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Brennendes Land

Brennendes Land

Titel: Brennendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Sterling
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lassen. Ich muss hier zahlreiche rechtliche und ethische Einschränkungen beachten. Ich darf nicht zulassen, dass eine staatliche Einrichtung einem riesigen Mob in die Hände fällt.«
    Kevin schniefte. »Also, Huey hat es getan.«
    »Huey ist Gouverneur! Huey stehen Legislative und Jurisdiktion zur Seite. Huey wurde vom Volk gewählt, die letzte Wahl hat er mit zweiundsiebzig Prozent der Stimmen bei neunzig Prozent Wahlbeteiligung gewonnen! Ich kann das Land nicht mit derart verrückten Aktionen paralysieren, dazu fehlt es mir einfach an der erforderlichen Macht! Ich bin kein Magier! Ich bin bloß ein unerfahrener Senatsangestellter. Ich setze meinen Kopf nicht bloß deshalb durch, weil irgendetwas theoretisch machbar ist. Verdammt noch mal, ich kann nicht mal mit meiner Freundin schlafen.«
    Kevin blickte Pelicanos an. »Yosh, können Sie’s nicht arrangieren, dass der arme Kerl mit seiner Freundin schlafen kann? Sie hätte bestimmt Verständnis dafür. Der kriegt ja allmählich geistige Krämpfe. Er hat keinen Biss mehr«
    »Also, das ist machbar«, sagte Pelicanos. »Du könntest deine Tätigkeit im Wissenschaftsausschuss beenden und hier als Gretas offizieller Stabschef weitermachen. Ich glaube nicht, dass jemand Anstoß daran nehmen würde, dass Greta mit einem ihrer Mitarbeiter schläft. Ich meine, technisch gesehen ist das sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, aber scheiß drauf.«
    Oscar schaute finster drein. »Ich ziehe mich nicht aus dem Wissenschaftsausschuss zurück! Ihr begreift überhaupt nicht, was ich in letzter Zeit durchgemacht habe, wie ich die Strippenzieher in Washington bearbeitet habe. Übers Netz ist das unglaublich schwer; wenn man nicht ständig bei den Ratten vom Capitol Hill präsent ist, dann schreiben sie einen ab und machen einen fertig. Ich hab ihrer gottverdammten Systemadministratorin dreimal die Woche Blumen schicken lassen. Wenn ich wieder in Washington bin, muss ich wohl mit ihr ausgehen.«
    »Okay, dann stehen wir also wieder am Anfang«, meinte Pelicanos düster. »Wir wissen noch immer nicht, was wir tun sollen, und wir haben nach wie vor kein Geld.«
     
    Um drei Uhr morgens studierte Oscar gerade die Termine der nächsten Senatsanhörungen, als an der Tür geklopft wurde. Er sah Kevin an, der friedlich auf seinem Hotelbett schnarchte. Oscar holte seine Sprühpistole, vergewisserte sich, dass die Flüssigkeitskammer gefüllt war, und schlich zur Tür. »Wer ist da?« flüsterte er.
    »Ich bin’s.« Es war Greta.
    Oscar öffnete die Tür. »Komm rein. Was machst du hier? Hast du den Verstand verloren?«
    »Ja.«
    Oscar seufzte. »Hast du deine Kleidung auf Wanzen untersucht? Hast du dich vergewissert, dass dir niemand gefolgt ist? Weck bitte meinen Bodyguard nicht auf. Gib mir einen Kuss.«
    Sie umarmten sich. »Ich weiß, ich bin schrecklich«, flüsterte sie. »Aber ich bin immer noch wach. Die anderen schlafen alle. Ich hatte einen Moment Zeit für mich. Und da hab ich mir gedacht, ich weiß, was ich will. Ich will bei Oscar sein.«
    »Das geht einfach nicht«, sagte er und schob seine Hand in ihren Rock. »Damit gefährdest du alles, das ist wirklich leichtsinnig.«
    »Ich weiß, dass wir uns nicht mehr treffen können«, sagte sie, lehnte sich an die Wand und schloss hingebungsvoll die Augen. »Ich bin keinen Moment unbeobachtet.«
    »Mein Bodyguard schläft hier. Und er ist total schießwütig.«
    »Ich wollte bloß mit dir reden«, sagte sie und zog ihm das Hemd aus der Hose.
    Er führte sie ins Bad, schloss die Tür, schaltete das Licht ein. Ihr Lippenstift war verschmiert, und ihre Pupillen waren so groß wie Untertassen.
    »Bloß reden«, wiederholte sie. Sie legte die Handtasche aufs Waschbecken. »Ich hab dir etwas Hübsches mitgebracht.«
    Oscar schloss die Tür ab. Dann stellte er die Dusche an.
    »Ein kleines Geschenk«, sagte sie. »Weil wir uns nicht mehr sehen. Ich hab’s einfach nicht mehr ausgehalten.«
    »Ich werde mich kalt duschen«, verkündete er, »bloß für den Fall, dass Kevin misstrauisch wird. Wir können miteinander reden, aber sei leise.« Er knöpfte sich das Hemd auf.
    Greta nahm ein mit Schleife versehenes Päckchen aus der Handtasche. Sie legte es auf die Ablage, dann drehte sie sich um und betrachtete Oscar versonnen. Oscar ließ das Hemd auf die kalten Fliesen fallen.
    »Mach schnell«, sagte sie und entkleidete sich.
    Sie warfen zwei Handtücher auf den Boden und ließen sich darauf nieder. Er drückte ihr die Ellbogen in die

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