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Brennendheiße Sehnsucht

Brennendheiße Sehnsucht

Titel: Brennendheiße Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Way
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eine ausgedehnte Grünfläche lag – vermutlich das eigentliche Wohngrundstück.
    Amber erkannte ein weit gespanntes dunkelgrünes Kuppeldach, aber von dem eigentlichen Wohnhaus war noch nichts zu sehen. Dafür fesselte eine violett schimmernde Hügelkette am Horizont ihre Aufmerksamkeit. Sie wirkte wie eine geisterhafte Kulisse, vor der sich die heiße Mittagsluft zu zarten Schleiern verdichtete. Unwirklicher und schöner konnte es auch im Paradies nicht sein. Schon jetzt fühlte sich Amber von dem fremdartigen Zauber gefangen.
    Kaum zu glauben, dass ganz Australien einmal von dichtem Regenwald bedeckt gewesen war. Das sollte zwar hundert Millionen Jahre her sein, aber was bedeutete das in der Erdgeschichte?
    Endlich, nach stundenlangem Flug, setzten sie zur Landung an …
    Das Wohnhaus bot einen unvergesslichen Anblick. Amber hatte ein Haus im typischen Kolonialstil erwartet und staunte, als sie vor einem Gebäude stand, das in ihrer Vorstellung besser nach Südostasien gepasst hätte. Sie wurde lebhaft an ihre Reisen nach Thailand erinnert und äußerte das freiheraus.
    Callum lächelte zustimmend. „Sie haben es mit einem Blick erkannt“, meinte er. „Das ursprüngliche Wohnhaus wurde in den späten Vierzigerjahren des vorigen Jahrhunderts zum großen Teil durch einen Brand zerstört. Mein Großvater ließ die Trümmer abreißen und bat einen befreundeten thailändischen Prinzen, der nebenbei Architekt war, das neue Haus zu entwerfen. Es ist einzigartig in dieser Wildnis.“
    „Und unglaublich originell“, bestätigte Amber. „So etwas hatte ich nicht erwartet. Es fehlen nur die Pfauen, die auf dem Rasen herumstolzieren.“
    „Wie wäre es mit gezähmten Emus?“
    „Kann man Emus zähmen?“, fragte sie erstaunt.
    „Oh ja.“ Callum ließ Amber nicht aus den Augen. Er hatte sie seit dem Abschied von der Zivilisation mehrfach auf die Probe gestellt, und sie hatte jedes Mal glänzend bestanden. Ob ihn das freute oder eher beunruhigte, wusste er nicht genau. Diese berückend schöne Frau gehörte in die Stadt. Nur da hatte sie eine Zukunft. Jingala stellte ihre gewohnte Welt auf den Kopf. Er brauchte nur an seine Mutter zu denken, die es hier nicht ausgehalten hatte.
    Amber erwiderte seinen Blick. Die Veränderung in seinem Gesichtsausdruck entging ihr nicht. „Ich weiß nie, ob Sie es ernst meinen oder ob Sie Spaß machen“, beschwerte sie sich.
    „Sie werden schon merken, wann ich es ernst meine“, versicherte er und brachte sie damit zum Erröten.
    Um ihre Verlegenheit zu verbergen, wandte sie sich wieder dem faszinierenden Haus zu. Trotz seiner Größe wirkte es unaufdringlich und fügte sich harmonisch in die Umgebung. Das musste an der Wahl des Baumaterials liegen. Soweit Amber erkennen konnte, war nur dunkel gemasertes Holz verwendet worden.
    „Die Terrassenform mit den überdachten Veranden ist gut gewählt“, bemerkte sie. „Ich kenne sie von vielen historischen Gebäuden, die ich in Thailand gesehen habe. Einiges erinnert sogar an den Pyramidenstil der benachbarten Khmer.“
    „Ihr Urteil verrät ein geschultes Auge“, stellte Callum fest.
    Wieder wusste Amber nicht, ob er sie ernst nahm. „So ein Haus gehört eigentlich in die Tropen“, fuhr sie fort, „aber seltsamerweise passt es auch hierher. Vielleicht liegt das an dem üppigen Garten, der die umliegende Wüste vergessen lässt.“
    „Es hat während der kühleren Monate ausgiebig geregnet“, erklärte Callum. „Außerdem verfügen wir über eine unterirdische Quelle, die mit dem Großen Artesischen Becken in Verbindung steht. Meine Urgroßmutter, eine resolute Dame aus dem schottischen Hochland, sorgte für einen umfangreichen Anbau von Dattelpalmen und Wüsteneichen. Auch alle anderen Pflanzen wurden nach ihrer Eignung für heißes, trockenes Klima ausgewählt.“
    „Sie müssen mir mehr über diese kluge Urgroßmutter erzählen“, sagte Amber. „Natürlich nur, wenn Sie Zeit haben.“
    „Ich werde mir die Zeit nehmen“, versprach er. „Wollen wir jetzt hineingehen? Sie leiden bestimmt unter der Hitze.“ Erstaunlicherweise wirkte sie frisch wie eine Magnolienblüte.
    „Es ist heiß“, gab sie zu, „aber trockene Hitze macht mir wenig aus. Nur die tropische Schwüle ist unerträglich. Übrigens benutze ich regelmäßig eine Sonnencreme mit hohem Schutzfaktor … wie alle Rothaarigen.“
    „Ein breiter Hut würde auch nichts schaden. Hoffentlich haben Sie einen mitgebracht.“
    „Keinen zünftigen Akubra, wenn Sie

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