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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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Dragosani!
    Alter Narr, das bin ich ohnehin!, fuhr ihn Dragosani an.
    »Ha!«, schnaubte Harry.
    Machen wir einen Handel. Ich werde meine Geschichte zu Ende erzählen, und du sagst mir, ob das Kind geboren wurde und am Leben ist. Und … wie er lebt. Einverstanden?
    Harry hatte bereits zu viel gesagt, also konnte er genauso gut weitermachen. Es gab prinzipiell vier Dinge, die er herausfinden musste. Erstens: die volle Reichweite der Kräfte eines Vampirs. Zweitens: auf welche Art Thibor möglicherweise Yulian Bodescu benutzen konnte. Denn Dragosani nahm ja offensichtlich an, dass es Thibor möglich sei, in Bodescu wiedergeboren zu werden. Drittens: den Rest von Thibors Erlebnissen in der Burg des Ferenczy vor tausend Jahren, um einschätzen zu können, ob an jenem Ort noch etwas von dem Bösen der damaligen Zeit zurückgeblieben war. Und viertens: wie man einen Vampir tötet, und zwar endgültig!
    Was das Letztere betraf: Harry hatte vor acht Monaten geglaubt, das zu wissen, als er Schloss Bronnitsy angriff. Doch wenn er nun zurückblickte, war ihm klar, dass er Dragosanis Tod nur einer Kombination glücklicher Umstände zu verdanken hatte. Zum einen war sein Gegner blind gewesen, denn sein Augenlicht war durch die Reflexion eines geistigen Angriffs zerstört worden, als er mit der von Max Batu gestohlenen Eigenschaft des bösen Blicks einen von Harrys Zombies angegriffen hatte, und der war ja nun bereits tot gewesen. Ein anderer von Harrys Tataren hatte Dragosani den Kopf abgeschlagen, und ein weiterer hatte den Vampir-Parasiten mit einem Holzpflock in seinem Brustkorb festgenagelt, als dieser den zerstörten menschlichen Körper verlassen wollte. Harry selbst hätte nichts davon fertiggebracht. Sein einziger Vorteil lag in der Beherrschung des Möbius-Kontinuums, denn als er von Maschinengewehrgarben durchsiebt wurde, floh er aus seinem sterbenden Körper dorthin und schleppte Dragosanis Geist mit. Im Möbiusraum hatte er den Geist des Vampirs durch ein Tor in die Vergangenheit geschleudert, wo er bei Thibor in dessen Grab landete. Und dort hatte sich derweil ein »früherer« Dragosani angeschlichen und Thibor schließlich getötet – wobei er keine Ahnung davon hatte, dass er mit dem gleichen Hieb auch sein eigenes Schicksal besiegelte. Und Harrys körperloser Geist hatte sich durch dieses Kontinuum bewegt, bis er den Lebensfaden seines Sohnes fand und sich ihm anschloss. So lag er mit seinem Sohn in Brendas Leib und wartete darauf, geboren zu werden. Sie war seine Geliebte gewesen, seine Frau, und nun in gewissem Sinn auch seine Mutter. Seine zweite Mutter.
    Doch was wäre geschehen, hätte er den Geist Dragosanis in dessen Leiche im Schloss Bronnitsy gelassen? Wie lange wäre dieser geschundene Körper tot geblieben? Bloße Vermutungen würden ihm nicht weiterhelfen.
    Und Harry fragte sich außerdem, wie die überlebenden russischen Mitglieder des E-Dezernats nach Beendigung der Kämpfe die Überreste beseitigt haben mochten. Wie hatten sie seine Zombies verkraftet? Das alles musste ihnen wie ein wahnwitziger Albtraum vorgekommen sein! Er nahm an, dass nach seinem Abgang ins Möbius-Kontinuum die Tataren wieder in ihre Leichenstarre zurückgefallen waren …
    Vielleicht hatte Alec Kyle mittlerweile die Antworten auf diese Fragen von Felix Krakovic erhalten. Harry würde das später feststellen, doch jetzt musste er sich mit den aktuellen Problemen auseinandersetzen. Vor allem: Wie viel durfte er Thibor über Yulian Bodescu erzählen? Vermutlich sehr wenig. Andererseits hatte der alte Vampir bestimmt schon das Wesentliche erraten. Eine weitere Geheimhaltung wäre also sinnlos.
    »Also gut«, bestätigte Harry schließlich, »der Handel gilt!«
    Idiot!, mischte sich Dragosani sofort wieder ein. Ich habe dich überschätzt, Harry Keogh. Ich habe dich wirklich für intelligenter gehalten. Und nun schließt du doch tatsächlich einen Pakt mit dem Teufel selbst! Mir wird langsam klar, dass ich bei unserer kleinen Auseinandersetzung lediglich Pech hatte. Du bist ein genauso großer Narr wie ich!
    Wieder ignorierte Harry ihn. »Dann her mit dem Rest deiner Geschichte, Thibor, und zwar schnell. Ich weiß nicht, wie viel Zeit mir noch bleibt.«
    Als der Ferenczy zum ersten Mal herabkam, war ich nicht auf ihn vorbereitet. Ich schlief. Doch erschöpft und halb verhungert, wie ich war, hätte ich ohnehin nicht viel ausrichten können. Seine Stippvisite wurde mir erst bewusst, als ich durch meinen Schlaf hindurch vernahm,

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