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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Lumley
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der fernen Gipfel abzeichnete. »Seht Ihr, dort, wo die Dunkelheit am tiefsten ist?« Thibor nickte.
    »Das ist die Burg. Nun seht her.« Er wischte die Unterseite der Pfanne mit seinem Ärmel ab und hielt sie sodann hoch in den Sonnenschein. Die blassen Strahlen wurden von der Pfanne reflektiert, und eine goldene Spur zog sich hoch bis zu den schroffen Klippen. Immer schwächer leuchtete der Lichtpunkt mit wachsender Entfernung, sprang von einem Geröllfeld weiter zur Felswand, von Klippen und Schründen zu einer kleinen Gruppe von Kiefern, von den Bäumen zurück zum brüchigen Schiefer und immer höher hinauf.
    Und schließlich erschien es Thibor, als erhielte der Lichtstrahl eine Antwort, denn als der Zigeuner die Pfanne nur noch steif und unbeweglich in den gichtigen Händen hielt, schien auf dem dunklen rechteckigen Vorsprung, auf den er gedeutet hatte, ein goldenes Feuer auszubrechen!
    Die Lanze aus purem Licht stieß so plötzlich und so blendend auf sie herab, dass der Wallache die Hände vor die Augen riss und zwischen den Fingern hindurchblicken musste.
    »Ist er das?« Thibor schnappte nach Luft. »Ist es der Bojar selbst, der uns antwortet?«
    »Der alte Ferengi?« Der Zigeuner lachte schallend.
    Vorsichtig stellte er die Pfanne so auf, dass sie auf einer Steinplatte ruhte. Der Lichtfinger von der Höhe her deutete nach wie vor auf sie. »Nein, er nicht. Die Sonne gehört nicht zu seinen Freunden. Und Spiegel mag er ebenfalls nicht!«
    Wieder lachte er, und dann kam die Erklärung: »Es ist ein blank polierter Spiegel, einer von mehreren, die über der Rückwand der Burg eingelassen sind, wo die Mauer an die Klippe angebaut ist. Nun, wenn man unser Signal bemerkt, wird jemand den Spiegel bedecken, der unseren Lichtstrahl zurückwirft, und das Licht dort verschwindet. Nicht langsam, wie durch den Untergang der Sonne, sondern ganz plötzlich – so wie jetzt! «
    Als hätte man eine Kerze gelöscht, ging das blendende Licht mit einem Mal aus, sodass Thibor in der folgenden Düsternis beinahe taumelte. Er straffte sich jedoch wieder und sagte: »Also, dann sieht es ja danach aus, dass Ihr den Kontakt hergestellt habt. Offensichtlich hat der Bojar gesehen, dass Ihr ihm etwas mitteilen wollt, doch wie erfährt er, was es ist?«
    »Er wird es erfahren«, antwortete der Zigeuner. Er griff nach Thibors Arm und blickte unverwandt hinauf in die Berge.
    Plötzlich wurden die Augen des alten Mannes glasig, und er wankte. Thibor hielt ihn fest.
    »So, jetzt weiß er es«, flüsterte der alte Mann. Seine Augen wurden wieder klar.
    »Wie?« Thibor war erstaunt und beunruhigt zugleich. Die Zigany waren seltsame Leute, und kaum einer verstand ihre Fähigkeiten. »Was meint Ihr damit, wenn Ihr sagt …«
    »Und nun wird er entweder mit ›ja‹ oder mit ›nein‹ antworten«, unterbrach ihn der Zigeuner. Er hatte kaum ausgeredet, da fuhr ein blendender sengender Lichtstrahl von der Burg auf sie herab, der jedoch einen Moment später wieder erstarb.
    »Ah«, seufzte der alte Mann. »Und seine Antwort lautet ›ja‹, er wird Euch empfangen!«
    »Wann?« Thibor akzeptierte die eigenartige Mitteilung und unterdrückte den Eifer in seinem Tonfall.
    »Jetzt. Wir brechen sofort auf. Die Berge sind nachts gefährlich, aber er will es nur so. Seid Ihr immer noch willens, das zu wagen?«
    »Ich werde ihn nicht enttäuschen, nachdem er mich eingeladen hat«, sagte Thibor.
    »Gut. Doch kleidet Euch warm, Wallache. Es wird dort oben kalt!« Der alte Mann warf ihm noch einen kurzen durchdringenden Blick zu. »Ja, so kalt wie der Tod …«
    Thibor wählte zwei kräftige Wallachen aus, die ihn begleiten sollten. Die meisten der Männer stammten nicht aus seiner Heimat, doch er hatte im Krieg gegen die Petschenegen Seite an Seite mit diesen beiden Wallachen gekämpft und wusste, dass sie mannhafte Kämpfer waren. Er brauchte richtige Männer, die ihm den Rücken deckten, wenn er sich gegen diesen Ferenczy stellte.
    Arvos, der alte Zigeuner, hatte behauptet, der Bojare habe keine Dienstmannen, doch wer hatte dann das Spiegelsignal beantwortet? Thibor konnte nicht glauben, dass ein reicher Mann dort oben ganz allein lebte, bis auf ein oder zwei Frauen, und alles persönlich heraufschleppen musste. Der alte Arvos log.
    Falls sich wirklich nur eine Handvoll Männer bei ihrem Herrn oben in den Bergen befinden sollte … Aber das waren Spekulationen. Thibor musste abwarten und an Ort und Stelle seine Entscheidungen treffen. Sollten es viele

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