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Brennendes Land

Brennendes Land

Titel: Brennendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Sterling
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persönlich mit mir?«
    »Wir müssen auf Nummer sicher gehen. Oscar. Hören Sie auf, mich anzusehen, und gehen Sie einfach weiter. Schauen Sie nicht hin, aber wir werden von Cops verfolgt. Ein Taxi vor uns und eins hinter uns, und ich glaube, die haben Richtmikrofone. Ende.«
    Oscar wandte sich um, legte Pelicanos kameradschaftlich den Arm um die Schulter und zog ihn mit sich fort. In Sichtweite hielten sich tatsächlich Laborpolizisten auf. Normalerweise benutzten die Cops die Trucks der Sicherheitsbehörde, machohafte Fahrzeuge mit comichaften Emblemen an den Türen, aber diese Polizisten benutzten die Funktaxis des Laboratoriums. Offenbar waren sie bemüht, konspirativ vorzugehen.
    »Kevin meint, die Cops würden uns folgen«, sagte Oscar zu Pelicanos.
    »Freut mich zu hören«, bemerkte Pelicanos nachsichtig. »Es hat bereits drei Attentatsversuche gegeben. So viel Aufregung hatten die hiesigen Cops seit Jahren nicht mehr.«
    »Außerdem meinte er, es sei Feueralarm ausgelöst worden.«
    »Woher will er das wissen?«
    Ein knallgelber Feuerwehrwagen kam aus dem Gebäude für Sicherheit am Arbeitsplatz hervor. Die Besatzung schaltete Blaulicht und Sirene ein und entfernte sich in südlicher Richtung zur Ringstraße.
    Oscar bekam eine Gänsehaut, dann verspürte er auf einmal eine Druckwelle. Das Laboratorium hatte soeben die Schleusen geschlossen. Das ganze gewaltige Gebäude war so dicht wie eine Trommel.
    »Herrgott noch mal, es brennt tatsächlich!« sagte Pelicanos. Instinktiv machte er kehrt und trabte dem Feuerwehrwagen hinterher.
    Oscar hielt es für geraten, in der Nähe seines Bodyguard zu bleiben. Er stopfte das Telefon in den Ärmel und ging zu Kevin hinüber.
    »Also, Kevin, was ist in den Paketen?«
    »Hochwirksame Sonnenschutzcreme«, log Kevin und gähnte herzhaft. »Was für Weiße.«
    Oscar und Kevin ließen die Ringstraße hinter sich und wandten sich zum Rechenzentrum. Die Polizeieskorte folgte ihnen pflichtbewusst, doch die kleinen Taxis verloren sich alsbald in der Menge der Schaulustigen, die aus den Gebäuden traten.
    Der Feuerwehrwagen hielt vor dem Medienzentrum. Hier fand die Aufsichtsratssitzung statt, an der auch Greta teilnahm. Das ganze von Oscar zusammengetrommelte Publikum strömte aus den Eingängen und wimmelte lärmend umher.
    Auf der Treppe des Osteingangs war es zu Handgreiflichkeiten gekommen. Ein grauhaariger Mann mit einer blutigen Nase kauerte unter dem Geländer, und ein junger Schläger mit Cowboyhut und Shorts versuchte ihn zu treten. Vier Männer hielten den jungen Mann widerwillig an Armen und Schultern fest.
    Kevin stoppte seinen Rollstuhl. Oscar wartete neben Kevin und sah auf die Uhr. Wenn alles nach Plan gelaufen wäre – was offenbar nicht der Fall war –, hätte Greta ihre Rede mittlerweile beendet haben müssen. Als er den Blick wieder hob, verlor der Cowboy gerade den Hut. Zu seiner Verblüffung erkannte er im Angreifer den Handlanger seines Teams wieder, Norman-den-Praktikanten.
    »Kommen Sie mit, Kevin. Hier gibt es nichts zu sehen.« Oscar machte eilends auf dem Absatz kehrt und ging den Weg zurück, den sie gekommen waren. Einmal blickte er sich über die Schulter um. Die Polizeieskorte war verschwunden. Sie hatte sich voller Eifer auf Norman gestürzt und ihn verhaftet.
     
    Oscar wartete, bis er von der Polizei offiziell von Normans Festnahme benachrichtigt wurde. Anschließend begab er sich zur Polizeizentrale, die an der Ostseite der Kuppel lag. Die Polizeizentrale war Teil eines gedrungenen festungsartigen Komplexes, der außerdem noch die Feuerwehrzentrale, die Stromgeneratoren, die Telefonzentrale und die interne Wasserversorgung beherbergte.
    Oscar war mit den Dienstabläufen der hiesigen Polizeidienststelle recht gut vertraut, denn er hatte bereits drei Attentäter dort besucht. Er stellte sich dem diensttuenden Officer vor. Man teilte ihm mit, Norman werde tätlicher Angriff und Ruhestörung vorgeworfen.
    Norman war mit einem orangefarbenen Overall bekleidet und trug Handschellen. In der makellosen Gefängniskleidung wirkte er erstaunlich schick – er war besser gekleidet als die meisten Laboratoriumsangestellten. Die bruchfesten Handschellen waren mit winzigen Mikrofonen und Überwachungskameras gespickt.
    »Sie hätten einen Anwalt mitbringen sollen«, sagte Norman, der Oscar an einem Besuchstisch aus Karton gegenübersaß. »Die Handschellen werden nur in Anwesenheit eines Anwalts abgenommen.«
    »Das weiß ich«, sagte Oscar. Er klappte

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