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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Problemfälle. Alle Systeme meldeten Funktionsbereitschaft. Die Mittelkonsole zwischen den beiden Pilotensitzen enthielt das Funkgerät sowie die Treibstoff- und Geschwindigkeitsanzeige. Joes Finger flogen förmlich über die Schalter, und die Lichter im Cockpit begannen wie die bunte Anzeige eines Flippers zu leuchten.
    Dann hielt er den Atem an und betätigte gleichzeitig alle acht Anlasser. Die Turbinen begannen mit heiserem Donnern zu arbeiten, das sich schnell zu einem hochfrequenten Pfeifen steigerte. Zufrieden winkte Joe seinem Partner zu, der weiterhin vor der Wand ausharrte. Austin winkte zurück.
    Als Zavala auf den Platz des Kopiloten sprang, um die Treibstoffzufuhr zu regulieren, legte Austin den Hebel um. Unter der sich hebenden Tür wurde ein schmaler Streifen Tageslicht sichtbar. Kurt rannte unter das Flugzeug und zog das Stromkabel ab.
    Dann nahm er den bereitliegenden Vorschlaghammer und schlug die hölzernen Hemmkeile vor den Reifen weg. Er tastete sich durch den Rauch, stieg in die Maschine und schloss die Luke.
    Die heißen Abgasstrahlen der Triebwerke brachen sich an der Rückwand des Gebäudes. Jeder Gegenstand in ihrer Bahn wurde entweder mit immenser Wucht gegen die Wand geschleudert oder durch die starke Hitze geschmolzen. Der Lärm war dermaßen unerträglich, dass man kaum einen klaren Gedanken fassen konnte, und im gesamten Hangar breiteten sich heiße erstickende Dämpfe und Qualm aus.
    Austin warf sich keuchend auf den Sitz des Kopiloten. »Jetzt gehört sie ganz dir, Kumpel.«
    Zavala reckte den rechten Daumen hoch. »Sie ist ein bisschen zickig, aber ansonsten hält sie sich ziemlich gut für so ein altes Mädchen.«
    Sein Blick war unverwandt auf das sich hebende Tor gerichtet. Er hatte die Bremsen angezogen und schob nun alle Gashebel nach vorn, bis die Triebwerke mit vollem Schub liefen. Hätten sie über eine vollständige Crew verfügt, würde der Bordingenieur den Status der Düsen im Auge behalten haben, doch so musste Joe sich auf sein geschultes Ohr verlassen. Natürlich ließen die einzelnen Turbinen sich nicht heraushören, doch das gleichmäßige Donnern war ein gutes Zeichen.
    Das Tor schien kurz festzuhängen, schwang dann jedoch endgültig auf. Joe löste die Bremsen, und das Flugzeug setzte sich in Bewegung. Langsam gab er immer mehr Schub und stieß einen lauten Jubelschrei aus, als die Kraft der vielen tausend Kilopond die Maschine hinaus ins Freie beförderte. Seine Freude währte nicht lange.
    Der große grüne Helikopter befand sich genau auf der Startbahn. Nach dem Abschuss der zweiten Rakete auf das Hangartor war er gelandet und stand nun in ungefähr achthundert Metern Entfernung mitten in der Tundra. Vor dem Tor waren einige Männer in dunkelgrünen Uniformen soeben mit den Vorbereitungen für einen Angriff beschäftigt, als der Deltaflügler wie ein monströser schwarzer Vogel aus seinem Ei schlüpfte. Die Überraschung der Fremden wich sogleich blankem Entsetzen, und sie liefen panisch auseinander.
    Der Hubschrauberpilot lehnte an seiner Maschine und rauchte eine Zigarette, als er das riesige Flugzeug in seine Richtung beschleunigen sah. Er sprang zurück ins Cockpit und sah sich mit einer unmittelbaren Entscheidung konfrontiert. Er konnte an Ort und Stelle bleiben und gerammt werden. Er konnte seine Raketen und Maschinengewehre auf den sich nähernden Deltaflügler abfeuern und hoffen, einen Zufallstreffer zu landen. Oder er konnte so schnell wie möglich abheben.
    Austin hörte plötzlich ein Geräusch, als würde ein gewaltiger Specht den Rumpf bearbeiten. Zavala glaubte, die Ursache sei ein Defekt an einem der Triebwerke. Er war nur teilweise erleichtert, als Kurt ihm den wahren Grund mitteilte.
    »Die Typen schießen auf uns. Willst du dieses Ding fliegen oder den ganzen Weg nach Nome lieber fahren?«
    Aufgrund der ungewöhnlichen Anordnung der Instrumente konnte Zavala nicht alle Anzeigen im Blick behalten. Er blieb auf Kurs und hielt genau auf den Helikopter zu. Austin solle ihm die jeweilige Geschwindigkeit mitteilen, rief er.
    »Sechzig!«, schrie Austin.
    Es überraschte Joe, wie schnell das Flugzeug trotz seiner beachtlichen Masse und der teils noch platten Reifen beschleunigte. Er musste sorgfältig darauf achten, dass die Nase sich nicht zu früh hob.
    »Hundert!«
    Das Fahrgestell glitt in das Wasser des flachen Sees, doch die Maschine wurde trotzdem immer schneller.
    »Hundertdreißig!«
    Im selben Moment spürte Zavala an der Leichtgängigkeit

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