern sollte, aber er tat es.
    Bevor sie anfing zu zweifeln, marschierte sie in das Geschäft und kaufte die Nadel für ihn. Sie würde sie ihm heute Abend geben.
    Wenn sie auch ihn zum Schmunzeln brachte, dann wusste sie, dass sie die richtige Wahl getroffen hatte.
    Und welche Wahl soll das sein – die des Mannes oder der Nadel?
    Nun, darüber sollte sie besser nicht nachdenken, nicht wahr?

Vierzehntes Kapitel
    R afe wusste, dass er besser nicht hier auf dieser Geschäftsstraße herumlungern und darauf hoffen sollte, einen Blick auf Phoebe zu erhaschen, wenn sie aus Lementeurs Räumen kam. Er wusste, dass er eine gefährliche Richtung eingeschlagen hatte, aber er blieb nichtsdestotrotz auf Kurs.
    Und dann war sie plötzlich auf der anderen Straßenseite. Ihre Tante und ihre Cousinen scharten sich einen Moment lang um sie und entzogen sie seinem Blick. Dann gingen sie weiter, während sie vor einem anderen Geschäft stehen blieb.
    Sie war nur eines von vielen hübschen Mädchen, versuchte er sich einzureden. Ein Mädchen mit einem Häubchen, das mit ihrer Familie hier einkaufte. Es gab keinen Grund dafür, dass sein Pulsschlag raste, dass sich die Welt so sehr verengte, dass er nur noch sie wahrnahm, keinen Grund für seine Füße, vom Gehsteig auf die Straße zu treten.
    Lautes Rufen brachte ihn abrupt zur Besinnung und ließ ihn gerade noch rechtzeitig einem schnell herankommenden Karren ausweichen. Als er sich wieder gefangen hatte, war Phoebe verschwunden.
    Verdammt. Oder vielleicht war es auch besser so. Jetzt würde er sie erst wieder heute Abend sehen, im Kreise der Familie und von Bediensteten umgeben. Das wäre eine sichere Situation, ihr wieder zu begegnen.
    Schließlich war es ja nur ein Abend gewesen – nur eine Stunde an jenem Abend, wenn man es genau nahm.
    Sie zog Calder ihm vor. Was machte das schon?

    Woher willst du wissen, wen sie bevorzugt? Du hast sie nicht gefragt.
    Er hatte ja schließlich kaum Gelegenheit dazu gehabt. Calder hatte ungewöhnlich impulsiv gehandelt – oder war es lediglich Calders übliche Entschlossenheit? Wenn Calder sie nun wirklich liebte?
    Gott! Rafe fuhr sich mit der Hand übers Gesicht. Calder war so lange so einsam gewesen. Rafe bezweifelte, dass sein Bruder seit Melindas Tod auch nur die Hand einer Frau berührt hatte.
    Konnte er guten Gewissens versuchen, sie Calder wegzunehmen?
    Und wenn Phoebe wirklich Calder bevorzugte? Er kniff die Augen zusammen, während er versuchte, sich darüber klar zu werden. Ja, sie hatte ihn gemocht, da war er sich sicher, aber das war nur Sympathie. Er hatte sehr heftig auf sie reagiert, aber was war, wenn ihre Reaktion nur auf den Champagner zurückzuführen war und auf ihre Erleichterung, dass er sie aus einer peinlichen Situation gerettet hatte?
    Der Gedanke, der ihn am allermeisten schmerzte, war der, dass in weniger als zwei Wochen Miss Phoebe Millbury ihre Hochzeitsnacht in Calders Armen verbringen würde.
    Er biss die Zähne zusammen.
    Nur noch zwei Wochen bis zur Hochzeit. Dann wäre sie Calders Frau, und selbst Rafes Moralvorstellungen war nicht so brüchig, dass er dann noch etwas unternehmen würde.
    Hoffte er.
    Phoebe trat mit ihrem Geschenk in ihrem Retikül aus dem Laden und schaute sich nach den anderen um. Neben dem Herrenausstatter war ein Hutgeschäft – welch clevere Geschäftsidee, wenn man bedachte, dass die wenigsten Herren
über ausreichend Geduld für den Kauf eines Damenhutes verfügten.
    Als Phoebe durch das Schaufenster spähte, sah sie Tessa und Deirdre lebhaft über Federn diskutieren. Selbst Sophie liebkoste gedankenverloren eine neue, reizende Kreation aus Stroh und Satinbändern. Was für ein Spaß! Phoebe trat zur Tür und legte bereits ihre Hand auf der Klinke...
    Und dann roch sie die Schokolade.
    Schokolade war eines ihrer sündigen Geheimnisse – eigentlich ihr einziges heutzutage, es sei denn, auch der Hang zu unausgesprochenem Sarkasmus galt als solches. Es gelang ihr zwar, die ironischen Gedanken zu verbergen, die ihr hin und wieder in den Sinn kamen, aber sie hatte nie wirklich die Sehnsucht nach allen Dingen des genussvollen Überflusses gemeistert.
    Abgesehen von Rosenblättergelatine gab es in Thornton nicht viele Süßigkeiten, und der Vikar war auch kein Mann, der sein Geld für solch dekadenten Luxus ausgab, sodass sie nicht oft die Gelegenheit hatte, sich diesem besonderen Laster hinzugeben.
    Mit einem

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