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Brennendes Land

Brennendes Land

Titel: Brennendes Land Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bruce Sterling
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Ordnung – eigentlich war es bereits höchste Zeit. Es hatte keinen Sinn, sich von geborgter Ausrüstung abhängig zu machen. Weg mit dem alten Bus, hinein ins brandneue Hotel. Die Mannschaft zusammenhalten, das Knowhow sichern. Die Herde in Bewegung halten. Es ging voran, es war machbar.
    Fontenot trat aus dem blühenden Buschwerk hervor und bemerkte ihn sogleich. Oscar wunderte sich ein wenig, dass Fontenot so pünktlich war. Offenbar entspannte sich die Lage auf den Straßen von Louisiana allmählich.
    Der Sicherheitsexperte trug einen Strohhut, Weste, Jeans und schwarze Gummistiefel. Er wirkte mehr im Einklang mit sich denn je.
    Sie schüttelten sich die Hände, blickten sich gewohnheitsmäßig nach Beschattern und Lauschern um und glichen ihre Schritte einander an.
    »Sie bekommen viel Anerkennung wegen des Luftwaffendebakels«, sagte Fontenot. »Das Thema hält sich in den Nachrichten. Wenn der Druck weiter zunimmt, kommt es irgendwann zu einer Explosion.«
    »Ach, das war doch alles Sosiks Idee. Das ist eine Rückzugsposition des Senators. Sollte es zur Katastrophe kommen, kann der erfahrene Stabschef den unbesonnenen jungen Wahlkampfberater schnell vom Sockel stürzen.«
    Fontenot musterte ihn skeptisch. »Also, ich hab nicht bemerkt, dass man Sie unter Druck gesetzt hätte, als Sie die beiden großen Interviews gegeben haben… Ich begreife nicht, woher Sie die Zeit genommen haben, sich so gründlich über die Stromausfälle und die politischen Verhältnisse in Louisiana zu informieren.«
    »Stromausfälle sind ein hochinteressantes Thema. Die Bostoner Medien sind wichtig. In der Beziehung bin ich sentimental.« Oscar verschränkte die Hände hinter dem Rücken. »Ich gebe zu, es war nicht sehr taktvoll, Louisiana öffentlich als ›Schicksalsschwester Amerikas‹ zu bezeichnen. Aber es ist wahr.«
    Fontenot konnte dies nicht abstreiten. »Oscar, ich hatte ziemlich viel mit dem Bau meines neuen Hauses zu tun. Aber Sicherheit ist kein Teilzeitjob. Sie zahlen mir immer noch Gehalt, während ich Sie habe hängen lassen.«
    »Wenn Ihnen das Sorgen bereitet, weshalb helfen Sie dann nicht ein wenig beim Hotelbau mit? Das Hotel kommt hervorragend an. Die Einwohner von Buna sind begeistert.«
    »Nein, hören Sie zu. Da wir schon bald für immer auseinander gehen werden – und diesmal ist es mir ernst –, hab ich mir gedacht, ich mache mal einen umfassenden Sicherheitscheck. Und ich habe auch schon ein paar neue Erkenntnisse. Sie haben ein Sicherheitsproblem.«
    »Ach, ja?«
    »Sie sind dem Gouverneur von Louisiana zu nahe getreten.«
    Oscar schüttelte heftig den Kopf. »Hören Sie, der Hungerstreik hat nichts mit Gouverneur Huguelet zu tun. Huguelet war nie das Thema. Es geht um den hungernden Luftwaffenstützpunkt und die Notstandsausschüsse auf Unionsebene. Wir haben öffentlich kaum ein Wort gegen Green Huey gesagt.«
    »Der Senator nicht. Sie schon. Und zwar mehrfach.«
    Oscar zuckte die Achseln. »Okay, mit dem Gouverneur können wir offenbar nicht viel anfangen. Der Typ ist ein windiger Demagoge. Aber wir pushen das Thema nicht. Was den Skandal betrifft, so sind wir momentan Hueys taktische Verbündete.«
    »Seien Sie doch nicht naiv. Green Huey denkt anders als Sie. Er ist kein umgänglicher Politiker, der taktische Absprachen mit der Opposition trifft. Huey steht immer im Mittelpunkt seines Universums. Also sind Sie entweder für oder gegen ihn.«
    »Weshalb sollte Huey sich ohne Not Feinde machen? Das wäre politisch unklug.«
    »Huey macht sich immer Feinde. Das macht ihm Spaß. Das gehört mit zu seinem Spiel. So war es schon immer. Mag sein, dass Huey ein smarter Politiker ist, aber manchmal verhält er sich wie ein Ein-Mann-Schlägertrupp. Das hat er gelernt, als er in Texas für Senator Dougal gearbeitet hat.«
    Oscar runzelte die Stirn. »Dougal ist mittlerweile von der Bildfläche verschwunden. Er ist erledigt, Geschichte. Wäre Dougal nicht in der Entziehungsklinik, säße er wahrscheinlich im Kittchen.«
    Fontenot blickte sich unwillkürlich misstrauisch um. »Solange Sie sich in einem Gebäude aufhalten, das Dougal erbaut hat, sollten Sie nicht solche Sprüche klopfen. Das Labor war immer Dougals Lieblingsprojekt. Und was Huey angeht, der hat hier gearbeitet. Sie wandeln auf Hueys Spuren. Als er noch Stabschef des Senators war, hat er die Leute hier so in die Mangel genommen, dass es ein paar Knochenbrüche gab.«
    »Okay, sie haben die Anlage hier gebaut, aber dabei ging’s nicht koscher

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