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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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vier weitere Stollen abgingen. In seiner Mitte hatten die Bergleute ein Stück vom Fels stehen gelassen, das nun wie eine massive Säule in die Höhe ragte und die niedrige Decke stützte. Zu ihren Füßen standen zwei hagere Dämonen mit hellbrauner gummiartiger Haut. Die flachen Köpfe waren über und über mit dünnen spitzen Stacheln besetzt. Rötliche Augen leuchteten aus den tief liegenden Höhlen. In ihren krallenbewehrten Händen trugen sie gezackte Kurzschwerter.
    Mia überlegte einen Moment. Dann grinste sie und zog eine winzige Tonkugel aus der Tasche. Sorgsam wog sie sie in ihrer Hand, um sie schließlich zielgenau in den Raum hinein zu rollen. Immer im Schatten rollte sie direkt in einen der gegenüberliegenden Gänge und prallte dort gegen die Wand. Die Kugel zerbrach beim Aufprall und löste ein halblautes krächzendes Geräusch aus. Laut genug, damit die Dämonen es registrierten. Schlagartig zuckten die Wächter zusammen und wandten ihre Blicke irritiert dem Geräusch zu. Nur ein kurzer Augenblick – doch für Mia reichte er vollkommen aus, um lautlos durch den Raum zu huschen und in einem der anderen Gänge zu verschwinden. Schnell brachte sie ausreichend Abstand zwischen sich und die Dämonen. Nur für den Fall, dass sie sich umsehen sollten.
    Der Stollen, in dem sie sich nun befand, verlief eine ganze Weile schnurgerade weiter, bis er schließlich an einer Tür endete. In deren oberem Teil entdeckte Mia eine kleine vergitterte Öffnung. Neugierig spähte sie hindurch. Mehrere Menschen lagen schlafend am Boden. Sie alle wiesen zahlreiche Schürfwunden, Prellungen und andere Verletzungen auf. Als wären sie mehrfach geschlagen worden. Offenkundig hatten die Dämonen Gefangene gemacht. Das war ungewöhnlich. Was wollten sie damit? Sie als Sklaven einsetzen? Oder auffressen? Mia grübelte hin und her, hatte aber einfach keine zündende Idee. ‚Soll ich sie befreien ?‘, schoss es schließlich durch ihren Kopf. Sofort verwarf sie den Gedanken wieder. Ein Befreiungsmanöver würde ihre Erkundung abrupt beenden und die Dämonen aus ihrem Schlaf der Sicherheit wecken. Alles Weitere würde dann unnötig erschwert. Ihre Mission geriet womöglich in Gefahr. Das durfte sie um keinen Preis riskieren. Vielleicht ergab sich ja zu einem späteren Zeitpunkt noch eine bessere Gelegenheit. Unzufrieden wandte sie sich um. Es gab noch weitere Gänge zu erkunden.
    Wenig später stand sie wieder auf der Plattform. Noch zwei andere Gefängniszellen hatte sie in den Stollen entdeckt. Fast dreißig Menschen saßen da insgesamt gefangen und waren der Grausamkeit der Dämonen ausgeliefert. Keine schöne Vorstellung. Aber sei’s drum. Mia musste ihrer Mission folgen. Und das hieß: weiter in den Krater hinabsteigen. Also folgte sie erneut der Rampe nach unten. Und je weiter sie dabei kam, desto deutlicher konnte sie das Gejaule ausmachen, das ihr zuvor schon aufgefallen war. Schließlich entdeckte sie seine Quelle: Auf den Grund des Kraters hatten die Dämonen einen großen Kreis aus Runen, Symbolen und anderen Zeichen gemalt – in einer hellgrünen Farbe, die auch im Dunkeln leicht leuchtete. Neben diesem Kreis lag eine monströse und abgrundtief hässliche Bestie. Schwere Ketten schlangen sich um ihre Beine und den kurzen Hals. Dunkle Schuppen bedeckten ihren aufgeblähten Leib, aus dem zwei stummelhafte Flügel herausragten. Sechs zu kurz geratene Beine streckten sich in alle Richtungen von ihr weg. Ob sie in der Lage war, sich damit auch nur ein Stück weit fortzubewegen, erschien Mia zumindest fraglich. Der Kopf der Bestie wirkte völlig deformiert. Als hätte eine ganze Schwadron von Schmieden ihn mit ihren Hämmern bearbeitet. Eine Beule fügte sich an die andere. Zwei dicke Glupschaugen lagen asymmetrisch an beiden Seiten. Die Zähne in dem breiten Maul waren völlig schief. Kein Wunder, dass dieses Vieh die ganze Zeit über jammerte. Wenn man schon so hässlich war...
    Auf dem Grund des Kraters befanden sich auch einige Türen im Fels. Ohne dass das Monstrum etwas davon mitbekam, erreichte Mia die erste davon und huschte kurzerhand hindurch. Ein weiterer Stollen brachte sie zu einer größeren Höhle, die besser beleuchtet war als das, was sie bisher zu Gesicht bekommen hatte. Aus dem Schatten heraus konnte sie vier Gestalten erkennen. Alles Dämonen. Einer von ihnen trug eine schwere dunkle Rüstung. Nur sein weißlicher schmaler Kopf war sichtbar. Daneben stand ein blaßblauer Dämon mit Flügeln auf dem

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