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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Kopf. Für so etwas war keine Zeit. Er musste jagen. Er wollte jagen. Jagen!
    Mit seinen kurzen kräftigen Hinterbeinen stieß er sich ab und rannte los. Wieder zurück in die Spur. Der Fährte nach. Hörte dieser verdammte Tunnel denn niemals auf? Er brauchte Geduld. Und genau daran mangelte es ihm am meisten.

Kapitel 43
     
    Die Nacht kam früh in diesen Breiten. Mia gefiel das. Wenn nur diese ewige Kälte nicht wäre! Aber in der Dunkelheit fühlte sie sich wohl. Wie ein Schatten huschte sie über den Schnee hinweg. Ihre Schritte hinterließen nur leichte Eindrücke. Und sie wusste: Bei dem Wind, der hier ständig herrschte, würden sie schnell wieder zugeweht sein. Perfekte Voraussetzungen für ihre Mission. Ohne Zwischenfälle erreichte sie den kleinen Talkessel, in dem einst die Bergarbeiter-Siedlung gestanden hatte. Vorsichtig spähte sie hinab. Undeutlich zeichneten sich die Silhouetten der Ruinen und Mauerreste im fahlen Mondlicht ab. Viel stand hier in der Tat nicht mehr. Der größte Teil der Siedlung war offenbar zerstört worden, als der große Krater entstand. Teilweise wirkten die Gebäude regelrecht wie abgerissen. Mia kannte sich in solchen Sachen nicht so gut aus, doch es hatte für sie den Anschein, als seien die Stollen eingesackt und hatten die ganze Stadt – oder zumindest das meiste davon – mit sich gerissen.
    Der Krater maß sicherlich gut dreißig Meter im Durchmesser. Wie tief es dort hinunter ging, ließ sich bei dieser Dunkelheit nicht feststellen. Lediglich ein paar verschwommene Lichtpunkte aus der Tiefe zeigten an, dass es sicherlich ein gutes Stück sein mochte bis zum Grund. Ansonsten deutete nichts darauf hin, dass die Ruinen bewohnt wären. Keine Wachposten, keine ausgeprägten Verteidigungsstellungen, um sich gegen eventuelle Feinde wehren zu können. Alles wirkte friedlich und verlassen. Für einen Moment stiegen ernsthafte Zweifel in Mia auf. Hatten sich die Mystiker vielleicht geirrt? Oder hatten die Dämonen diesen Stützpunkt mittlerweile aufgegeben? Das alles erschien ihr durchaus vorstellbar – obwohl dieser Ort schon ein ideales Versteck darstellte. Und Dämonen waren bekanntlich raffiniert. Das Augenscheinliche musste nicht unbedingt mit dem Tatsächlichen übereinstimmen.
    Vorsichtig stieg Mia den Hügel herab. Bei jedem Schritt nutzte sie die reichlich vorhandenen Schatten aus und verschmolz regelrecht damit. Bald erreichte sie ein erstes Gebäude – oder das, was davon übrig war. Einen Moment lauschte sie in die Ruine hinein. Alles blieb still. Nur der Wind rauschte leicht durch die halboffenen Räume und Hallen. Die raue Witterung hatte die steinernen Wände stark in Mitleidenschaft gezogen. Als wären sie von Narben übersät. Mit festem Griff packte sie in eine Fensteröffnung und zog sich daran hoch. Es folgte ein leichter Schwung mit den Beinen, und schon stand sie in einem kleinen Raum. Das heißt, ursprünglich war dieser Raum wohl gar nicht so klein gewesen, aber der Einsturz hatte seinen hinteren Teil schlicht und einfach weggerissen. Steil ging es hier in die Tiefe hinab. Ein erster Blick in die Runde zeigte, dass sich außer ihr niemand hier befand. Schritt für Schritt schlich sie weiter, tastete sich neugierig an den Krater heran.
    Bereits nach wenigen Schritten entdeckte Mia erste Anzeichen dafür, dass wohl doch jemand diese Ruinen bewohnte. Die Überreste von einem kleinen Feuer, abgenagte Knochen, die noch nicht sehr lange hier herumliegen konnten – klare Indizien. Da drang ein leises Geräusch an Mias empfindliche Ohren. Schritte näherten sich. Reflexartig sprang Mia ein Stück zurück und presste sich mit dem Rücken in eine dunkle Ecke. Von einer Sekunde auf die andere war sie nicht mehr zu sehen – als ob sie völlig von den Schatten verschluckt worden wäre. Still lauschte und spähte sie in die Dunkelheit hinaus. Ihr Atem ging so flach, dass man ihn kaum mehr registrierte. Kein Mensch würde sie so entdecken – und vermutlich auch kein Dämon.
    Die Sekunden zogen sich schier endlos hin. Dann endlich konnte sie einen dunklen Umriss erkennen. Eindeutig nicht menschlich. Die Proportionen deuteten auf ein entstelltes Wesen mit vier Armen hin. Vermutlich ein Dämon. Doch mit Sicherheit konnte Mia das natürlich nicht sagen. Mit schlurfenden Schritten durchquerte das Wesen den Raum, in dem sich Mia verbarg. Von besonderer Aufmerksamkeit war da nichts zu spüren. Eher nachlässig und desinteressiert. ‚Die scheinen sich ihrer Sache sehr

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