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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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noch mehr zusammen. Dann – sein zustimmendes Nicken. »Ich weiß genau das Richtige. Ja, und ich glaube, Ihr habt recht. Es ist am besten, wenn wir ihn loswerden. Diese Wallachen sind ein hinterhältiges Pack. Halten mächtig zusammen …« Und dann sagte er laut zu dem Wojwoden: »Thibor, heute Abend werde ich Euch im Schloss ehren. Euch und fünf Eurer besten Männer. Dann könnt Ihr mir von Euren Siegen berichten. Aber es werden Damen anwesend sein, also seht zu, dass Ihr gewaschen seid, und lasst Euer Rüstzeug in Euren Quartieren und Zelten zurück.«
    Mit einer steifen angedeuteten Verbeugung zog sich Thibor zurück, schritt die Stufen zu seinem Ross hinunter und führte seine Männer weg. Auf sein Kommando schlugen sie beim Verlassen des Platzes ihre Waffen gegeneinander und riefen scharf und hallend im Chor: »Prinz Wladimir!« Dann verschwanden sie in den Herbstmorgen hinein, nahmen Quartier in Kiew, das man auch als die ›Stadt am Rande der Wälder‹ bezeichnete.
    Trotz der Störung, trotz des unbekannten Eindringlings träumte das Ding unter der Erde weiter. Bald würde die Nacht anbrechen, und für Thibor war die Nacht dasselbe wie für einen Hahn der frühe Morgen, doch im Augenblick träumte er noch.
    An diesem Abend hatte Thibor im mächtigen Schloss – jeder Raum ausgestattet mit offenen Kaminen, in denen Feuer prasselten, die mit aromatischen Essenzen zum Duften gebracht wurden – saubere, wenn auch gewöhnliche Kleidung angelegt, und darüber hatte er eine prachtvolle rote Robe getragen, die er einem hochrangigen Petschenegenfürsten abgenommen hatte. Er hatte sich gewaschen und parfümiert, seine Haut war wie gegerbtes Leder, und seine Stirnlocken hatte er frisch eingefettet. Er bot einen beeindruckenden Anblick. Auch seine Offiziere hatten sich herausgeputzt. Obwohl sie ihn offensichtlich verehrten und fürchteten, sprach er mit einiger Vertrautheit zu ihnen, war galant zu den Damen und aufmerksam dem Wlad gegenüber.
    Es war möglich (so sagte sich Thibor später), dass der Prinz gespaltene Gefühle empfand. Der Wallache hatte sich als großer Krieger herausgestellt und war gewiss ein Wojwode. Es wäre nur recht und billig, ihn zum Bojaren zu ernennen und ihm eigenes Land zu verleihen. Ein Mann wird noch leidenschaftlicher kämpfen, wenn er sein Eigentum beschützen muss. Aber es war etwas Düsteres an Thibor, das der Wlad beunruhigend fand. Also hatten seine griechischen Ratgeber möglicherweise recht.
    »Berichtet mir nun, wie Ihr mit den Petschenegen verfahren seid, Thibor von der Wallachei«, befahl Wladimir schließlich, als alles beim Essen saß.
    Die Speisen waren vielfältig: griechische Würste, in Weinblätter gewickelt; Braten nach Wikingerart; Gulasch, das in großen Kesseln dampfte. Met und Weine wurden in mächtigen Kannen aufgetischt. Alle am Tisch stachen mit ihren Messern in dampfendes Fleisch.
    Inmitten des allgemeinen Geklappers und der übrigen Essensgeräusche flackerte von Zeit zu Zeit eine Unterhaltung auf. Doch Thibors Stimme, obwohl er sie kaum erhob, drang durch all diesen Lärm hindurch. Und langsam wurde es stiller an der großen Tafel.
    »Die Petschenegen greifen in größeren Gruppen oder sogar nach Stämmen geordnet an. Sie bilden kein großes Heer. Es herrscht kaum Einigkeit, denn sie haben ihre eigenen Häuptlinge, die miteinander konkurrieren. Die Wälle und Befestigungen am Maros – am Rand der bewaldeten Steppe – haben sie aufgehalten, weil sie eben nicht richtig zusammenstehen. Kämen sie als geschlossenes Heer, hätten sie den Fluss und die Festungen an einem einzigen Tag überrannt und alles vor sich hergetrieben. Aber sie greifen unsere Verteidigungsstellungen lediglich vereinzelt an, und sie geben sich mit dem zufrieden, was sie in kleinen begrenzten Überfällen im Osten und Westen erbeuten können. Auf diese Weise plünderten sie Kolomyja an der westlichen Flanke. Sie überquerten den Prut bei Tag, schlichen sich in den Wäldern an, ruhten bei Nacht und griffen im ersten Morgengrauen an. Auf diese Weise schoben sie sich langsam weiter vor.
    Und so sah ich die Lage: Weil es Verteidigungsstellungen gibt, werden sie von unseren Soldaten auch benutzt; wir verstecken uns dahinter. Die Wälle dienen als Grenze. Wir gaben uns damit zufrieden zu sagen: ›Südlich dieser Wälle liegt das Gebiet der Petschenegen, und wir müssen sie abwehren‹. Und so kommt es, dass der Petschenege, obwohl er ein Barbar ist, in Wirklichkeit uns belagert! Ich habe auf

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