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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Rücken. Der dritte im Bunde wirkte bullig. Ein wahres Muskelpaket. Die Stirn mit dunkelgrünen Hornplatten bedeckt, rannte er vermutlich auch stabile Wände einfach so um. Schließlich blieb noch der vierte von ihnen. Er erinnerte am ehesten an einen Menschen, wenngleich sein rechter Arm wie die überdimensionale Schere eines Krebses aussah. Sein Körper steckte in einer dunkelbraunen Robe. Sein Gesicht verbarg sich im Schatten darunter.
    Die vier unterhielten sich angeregt, aber leise. Mia fiel es schwer, alles davon zu verstehen. Dazu hätte sie sich näher an die Gruppe heranbegeben müssen. Und das erschien ihr zu gefährlich. „…werden es morgen erneut versuchen…“, hörte sie den Blassen sagen. „…Kraft…noch nicht…“, fügte der in der Robe hinzu. „…mehr Menschen…stärkere Menschen…“ sagte da der Bullige und nickte heftig mit dem Kopf. Ein merkwürdiger Anblick bei jemandem, der definitiv keinen Hals besaß. „…Ritual…“, klang es noch schwach zu Mia herüber, „…mehr Dämonen…“ und „…dunkle Mächte…“. Dazu weitere Wortfetzen. Alles in allem nicht sehr viel. Aber immerhin besser als gar nichts.
    Noch während Mia überlegte, was sie nun tun sollte, bemerkte sie, wie der geflügelte Dämon auf einmal die Luft scharf einsog, als würde er etwas riechen. Sofort durchforstete er mit seinen Blicken die Umgebung. ‚Der sucht etwas .‘ Mia zog sich weiter in den Schatten zurück. Hatte der Dämon sie möglicherweise gewittert? Unmöglich war so etwas nicht. Manche von ihnen hatten sehr scharfe Sinne. Da nützten selbst Mias überragende Erfahrungen und Fähigkeiten nicht wirklich etwas. Schritt für Schritt zog sie sich weiter zurück. Es war nun an der Zeit, zu ihren Gefährten zurückzukehren.

Kapitel 44
     
    Noch immer spürte er dieses sonderbare Gefühl. Irgendetwas war da gewesen letzte Nacht. Genau konnte er es nicht erklären oder beschreiben, aber sein Gefühl ließ ihn nie im Stich. Der feine Geruch, den er wahrgenommen hatte – nur ein Hauch. Ein anderer hätte ihn wohl gar nicht erst bemerkt. Aber seine Sinne überragten die der allermeisten Dämonen – von den Sterblichen und ihrer beschränkten Wahrnehmung mal ganz abgesehen. Und dieser Geruch erinnerte ihn sehr stark an seine Beute. Anders zwar, aber doch zugleich ähnlich und vertraut. Sein Jagdinstinkt war geweckt. Die halbe Nacht hatte er intensiv nach Spuren gesucht, doch nichts gefunden. Sollten diese fremden Dämonen ihm etwas verheimlicht haben? Möglich wäre es. Schließlich handelte es sich um Dämonen…
    Inzwischen durfte er sich auch den Komplex näher anschauen, der von Duk’uh und seinen Truppen als eine Art Hauptquartier verwendet wurde. Gerade mal fünfzig Dämonen hielten sich ständig hier auf. Alle anderen, die sie durch Risse aus dem Dämonenreich in diese Welt holen konnten, erhielten ihre Aufträge und zogen dann schnellstmöglich los. Alles folgte irgendeinem groß angelegten Plan, den Duk’uh aber tunlichst für sich behielt. Und mit einem Fremden wie Br’ui teilte er ihn ganz gewiss nicht. Eins allerdings hatte auch der Jäger schnell mitbekommen: Die Dämonen arbeiteten daran, ein stabiles Portal zur anderen Seite zu öffnen. Bislang kamen nur Risse und Spalten im Dimensionengefüge zustande, die für einige Minuten, bestenfalls für wenige Stunden hielten. Dann kollabierten sie. Auf diese Weise ließ sich keine Streitmacht zusammensammeln, mit der man eine Welt erobern konnte.
    Um das Portal zu beschwören, brauchte es die Macht von menschlichen Magiern – Mystiker nannten sie sich in dieser Welt. Dämonische Kräfte hatten sich als wirkungslos erwiesen. Aber auch die Fähigkeiten der Mystiker blieben hinter den Erwartungen zurück. Entweder hatte Duk’uh nicht die besten und stärksten ihres Faches hierher bringen können – oder er brauchte schlicht und einfach noch mehr von ihnen. Deshalb durchstreiften auch verschiedene Dämonentrupps die Welt auf der Suche nach weiteren magiebegabten Menschen. Jeder, den sie erwischen konnten, wurde hierher gebracht.
    Br’ui vermutete zudem, dass die Menschen auch nicht wirklich alles gaben, was in ihnen steckte. Da nützten all die Methoden nichts, die Duk’uh anwendete. Schließlich durfte er die Sterblichen nicht zu stark verletzen. Und das wussten sie. Solange das Portal nicht stand, brauchte der Dämon die Menschen und ihre Kräfte. Je länger sie dafür brauchten, solch ein Portal zu erschaffen, je öfter sie beim Versuch

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