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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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in unserer mexikanischen Einrichtung gibt es einige neue Erkenntnisse.«
    Sie berührte den Monitor, und zwei Fotos wurden sichtbar.
    Das erste war die Aufnahme einer Überwachungskamera und zeigte Austin und Zavala in der Eingangshalle der Tortilla-Fabrik. Das andere Bild war stark vergrößert worden; auf ihm standen die beiden Männer auf der Höhe von Ensenada an Deck der Sea Robin. Brynhild musterte zunächst den breitschultrigen Mann mit dem silberweißen Haar, dann seinen gut aussehenden dunkelhaarigen Begleiter.
    »Kennen Sie diese Männer?«
    Die Brüder zuckten die Achseln.
    »Das hier sind Kurt Austin, der Leiter des NUMA-Teams für Sonderaufgaben, und Jose Zavala, einer seiner Leute.«
    »Wann können wir…«
    »… sie eliminieren?«
    Die Temperatur im Zimmer schien schlagartig um weitere fünf Grad zu sinken.
    »Falls diese Männer für die Zerstörung der Baja-Anlage verantwortlich sind, werden sie dafür mit ihrem Leben bezahlen«, sagte Brynhild. »Aber noch nicht sofort. Zuvor muss ein anderes kleines Problem beseitigt werden.« Sie nannte den Namen des Zeitungsredakteurs. »Das ist alles. Sie können jetzt gehen.«
    Die Brüder eilten aus dem Raum wie zwei Hunde, denen man einen Knochen hingeworfen hatte, und ließen Brynhild allein zurück. Sie saß an ihrem Platz und grübelte über die Unterwasseranlage nach. All die viele Arbeit letztlich umsonst. Schlimmer noch, auch der gesamte Vorrat des Katalysators war durch die Explosion vernichtet worden. Mit hasserfülltem Blick durchbohrte sie die beiden Gesichter auf dem Computerbildschirm.
    »
Kleine
Leute«, murmelte sie verächtlich.
    Dann betätigte sie einen Schalter, und der Monitor wurde schwarz.

17
    Paul Trout drehte die Dusche ab und betrachtete voll wissenschaftlicher Bewunderung ein weiteres Mal ihre Funktionsweise. Das Wasser gelangte durch eine Holzröhre in einen ausgehöhlten Kürbis, dessen gehärtete Schale man mit zahllosen winzigen Löchern perforiert hatte und der somit als Duschkopf fungierte. Kontrolliert wurde der Zufluss mittels eines simplen hölzernen Hahns, und im Hartholzboden der Dusche befand sich ein Abflussloch. Paul stieg aus der hölzernen Kabine, trocknete sich mit einem Baumwollhandtuch ab, schlang sich ein zweites Handtuch um den Leib und ging in ein benachbartes Zimmer, das durch Tonlampen erhellt wurde.
    Auf einer erhobenen Plattform, die als Bettgestell diente, lag Gamay ausgestreckt auf einer bequemen, mit Gras gefüllten Matratze. Sie hatte sich aus ihrem Handtuch eine Toga gefertigt und sich das dunkelrote Haar zuerst gekämmt und dann geflochten. Im Augenblick bediente sie sich eifrig aus einer großen Schale mit Früchten und sah dabei aus wie eine Römerin aus antiker Zeit. Dann wandte sie sich Paul zu, an dessen hoch aufgeschossener Gestalt das Handtuch lächerlich klein wirkte. »Was hältst du von all dem hier, du Naturbursche?«
    »In der so genannten zivilisierten Welt habe ich schon weitaus schlechtere Badezimmer erlebt.«
    »Wusstest du, dass man die kulturelle Entwicklung einer Zivilisation an dem Standard ihrer sanitären Einrichtungen messen kann?«
    »Angesichts der Tatsache, dass die Einheimischen gern Köpfe auf angespitzte Pfähle rammen, würde ich nicht unbedingt von Kultur sprechen, aber dieses ganze Dorf ist eine Art Wunder.
    Achte nur mal darauf, wie hervorragend diese Wände verputzt sind«, sagte er und strich mit den Fingern über die weiße Oberfläche. »Ich habe eine Million Fragen. Hast du schon etwas von unserer Gastgeberin gehört?«
    »Sie hat Tessa geschickt und uns ausrichten lassen, dass sie gern mit uns sprechen würde, sobald wir uns ein wenig erholt haben. Das war vielleicht eine Überraschung. Ich dachte, Dieters Frau wäre den Chulo unfreiwillig in die Hände gefallen.«
    Die Göttin hatte ihnen keine weiteren Erklärungen geliefert.
    Nach der namentlichen Begrüßung der Trouts und dem Auftritt von Tessa sagte sie einfach nur: »Bitte haben Sie Geduld. Ich werde Ihnen zu gegebener Zeit alles erläutern.«
    Dann klatschte sie abermals in die Hände, woraufhin zwei junge Indiofrauen mit gesenkten Köpfen durch den Vorhang traten. Die barbusigen Dienerinnen führten die Trouts in ihr Schlafzimmer, demonstrierten die Handhabung der Dusche und ließen sie mit einer gefüllten Obstschale dort zurück.
    »Ich werde mich hüten, einer weißen Göttin nicht zu gehorchen«, sagte Paul und nahm neben seiner Frau Platz. »Was hältst du von ihr?«
    »Beschränken wir uns auf das

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