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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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heilige Ort erfordert hätte. Seine Umgebung schien für ihn keine Rolle zu spielen.
    »Nun erkenne ich Euch«, zischte der Wlad. »Ihr seid Thibor, der Wallache. Fürchtet Ihr den wahren Gott nicht? Bebt Ihr nicht vor dem Kreuze Christi? Ich habe für Eure Erlösung gebetet, und Ihr …«
    »Und ich habe sie Euch gebracht.« Thibors Stimme klang tief und traurig. Er leerte seinen Sack auf die Steinplatten. Die Gefolgsleute des Prinzen und die Adligen Kiews, die in respektvollem Abstand von ihrem Herrscher standen, keuchten verstört auf. Blanke Knochen klapperten in einem Häufchen vor die Füße des Wlad. »Was ist das?« Die Worte blieben ihm fast im Hals stecken. »Was?«
    »Daumen«, sagte Thibor. »Ich ließ das Fleisch zuerst abkochen, damit Euch ihr Gestank nicht abstößt. Die Petschenegen sind zurückgeschlagen, zwischen Dnjestr, Bug und dem Meer eingeschlossen. Euer Bojarenheer hält sie zurück. Ich hoffe, sie können auch ohne mich und die Meinen mit ihnen fertigwerden. Ich habe gehört, dass die Polen aus dem Osten wie der Wind einherstürmen, und auch im Land der Türken erwächst ein Heer für den Kriegszug!«
    »Ihr habt gehört? Ihr habt gehört? Und seid Ihr denn nunmehr ein mächtiger Wojwode? Habt Ihr Euch zum Ohr Wladimirs gemacht? Und was meint Ihr mit »mich und die Meinen«? Diese zweihundert Männer, die Ihr mit Euch nahmt, gehören mir!«
    Bei diesen Worten atmete Thibor tief durch. Er trat vor – blieb jedoch wieder stehen. Dann verbeugte er sich tief, wenn auch wenig elegant, und verkündete: »Selbstverständlich gehören sie Euch, mein Prinz. Genau wie die vier mal zwanzig Flüchtlinge, die ich gesammelt und zu Männern erzogen habe. Alle sind Euer. Was die Tatsache betrifft, dass ich Euer Ohr bin – nun, sollte ich etwas Falsches vernommen haben, möge ich auf der Stelle taub werden! Doch meine Arbeit im Süden ist beendet, und ich glaubte, Ihr könntet mich hier besser gebrauchen. In Kiew gibt es dieser Tage nur wenige Soldaten, und die Grenzen sind lang …«
    Der Blick des Wlad blieb verschleiert. »Die Petschenegen sind gestellt, sagt Ihr – nehmt Ihr den Ruhm dafür in Anspruch?«
    »In aller Bescheidenheit. Dafür – und für mehr.«
    »Und Ihr habt meine Männer zu mir zurückgeführt – ohne Verluste?«
    »Eine Handvoll sind gefallen.« Thibor zuckte die Achseln. »Doch ich habe achtzig neue für Euch angeworben, um die Gefallenen zu ersetzen.«
    »Zeigt sie mir!«
    Sie schritten zu der hohen Tür und hinaus auf die breiten Stufen vor der Kirche.
    Auf dem Platz davor warteten Thibors Männer schweigend, einige beritten, doch die meisten zu Fuß, alle bis an die Zähne bewaffnet. Sie boten einen bedrohlichen Anblick. Es war der gleiche traurige Haufen, den der Wallache weggeführt hatte, aber traurig wirkte er nun keineswegs mehr. Von drei hohen Flaggenstöcken wehte sein Banner: der goldene Drache, und auf dessen Rücken eine schwarze Fledermaus mit Augen wie aus Karneol. Der Wlad nickte. »Euer Abzeichen«, bemerkte er, womöglich ein wenig verdrießlich. »Eine Fledermaus.«
    »Die schwarze Fledermaus der Wallachen, jawohl«, ergänzte Thibor.
    Einer der Mönche meldete sich zu Wort: »Aber auf dem Rücken des Drachen?«
    Thibor entgegnete mit einem wölfischen Grinsen: »Wollt Ihr, dass der Drache auf meine Fledermaus pisst?«
    Die Mönche zogen den Prinzen zur Seite, während Thibor wartete. Er konnte nicht verstehen, was sie sagten, aber er hatte es sich seither oft genug ausgemalt: »Diese Männer halten absolut loyal zu ihm. Seht, wie stolz sie unter seinem Banner stehen!«, hatte der Älteste der Mönche auf seine hinterhältige griechische Art in seiner Vorstellung gesagt. »Er könnte Euch gefährlich werden.«
    Und Wlad: »Macht Ihr Euch Gedanken deshalb? Ich habe im Augenblick fünfmal so viele in der Stadt.«
    Die Griechen: »Aber diese Männer sind schlachtenerprobt – es sind alles erfahrene Krieger!«
    Wlad: »Was meint Ihr? Sollte ich sie fürchten? In mir fließt das Blut der Varyagi, und ich fürchte niemanden!«
    Die Griechen: »Selbstverständlich nicht. Aber … er verhält sich wie einer höheren Ranges, dieser Mann. Können wir ihm nicht eine neue Aufgabe zuweisen – ihm und einer Handvoll seiner Männer – und den Rest hierbehalten, um die Verteidiger der Stadt zu verstärken? Auf diese Weise wird sich in seiner Abwesenheit die Loyalität seiner Männer Euch zuwenden!«
    Und nach diesen Worten zogen sich die Augen des Wladimir Swjatoslawitsch

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