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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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für unsere Gäste eine kleine Fallgrube vorbereitet. Wir hätten nie damit gerechnet, dass sie funktioniert.«
    »Oh, aber das hat sie. Erinnern Sie mich bloß daran, dass ich nie ohne anzuklopfen durch Ihre Hintertür komme.«
    »Das werden wir. Tut mir Leid, dass Sie sich völlig umsonst so viel Mühe gemacht haben«, sagte Kurt.
    »Man kann nie vorsichtig genug sein. Sie wissen doch, was auf Attu und Kiska passiert ist.«
    Austin nickte. Er kannte die Geschichte der beiden Aleuten-Inseln, die im Zweiten Weltkrieg von den Japanern besetzt worden waren. Nachdem die amerikanischen Truppen die erste Insel nur unter blutigen Verlusten zurückerobern konnten, sammelten sie für den Angriff auf Kiska sämtliche verfügbaren Kräfte, um dann festzustellen, dass die Japaner sich heimlich in der Nacht davongeschlichen hatten. »Hier war es genauso. Die Vögel sind ausgeflogen.«
    Der Offizier warf abermals einen prüfenden Blick auf das zerfetzte Wrack und stieß einen leisen Pfiff aus. »Denen haben Sie wirklich gründlich die Flügel gestutzt.«
    Austin schüttelte den Kopf. »Leider mussten wir dort im Hangar etwas zurücklassen, das diese Leute dann an sich gebracht haben. Jedenfalls vielen Dank für Ihre Hilfe, Major.«
    »Gern geschehen. Diese ständigen Manöver sind ja nicht schlecht, aber es geht doch nichts über einen Einsatz, bei dem man in echte Kampfhandlungen verwickelt werden könnte.«
    »Wir werden uns bemühen, dass Sie nächstes Mal nicht wieder leer ausgehen.«
    Der Offizier lächelte. »Nach dem Zustand dieses alten Bombers zu urteilen, mit dem Sie in Nome gelandet sind, glaube ich Ihnen das sofort.«
    Nachdem die Operation sich als Fehlschlag erwiesen hatte, nahmen Austin und Zavala das Angebot eines Flugs zur Elendorf Air Force Base dankend an. Von dort aus würde es leichter sein, zurück nach Washington zu kommen.
    Während des Tankstopps in Nome bot Joe an, den Eigentümer der gemieteten und später zerstörten Maule aufzusuchen und ihn durch Einsatz von viel Charme sowie einiger Geldmittel der NUMA zu beschwichtigen. Er einigte sich mit der Firma auf den Ersatz des verlorenen Flugzeugs durch eine neue Maschine. Als er das Büro verließ, eilte bereits Kurt mit ernstem Gesicht auf ihn zu und reichte ihm ein Stück Papier.
    »Das ist gerade hereingekommen.«
    Zavala überflog die Nachricht aus der Zentrale der NUMA:
    »Gamay und Francesca entführt. Trout verwundet. Kommen Sie sofort zurück. S.«
    Ohne ein weiteres Wort liefen sie über das Flugfeld auf die wartende Talon zu.

32
    Paul Trout lag mit bandagierter Brust und Nase im Krankenhausbett und verfluchte sich fortwährend dafür, nicht wachsam genug gewesen zu sein. Als er und Gamay noch ständig mit den Pfeilen wilder Kopfjäger rechnen mussten, war ihr Überlebensinstinkt aufs Äußerste geschärft. Aber sobald sie in die sogenannte Zivilisation zurückkehrten, wurden sie nachlässig. Sie hatten keine Ahnung, dass von dem Kleinlaster, der vor ihrem Haus in Georgetown parkte, eine weitaus größere Gefahr ausging als sogar von dem wildesten Indio im Dschungel.
    Laut Aufschrift gehörte der Wagen zur Verwaltung des District of Columbia, doch die Farbe war noch frisch. Im Innern befand sich modernste Kommunikations- und Überwachungstechnik, und hinter den auf die Hauswände ausgerichteten Kameras und Mikrofonen saßen die Gebrüder Kradzik. Es fiel ihnen nicht leicht, zunächst nur Beobachtungen anzustellen und abzuwarten. In Bosnien waren sie zumeist sehr viel direkter vorgegangen. Wenn sie sich für eine Zielperson entschieden hatten, fuhren sie in Begleitung einer Horde Paramilitärs mitten in der Nacht zu dem entsprechenden Haus, traten die Tür ein und zerrten die verängstigten Bewohner aus den Betten. Die Männer wurden weggeschafft und erschossen, die Frauen vergewaltigt und ermordet, das Haus systematisch geplündert.
    Im Fall der Trouts war die Sache nicht ganz so einfach. Zwar lag das Haus in einer Nebenstraße, aber hier herrschte reger Fußgänger- und Fahrzeugverkehr, der seit der Rückkehr der Trouts eher noch zugenommen hatte. Die Entdeckung einer weißen Göttin durch zwei Wissenschaftler der NUMA und ihre dramatische Flucht aus der Gewalt blutrünstiger Wilder eignete sich als Vorlage für einen Abenteuerfilm. Nach einem entsprechenden Bericht auf CNN war es einigen Journalisten gelungen, die Trouts ausfindig zu machen. Wenig später drängten sich eifrige Reporter und Fotografen der
Washington Post
, der
New York Times
,

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