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Brennende Sehnsucht

Brennende Sehnsucht

Titel: Brennende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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kaufte.«
    Phoebe befürchtete, ihr würden bald die Augen zufallen. »Ich bin mir sicher, es ist ein äußerst zerstreuender Zeitvertreib«, sagte sie und versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass sie nur jedes vierte Wort mitbekommen hatte.
    Ein kurzes Schweigen ließ sie erkennen, dass sie etwas Falsches gesagt haben musste. Sie schaute auf und bemerkte den Anflug eines Stirnrunzelns auf seinem attraktiven Gesicht. Was konnte es gewesen sein? Sie hatte seine Leidenschaft einen Zeitvertreib genannt – aber er war ein Marquis! Was konnte es mehr für ihn sein? So wie sie die Angelegenheiten des Adels verstand, sollten seine Ländereien das Wichtigste für ihn sein, nicht seine Fabriken.
    Doch es wäre besser, so viel wie möglich abzudecken. »Und so... produktiv!«
    Er grunzte leise, aber es kam ihr so vor, als sei er beruhigt. Es war so verdammt schwierig, seine Miene zu lesen.
    Sie verrenkte sich das Gehirn auf der Suche nach etwas, womit sie die gekränkte Stille füllen könnte. »Kann Euch denn nicht Euer Bruder ein wenig von Eurer Last abnehmen? Zwei Güter, zwei Söhne – das kommt mir sehr... effizient vor.«
    Die plötzliche und abgrundtiefe Stille, die von Brookhaven ausging – und von allen anderen im Abstand von drei Metern! – ließ sie erkennen, dass sie es wieder getan hatte, nur dieses Mal war es schlimmer. Sie blickte sich um, aber alle mieden sorgfältig ihren Blick.

    Was hatte sie gesagt? Brookhaven hatte einen Bruder, sie wusste das am besten von allen!
    Eine tiefe Stimme raunte in ihr Ohr. »Halbbruder, Miss Millbury,.«
    Sie drehte den Kopf und sah Marbrook neben sich, seine Augen dunkel und voller Zorn und ein leichtes, abfälliges Lächeln auf den Lippen.
    »Mylord?«
    Er beugte sich näher zu ihr, bis sie die Wärme seines Atems an ihrem Ohr spürte. »Aus der falschen Hälfte des Bettes.«
    O Gott! Marbrook war ein Bastard – was offenbar allgemein bekannt war, sodass sich niemand veranlasst gesehen hatte, es ihr zu sagen. Der Familienname und der Titel waren also nichts als eine Gefälligkeit. Er musste eines dieser seltenen akzeptierten unehelichen Kinder sein.
    Kein Erbe, kein Titel, kein Landgut. So wenig, während sein Bruder so viel hatte!
    »Ah.« Sie schaute Marbrook hilflos an. Was konnte sie sagen? »Es... es tut mir leid.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Das muss es nicht. Ihr habt nichts damit zu tun. Daran ist nur der alte Marquis schuld.« Er hob den Blick, um Brookhaven in die Augen zu sehen, und sein Lächeln wandelte sich zu etwas Dunklerem und Bedeutungsvollerem, das sie nicht zu interpretieren vermochte, sie konnte nur vermuten, dass Marbrook mit seinem Los nicht gerade glücklich war. »Ist es nicht so, Calder?«
    »In der Tat.« Brookhavens Ton war trocken. Er starrte Marbrook unverhohlen feindselig an. »Was war es doch für ein hübsches Michaelisgeschenk. Ein nagelneuer Bruder mit genau meiner Größe, um mir die Hälfte der Spielsachen wegzunehmen.«
    Marbrook gluckste. »Und alle Mädchen.«

    »Nicht alle.« Brookhavens Hand legte sich fest auf Phoebes und drückte sie an seinen Arm. Er wandte sich an sie. »Kommt, meine Liebe. Ihr habt unsere Nachbarn aus dem Norden noch nicht kennengelernt.«
    Phoebe ging mit ihm, denn Brookhavens Griff war nicht abzuschütteln, aber als sie ging, warf sie einen letzten Blick über die Schulter auf Marbrook zurück. Er stand in der Mitte des Salons, groß, steif und einsam, und seine dunklen Augen verfolgten sie.
    Verlass mich nicht, befahl ihr sein Blick.
    Sie hatte keine Wahl. Sie musste sich von ihm abwenden.

Achtzehntes Kapitel
    N ur wenige Augenblicke nachdem Brookhaven Phoebe von ihm weggeführt hatte, schlüpfte Marbrook unter einem Vorwand aus dem Salon. Aber offenbar war er dabei nicht so geschickt vorgegangen, wie er gedacht hatte, denn er wurde verfolgt.
    Phoebe sah ihn im Flur. »Marbrook, wartet!«
    Rafe blieb widerwillig stehen. Sie holte ihn ein und ließ die Röcke fallen, die sie gerafft hatte, um besser laufen zu können. Ihre Wangen waren gerötet, und das verletzliche Flackern stand wieder in ihren blauen Augen.
    »Ja?«
    Sie holte tief Luft. »Es tut mir so leid, niemand hat mir von Eurer... Geburt erzählt. Ich hatte keine Ahnung!«
    Jetzt wusste er wenigstens, dass er sie nicht wegen seiner Unehelichkeit verloren hatte. Das musste bedeuten, dass sie auf den Titel aus war.
    Er hob höflich fragend die Augenbrauen. Ja. Sei einfach nur höflich. »Ich verstehe. Gibt es sonst noch etwas?«
    Sie wurde

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