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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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ihr Wissen und nicht ihre Waffen einsetzen, um mit dem Einfluss der Zivilisation fertig zu werden. In der Zwischenzeit habe ich leider nur wenig Einfluss auf die mörderischen Triebe des Stammes. Als Arnaud und seine Freunde feindliche Ab sichten erkennen ließen, war ihr Schicksal besiegelt. Ich hätte sie unter keinen Umständen retten können. In Ihrem Fall war es einfacher. Sie beide sind dermaßen hilflos durch den Wald gestolpert, dass man Sie nie als Bedrohung empfunden hat. Bis jetzt.«
    Gamay zuckte zusammen. »Bis
jetzt

    »Versuchen Sie, nicht allzu beunruhigt zu wirken«, sagte Francesca. Sie lächelte, aber ihr Blick war todernst. »Die Chulo verstehen nicht, was wir sagen, aber sie besitzen ein beachtliches Gespür.« Sie blieb stehen und demonstrierte die Funktion einer Wasserleitung, die als Feuerhydrant fungierte. Dann schlenderte sie wie beiläufig weiter. »Die Indios machen sich Sorgen. Sie halten Sie beide für niedere Götter.«
    »Falls wir so unbedeutend sind, wieso betrachtet man uns dann als Gefahr?«, fragte Gamay.
    »Man befürchtet, Sie seien hier, um mich zurück in den Himmel zu holen, aus dem ich ja schließlich stamme.«
    »Hat man Ihnen das
erzählt

    »Das ist gar nicht nötig. Ich kenne diese Eingeborenen ganz genau. Außerdem hat Tessa ein paar geflüsterte Bemerkungen aufgeschnappt. Man überlegt, ob Sie nicht lieber verbrannt werden sollten. Mit dem Rauch Ihrer Körper stiegen Sie dann zurück in den Himmel auf. Problem gelöst.«
    Paul warf den Leibwächtern einen verstohlenen Seitenblick zu, aber ihre versteinerten Mienen ließen keinerlei Regung erkennen.
    »Nichts gegen die Logik der Chulo, aber das würde nur
deren
Problem lösen, nicht unseres«, sagte er.
    »Ganz meine Meinung. Umso dringender ist es, dass wir so bald wie möglich von hier fliehen. Kommen Sie mit. Wir können uns einen Plan überlegen, ohne dass uns ständig die Palastwache über die Schulter blickt.«
    Sie hatten den weiß gepflasterten Weg erreicht, der durch den Wald zum Schrein führte. Francesca ging bis zu der runden Lichtung mit dem Flugzeug im Zentrum und nahm gegenüber der Nase des Learjets auf einer polierten Holzbank Platz. Die Trouts hockten sich auf den steinernen Boden.
    »Ich komme her, wenn ich allein sein will. Ansonsten dürfen nur Priester den Schrein betreten. Die Krieger werden uns vom Wald aus nicht aus den Augen lassen, aber wir können uns in Ruhe über unseren Fluchtplan unterhalten.«
    Gamay schaute in Richtung des Waldrands, aber die Krieger waren unsichtbar mit dem Dickicht verschmolzen.
    »Ich hoffe, Sie haben noch einen Trumpf im Ärmel«, sagte sie. »Wir sind nämlich ziemlich ratlos.«
    »Ihr ursprünglicher Einfall war gar nicht so schlecht. Wir werden nur auf dem Wasser fliehen können. Erst über den Seitenarm und den Kanal zum See, dann weiter auf dem Hauptfluss. Im Dschungel hätten wir keine Chance. Man würde uns entweder sofort wieder einfangen, oder wir würden uns verirren.«
    »Ich habe gesehen, wie Ihre Jungs mit einem Kanu umgehen können«, sagte Paul. »Wir werden einen ziemlich großen Vorsprung brauche n.«
    »Ein paar Stunden müssen genügen. Die Chulo sind überaus geschickte und starke Paddler. Wenn uns schon längst die Puste ausgegangen ist, sind sie bei weitem noch nicht müde.«
    »Was würden sie tun, falls sie uns erwischen?«, fragte Paul.
    »Welche Alternativen gäbe es?«
    »Gar keine«, erwiderte Francesca lakonisch. »Sie würden uns töten.«
    »Sogar
Sie
, ihre Göttin?«
    Sie nickte. »Eine Flucht wäre meinem Status ziemlich abträglich, fürchte ich. Unsere drei Köpfe würden nebeneinander auf der Palisade landen,«
    Paul rieb sich unwillkürlich den Hals.
    Plötzlich bekamen sie Gesellschaft. Ein Indio trat auf die Lichtung, gefolgt von acht bewaffneten Kriegern. Er war ein paar Zentimeter größer als die anderen Chulo und hatte nicht die für den Stamm typischen flachen Gesichtszüge, sondern ein fast schon römisches Profil. Sein muskulöser Körper war rot bemalt, nicht blauweiß. Er ging zu Francesca, sagte etwas und deutete dabei immer wieder auf die Trouts. Francesca richtete sich auf wie eine wütende Kobra und schnitt ihm mit einer eisig kalten Bemerkung das Wort ab. Er starrte sie wütend an und neigte dann leicht den Kopf. Seine Begleiter taten es ihm nach. Sie wichen ein Stück zurück, drehten sich um und verließen den Schrein mit eiligen Schritten. Francesca schaute ihnen hinterher.
    Ihre Augen funkelten vor

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