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Brennendes Wasser

Brennendes Wasser

Titel: Brennendes Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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brillant!«
    »Kein Wunder«, erwiderte die Stimme. »Schließlich haben Sie mich erschaffen.«
    Yaeger hatte die enorm leistungsfähige künstliche Intelligenz nicht nur programmiert, sondern ihr auch seine eigene Stimme verpasst. Da er keine Selbstgespräche führen wollte, ließ er Max eine weibliche Klangfarbe annehmen. Die dazu passende weibliche Persönlichkeit hatte das Computersystem dann von ganz allein entwickelt.
    »Deine Komplimente sind wirklich unvergleichlich«, sagte Hiram.
    »Danke. Falls Sie jetzt fertig sind, würde ich gern eine kleine Pause einlegen, damit meine Schaltkreise abkühlen können. Hologramme sind immer so anstrengend für mich.«
    Yaeger wusste, dass Max gern übertrieb und für die Berechnung des Schiffs nur einen winzigen Bruchteil seiner Kapazität eingesetzt hatte, doch neben der weiblichen Ausgabe seiner Stimme waren Max ein paar menschliche Charakterzüge einprogrammiert worden, darunter auch das Bedürfnis nach Anerkennung. Hiram vollführte eine zustimmende Geste. Das Schiff, das wogende Meer und die springenden Delphine lösten sich postwendend in Luft auf.
    Hinter ihm klatschte jemand Beifall. Yaeger drehte sich um und sah Austin applaudieren.
    »Hallo, Kurt«, sagte er grinsend. »Bitte nehmen Sie doch Platz.«
    »Mächtig beeindruckend«, sagte Austin und setzte sich auf einen Stuhl neben Yaeger. »Bis hin zum großen Finale. Ich glaube, nicht einmal David Copperfield könnte ein ausgewachsenes englisches Großkampfschiff verschwinden lassen.«
    Hiram war tatsächlich ein Magier, wenngleich er für seine Kunststücke nicht etwa Zylinder und Zauberstab, sondern moderne Elektronik benutzte. Auch sein äußeres Erscheinungsbild fiel für diesen Berufszweig eher ungewöhnlich aus. Mit nahezu einstudierter Nachlässigkeit trug er Jeans und eine Jacke von Levi’s, dazu ein schlichtes weißes T-Shirt und alte ausgetretene Cowboystiefel. Dennoch herrschte er wie ein Meisterzauberer über den gewaltigen Computerkomplex, der fast die gesamte neunte Etage des NUMA-Gebäudes für sich beanspruchte. Hier in der Zentrale der National Underwater and Marine Agency fand sich die weltweit größte digitale Datensammlung zum Thema Ozeanographie und verwandter Wissenschaftsgebiete.
    »Das war doch gar nichts«, sagte Hiram verzückt wie ein kleiner Junge. Die grauen Augen hinter dem Drahtgestell der Nickelbrille auf seiner schmalen Nase funkelten aufgeregt.
    »Warten Sie nur ab, bis Sie sehen, was Max und ich für Sie vorbereitet haben.«
    »Da bin ich aber mächtig gespannt. Das eben war die
Sovereign of the Seas

    »Richtig. Vom Stapel gelaufen im Jahre 1637 auf direkten Befehl Karls I. Eines der größten Hochseeschiffe, die bis zum damaligen Zeitpunkt gebaut worden waren.«
    »Und außerdem eines der topplastigsten, wenn ich mich recht entsinne. Das oberste Deck musste nachträglich entfernt werden, was irgendwie passend erscheint, wenn man bedenkt, dass auch Karl enthauptet wurde.«
    »Die Modifikationen füge ich später hinzu. Das neue Programm wird dann dem meeresarchäologischen Fachbereich einer jeden Universität zur Verfügung stehen, die es haben möchte. Max hat eine Liste von Hunderten alter Schiffe zusammengestellt. Wir speisen die Entwürfe, Baupläne, Maße, geschichtlichen Einzelheiten, kurz gesagt alles, was wir über das betreffende Schiff wissen, in die Computer ein. Aus der Summe dieser Daten berechnet Max eine holographische Rekonstruktion und ist dabei sogar in der Lage, fehlende Informationen eigenständig zu ergänzen. Max, würdest du Kurt bitte erzählen, welche Schlüsse du aus dem Material ziehen konntest, das er uns geliefert hat?«
    Auf dem großen Monitor hinter der Plattform erschien das fröhlich lächelnde Gesicht einer hübschen Frau.
    »Für Mr. Austin unterbreche ich meine Kaffeepause doch
jederzeit
gern«, sagte die Stimme kokett.
    Die Luft über der Plattform begann, blau zu schimmern, als die Laser in den Wänden des Raums in Funktion traten. Nagel für Nagel und Balken für Balken, doch mit rasender Geschwindigkeit, ließen die blitzenden Lichtstrahlen das Bild eines langen offenen Schiffs mit einem einzelnen rechteckigen Segel entstehen.
    »Kommen Sie.« Yaeger stand auf und betrat mit Kurt die Plattform. Austins Sicht schien einen Moment lang zu verschwimmen. Als er wieder klar sehen konnte, stand er mit Hiram an Deck des Gefährts und blickte auf den elegant geschwungenen Vordersteven. Die Flanken des Boots wurden von runden Holzschilden

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