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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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sicher zu sein und erwarten wohl keinen Überraschungsbesuch.‘, dachte die Quandalerin bei sich. Und es kribbelte ihr in den Fingern, der Kreatur einfach den Garaus zu machen. Doch ihr Verstand hielt sie davon ab. Damit wäre nichts gewonnen. Im Gegenteil: Der Tod eines Wächters würde eindeutig auf Eindringlinge hinweisen und die fehlende Aufmerksamkeit wachrufen. Und das wollte sie nicht.
    Nachdem der Wachposten sich weit genug entfernt hatte, löste Mia sich aus dem Schatten und schlich weiter auf den Krater zu. Über den abgebrochenen Boden hinweg spähte sie in die Tiefe hinab. Viel zu sehen gab es da nicht. Die Dunkelheit und der allgegenwärtige Nebel machte es unmöglich, Genaueres zu erkennen. Nur ein paar undeutliche Lichtreflexionen signalisierten, dass es etwas dort unten gab. Noch einmal ließ sie ihre Blicke in die Runde schweifen. Die Kanten des Kraters wirkten zackig und hart. Ganz so, als sei der Boden unter der Siedlung einfach eingebrochen und habe dabei einen guten Teil der Gebäude verschlungen. Vielleicht war die Gier nach den Bodenschätzen so groß, dass die Menschen zu viel wagten – und am Ende alles verloren. Mia wusste es nicht – und es interessierte sie auch nicht wirklich.
    Die Rampe, die in den Krater hinabführte, wand sich am äußeren Rand langsam in die Tiefe. Mit viel Aufwand hatte jemand sie in den Felsen gehauen, um den Krater – für was auch immer – nutzen zu können. Sie maß etwa zweieinhalb Meter in der Breite. Kleine Wagen konnten sie also durchaus befahren. Über ein Geländer oder andere Sicherungen verfügte sie nicht. Wer hier abstürzte, der fiel vermutlich in den Tod. Mit einem kurzen Spurt erreichte Mia den Anfang der Rampe. Sich immer im Schatten der Wand haltend, lief sie zügig in die dunkle Tiefe hinab. Ihre rechte Hand klammerte sich um den Griff ihres Kurzschwertes. Man wusste ja nie.
    Nachdem sie etwa fünfundzwanzig Meter den Krater heruntergestiegen war, erreichte sie eine kleine Plattform – zehn Meter lang und fünf Meter breit. Auf der gegenüberliegenden Seite schien die Rampe weiter nach unten zu führen. Immer näher an den Grund des Kraters heran. ‚Was mag wohl dort unten auf mich warten?‘, fragte sich Mia neugierig. Doch für den Moment musste sie diesen Gedanken zurückstellen, denn ihre ganze Aufmerksamkeit galt nun der schweren mit Metall beschlagenen Tür, die in der Mitte der Plattform direkt in den harten Felsen hineinführte. Mia musste wissen, was sich dahinter befand. Vielleicht war es wichtig für ihre Mission. Eine Weile verharrte sie im Schatten, wartete ab, ob sich etwas tat. Doch niemand ließ sich blicken. Nur von unten, aus der Tiefe des Kraters drang ein leises und undeutliches Geräusch an ihre Ohren. ‚Als singt da jemand ziemlich falsch vor sich hin.‘, schoss es ihr durch den Kopf. Dann hörte sie noch einmal genau hin. ‚Nein, da sang keiner. Das war eher ein Jammern oder ein Wimmern.‘ Am liebsten hätte sie gleich nachgesehen. Doch das musste sie sich für später aufsparen. Jetzt war erst einmal die Tür dran.
    Lautlos huschte sie herüber und untersuchte ausgiebig das Schlüsselloch. Aus der Erfahrung wusste sie, dass man sich dabei besser Zeit nahm. Denn wenn man hier übereilt handelte und eine Falle übersah, dann konnte das durchaus der letzte Fehler sein, den man in seinem Leben beging. Und darauf hatte sie definitiv keine Lust. In diesem Fall allerdings brauchte sie sich auch nicht wirklich Sorgen zu machen. Bei dem Schloss handelte es sich um eine einfache Konstruktion. Leicht zu öffnen – und keine Falle in Sicht. Fast kam es ihr schon zu leicht vor. Eigentlich war das unter ihrer Würde. Aber ausnahmsweise und um der guten Sachen Willen würde sie sich dieses Mal dazu herablassen, das Schloss zu knacken. Gesagt, getan. Keine drei Sekunden später schwang die Tür einen Spalt auf, und Mia linste hindurch.
    Ein Gang führte weiter in den Fels hinein. Schwaches und diffuses Licht erhellte den Weg mehr schlecht als recht. Die Wände roh behauen wie bei einem Stollen. Hier und da ragten hölzerne Stützbalken aus der Wand. Mia fühlte sich sofort an den Tunnel erinnert, durch den sie vor gar nicht allzu langer Zeit überhaupt erst in diese merkwürdige Welt gekommen waren. Ein Schaudern lief ihr über den Rücken. Widerwillig schüttelte sie sich. Dann folgte sie dem Gang – nur um nach wenigen Schritten schon wieder anzuhalten. Vor ihr mündete der Gang in einen kleinen fast runden Raum, von dem

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