Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
schnell wie irgend möglich …
    Oben in der Mansardenwohnung hatte Brenda Keogh nur etwa zwanzig Minuten lang geschlafen. Ein Schrei wie der eines gequälten Tieres hatte sie aus dem Schlaf gerissen und aus dem Bett taumeln lassen. Zuerst hatte sie geglaubt, es sei Harry gewesen, doch dann hörte sie von unten dumpfe Geräusche und etwas wie das Zuschlagen einer Tür. Was zum Teufel war denn da los?
    Sie ging unsicher zur Tür, öffnete sie und streckte den Kopf hinaus, um zu lauschen, ob sich die Geräusche wiederholten. Aber nun blieb alles still, und der Treppenabsatz lag in tiefer Dunkelheit – einer Dunkelheit, die mit einem Mal auf sie zuschoss und sie hart zurück in ihre Wohnung schleuderte!
    Und nun hatte Yulian die ersehnte Rache vor Augen, und sein tiefes Knurren war voller Triumph, als er mit seinen Wolfsaugen die junge Frau musterte, die vor ihm auf dem Boden lag.
    Brenda sah ihn an und glaubte, sich in einem Albtraum zu befinden. So musste es einfach sein, denn nichts von dieser Art konnte und durfte in der vernünftigen wachen Welt atmen und leben! Diese Kreatur war sichtlich einmal ein Mensch gewesen, ging noch immer mehr oder weniger aufrecht. Die Arme waren … lang! Und die Hände an ihren Enden waren riesengroß, Klauen mit langen krallenartigen Nägeln. Das Gesicht war geradezu unglaublich! Wenn es behaart gewesen wäre, hätte man es für eine Wolfsfratze halten können, doch es hatte auch Ähnlichkeit mit einem Fledermauskopf! Die Ohren lagen platt an den Seiten an, waren lang und spitz und ragten über den lang gezogenen Kopf nach oben hinaus. Die Nase – nein, die Schnauze – war runzlig, verzerrt und hatte schwarze, weit geblähte Nüstern. Die Haut war schuppig und die gelben Augen mit den scharlachroten Pupillen lagen tief in schwarzen Höhlen. Und die Kiefer … diese entsetzlichen Zähne!
    Yulian Bodescu war ein Wamphyri, und er gab sich keinerlei Mühe, das zu verbergen. Das Vampirwesen in seinem Inneren hatte mit ihm den perfekten Wirt gefunden und in ihm gearbeitet wie Alkohol bei der Gärung im Fruchtsaft. Er war auf der Höhe seiner Kräfte und seiner Macht, und das war ihm durchaus bewusst. Bei allem, was er auf dem Weg nach Norden unternommen hatte, hatte er keine Spur hinterlassen, die eindeutig auf ihn als Täter hingewiesen hätte. INTESP würde natürlich Bescheid wissen, aber damit konnten sie niemals ein Gericht überzeugen. Und wie Yulian festgestellt hatte, war INTESP keineswegs allmächtig. Im Augenblick sogar eher ohnmächtig! Seine Mitarbeiter waren bloße Menschen, und sie hatten Angst. Er würde einen nach dem anderen aufspüren und töten, bis die gesamte Organisation zerschlagen war! Er war bereit, sich sogar ein klares Ziel zu setzen: einen Monat beispielsweise, um sie für alle Zeiten loszuwerden.
    Doch zuerst kam das Kind dieser Frau an die Reihe, dieser armselige Fetzen Leben, der den einzigen gleichwertigen oder möglicherweise überlegenen Gegner für ihn darstellte – vollkommen hilflos im Kinderkörper gefangen!
    Yulian ging auf die junge Frau los, die sich am Boden wand, packte mit seiner mächtigen Pranke ihr Haar und zerrte sie hoch. »Woooo?«, gurgelte er. »Das Kind – wo?«
    Brenda blieb der Mund offen stehen. Harry? Dieses Monster wollte Harry? Sie riss die Augen weit auf, unwillkürlich huschte ihr Blick hinüber zur Tür des winzigen Kinderzimmers – und die Augen des Vampirs funkelten triumphierend, als sie ihrem Blick folgten. »Nein!«, weinte sie und holte tief Luft, um zu schreien wie noch nie in ihrem Leben. Doch zu diesem Schrei kam sie nicht mehr.
    Yulian schleuderte sie zu Boden, ihr Hinterkopf schlug auf das harte glänzende Parkett, und sie verlor augenblicklich das Bewusstsein. Er trat über sie hinweg und schritt zur offenen Kinderzimmertür.
    Im mittleren Stockwerk versuchte Darcy Clarke verzweifelt, ein Fenster zu öffnen, doch es klemmte anscheinend und ließ sich nicht bewegen. Plötzlich spürte er, wie all seine Angst mit einem Mal verflog, oder vielleicht nicht so sehr seine Angst, sondern vielmehr der Drang zu fliehen! Seine Gabe ließ mehr und mehr locker, was nur bedeuten konnte, dass die Gefahr sich zurückzog. Aber wie? Yulian Bodescu befand sich doch nach wie vor im Haus, oder? Als er endlich wieder bei Sinnen war, hörte Clarkes Zittern auf und er fand den Lichtschalter. Adrenalin durchströmte seinen Blutkreislauf. Nun war er wieder in der Lage, klar und bewusst zu sehen, und er entdeckte auch sogleich die Riegel,

Weitere Kostenlose Bücher