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Brennendes Schicksal (German Edition)

Brennendes Schicksal (German Edition)

Titel: Brennendes Schicksal (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Hamilton
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Matranga und für Hochverrat.«
    Laura nickte, doch sie sah plötzlich sehr traurig aus.
    Wenn ich Circe doch nur helfen könnte, dachte sie. Ich möchte nicht, dass sie stirbt. Sie hat gehandelt, wie nur eine Mutter handeln kann. Sie wollte ihre Kinder schützen. Das kann doch keine so große Sünde sein. Ist eine Mutter nicht geradezu verpflichtet, alles für das eigen Fleisch und Blut zu tun? Wenn ich ihr doch nur helfen könnte!

Sechsundzwanzigstes Kapitel
    Die Straßen lagen in völliger Dunkelheit, als Circe da Volterra durch die stille Stadt hastete.
    Von nirgendwo war ein Geräusch zu hören. Selbst aus den Tavernen drang kein Lärm, doch Circe da Volterra bemerkte nichts davon.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Gleich würde sie die Stadt Siena ihrem Untergang preisgeben. Doch sie wollte nicht daran denken. Mit aller Kraft versuchte sie, sich das Bild ihrer Kinder vor Augen zu holen. Silvio und Giovanna. Sie hatte die beiden seit zwei Jahren nicht mehr gesehen. Ihr Herz zog sich vor Sehnsucht nach ihnen zusammen.
    Circe war sich darüber im Klaren, dass sie im Begriff stand, Hochverrat zu begehen. Sie wusste, dass sie damit den Menschen, die sie in Siena lieb gewonnen hatte, Schaden zufügen würde. Und doch blieb ihr keine andere Wahl.
    Ich habe nicht nur meinen Körper verkauft, nein, nun auch meine Seele. Gott wird mich dafür strafen. Und ich werde diese Strafe annehmen, denn ich habe sie verdient.
    In einiger Entfernung hörte sie das Wiehern eines Pferdes. Sie hielt inne, doch sie lauschte nicht weiter nach dem Geräusch. Der Gedanke an die Schuld, die sie auf sich geladen hatte, verschloss ihr Augen und Ohren.
    Ich bin verdammt, dachte sie, doch Gott weiß, dass ich keine andere Wahl hatte.
    Sie hatte das Stadttor erreicht. Das Tor war von innen mit einem schweren Riegel verschlossen, der dazu diente, bei Gefahr entfernt zu werden. Jeder unrechtmäßige Gebrauch zog eine Strafe nach sich.
    Die Sieneser sind vertrauensselig, dachte Circe. In jeder anderen Stadt wären die Tore bewacht und mit Schlössern versehen. Sind sie nicht selbst schuld an dem, was ihnen gleich widerfahren wird?
    Nein, das sind sie nicht, lauteten ihre nächsten Gedanken. Es gibt in allen Städten ein Tor, das jederzeit geöffnet werden kann. Schließlich könnte ein schweres Feuer ausbrechen, und es wäre fatal, müsste dann erst ein Schlüssel gesucht werden.
    Sie wusste, dass ihre Gedanken albern und ein wenig wirr waren, doch sie steckte in einer Lage, in der sie nicht mehr klar denken konnte. Silvio und Giovanna, diese beiden Namen bestimmten ihr Handeln. Allein das Leben ihrer Kinder zählte noch für Circe. Was mit ihr geschah, war ihr gleichgültig. Ohnehin würde sie nicht leben können mit der Schuld am Untergang Sienas und am Tod des Visconte Angelo da Matranga.
    Sie würde ihre Kinder guten Leuten anvertrauen und ihnen das Geld geben, welches ihr heute vom Notar auf dem Landgut zugesichert worden war. Ja, wenn Silvio und Giovanna erst in Sicherheit waren und für sie gesorgt war, dann würde Circe sich ihrem Gott stellen. Und sie würde sich selbst richten. Ihr Leben bedeutete ihr nichts mehr. Seit dem Trentuno hatte sie keinen glücklichen, unbeschwerten oder gar sorgenfreien Tag verlebt. Sie war müde, so unendlich müde der Sorgen und des Kummers, der Demütigungen und Verstümmelungen ihres Körpers und ihrer Seele.
    Nur das Stadttor musste sie noch öffnen, dann würde Alvaro del Gerez ihr die Kinder geben. Nur wenige Tage noch musste sie die unerträgliche Mühsal des Lebens ertragen. Bald schon durfte sie ausruhen. Für immer.
    Mit der ganzen Kraft, die noch in ihr wohnte, stemmte sie sich gegen den schweren Eisenriegel, der mit leisem Quietschen nachgab.
    Sie hörte die Männer auf der anderen Seite des Tores, konnte spüren, wie sie sich gegen die Tür drängten. Noch ein kleines Stück, ein winziges Stück nur, dann war der Riegel beiseite geschoben, und die Florentiner konnten Siena einnehmen.
    Sie stöhnte, hielt inne und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Dann stemmte sie sich erneut gegen den Riegel.
    Das Geräusch, als Eisen gegen Eisen schlug, gellte ihr in den Ohren, obwohl es nur ein verhaltener Laut war, der auf der anderen Seite schon nicht mehr zu hören gewesen sein konnte.
    Sie sprang zur Seite, und gleich darauf wurde das Tor aufgedrückt und unzählige Reiter drängten, angeführt von Alvaro del Gerez, in die Stadt.
    Doch was war das?
    Plötzlich sahen sich die Florentiner einer

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