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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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heran.
    »Spar dir die Mühe. Der ist hinüber.«
    Sie zogen die bewusstlose Sekretärin bis zur Treppe und trugen sie dann in die Etage darunter. Nach einigen Minuten Mund-zu-Mund-Beatmung kam sie wieder zu sich. Kurz darauf traf die Feuerwehr ein, und ein Sanitäter übernahm die weitere Versorgung der Frau. Zu Fuß machten Austin und Zavala sich auf den Weg nach unten. Sie wollten nicht riskieren, bei einem eventuellen Stromausfall im Aufzug stecken zu bleiben. In der Lobby kamen ihnen weitere Feuerwehrleute entgegen. Auch die Polizei war nun vor Ort und evakuierte das Gebäude. Draußen reihten Kurt und Joe sich in die Menge ein, aber als sie merkten, dass ihnen nichts mehr zu tun blieb, entfernten sie sich zwei Blocks weit und winkten sich dann ein Taxi heran.
    Der Fahrer, nach seiner Lizenz zu urteilen ein Senegalese, musterte ihre verrußten Gesichter. »Waren Sie da drinnen? Mann, ich hab’s gerade im Radio gehört. Irgendeine Explosion.«
    Zavala schaute zur Heckscheibe hinaus und betrachtete das Durcheinander vor dem Gebäude, wo die Polizei inzwischen den Verkehr anhielt und alles für die Feuerwehr absperrte.
    Dann wischte er sich den Ruß von der Wange. »Woher wusstest du, dass so etwas passieren würde?«
    »Ich wusste es nicht. Aber schon während des Gesprächs mit Hanley ist mir dieser Helikopter über dem Hafenbecken aufgefallen.«
    »Den habe ich auch gesehen, aber nicht weiter darauf geachtet. Ich dachte, es wäre ein ganz gewöhnliches Lufttaxi.«
    »So ging’s mir anfangs auch. Als wir ihn dann aus der Nähe gesehen haben, war plötzlich alles klar. Genau dieser Hubschrauber oder zumindest eine sehr ähnliche Maschine ist nach der Explosion über der Tortilla-Fabrik aufgetaucht.«
    »Stimmt, ich erinnere mich. Dunkelgrün. Er hat über der Bucht gekreist und ist wieder verschwunden.« Zavala überdachte die Konsequenzen. »Wem auch immer dieser Helikopter gehört, er wollte den Anwalt unbedingt aus dem Weg räumen.«
    »Hanley hatte mit ziemlich üblen Leuten zu tun.«
    »Glaubst du, Enrico steckt dahinter?«
    »Kann sein. Er wusste, dass wir mit dem Anwalt reden würden. Irgendwie seltsam, dass er Hanley nicht telefonisch vor uns gewarnt hat.«
    »Ich muss gerade an Mr. Jones denken, den ursprünglichen Vermittler des Geschäfts«, sagte Zavala grübelnd. »Vielleicht wurde auch er zum Schweigen gebracht.«
    »Das reicht aber noch nicht aus, um die Enrico-Theorie zu widerlegen«, sagte Austin.
    Im Hotel wurde aus ihren Vermutungen Gewissheit. Während Austin unter die Dusche stieg, schaltete Zavala die Fernsehnachrichten ein. Man sah Rauch aus dem Büro dringen und Löschzüge auf der Straße stehen. Der Sprecher der Feuerwehr sagte, zwar seien einige Leute mit Anzeichen von Rauchvergiftung behandelt worden, aber es habe offenbar nur einen Toten gegeben. Den Namen des Opfers könne er vorerst nicht mitteilen, da zunächst die Angehörigen verständigt werden sollten. Die Ursache der Explosion sei unklar. Dann endete der Bericht, und Joe wollte das Gerät schon ausschalten, als ein bekanntes Gesicht auf dem Schirm erschien.
    »Kurt, das musst du dir ansehen«, rief er. Austin war schnell genug zur Stelle, um die Meldung des frisch geföhnten Nachrichtensprechers in voller Länge mitzubekommen.
    »Das hier wird gerade hereingereicht. Der angebliche mexikanische Drogenbaron Enrico Pedralez kam heute in Tijuana bei der Explosion seines Wagens ums Leben. Zwei weitere Männer, vermutlich Leibwächter, wurden bei dem Bombenanschlag ebenfalls getötet.«
    Es folgte eine Aufzählung der zahlreichen Straftaten, die Pedralez zur Last gelegt wurden.
    »Unsere Freunde mit dem grünen Helikopter gehen anscheinend nur ungern Risiken ein«, stellte Austin fest.
    Das Telefon klingelte, und Zavala nahm ab. Er hörte kurz zu, murmelte: »Keine Ursache!« und legte den Hörer wieder auf.
    »Das war FBI Agent Miguel Gomez«, sagte er.
    »Was hat er gewollt?«
    Zavalas Mund verzog sich zu einem gequälten Lächeln. »Er wollte sich bloß dafür bedanken, dass wir ihm die Arbeit ein wenig erleichtert haben.«

16
    Brynhild Sigurd leitete ihr weit gespanntes Imperium aus einem Turmbüro hoch über der eindrucksvollen Wikinger-Anlage, die sie Walhalla nannte. Der fensterlose Raum war kreisrund und entsprach damit jener geometrischen Form, die der Perfektion am nächsten kam. Die Wände waren völlig weiß und weder mit Gemälden noch sonstigem Zierrat behängt. Brynhild saß vor einem Flachbildschirm und einer

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